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Liebster Mitbewohner

Liebster Mitbewohner

Titel: Liebster Mitbewohner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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mit offenem Mund an. „Was... wieso....“
    „Häh?“
    „Du... hier...“
    „Hast du jetzt jegliche Form menschlicher Kommunikationsfähigkeit verlernt?“, fragte er, doch ein wissendes Grinsen umspielte seine Mundwinkel.
    Ich schubste ihn mit beiden Händen, so dass er ein paar Schritte rückwärts ins Bad hinein taumelte. „In eine fremde Wohnung eindringen und dann frech werden, ja? Hast du Dani den Schlüssel nicht zurückgegeben?“
    Felix' Grinsen wurde noch breiter. „Fremde Wohnung? Schlüssel zurückgeben?“
    Mein Herzschlag schaltete einen Gang nach oben.
    Felix musterte mich gespannt.
    „Sag es!“, zischte ich.
    „Was denn?“, fragte er unschuldig.
    „Na... was du mit deinen mysteriösen Andeutungen meinst!“
    „Das weißt du doch längst, Maja.“
    Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde mir gleich durch den Hals und aus dem Mund springen. „Sag es“, wiederholte ich.
    Felix' Grinsen wurde zu einem einfachen Lächeln. Er sah mir fest in die Augen.
    Auf meinem Gesicht bildete sich ebenfalls ein Lächeln.
    Dann zuckte Felix plötzlich mit den Schultern und ging zurück ins Bad. „Ich zieh natürlich wieder hier ein.“
    Ich beobachtete ihn, während er ein Stück Toilettenpapier auf seinen blutenden Schnitt drückte. Ganz langsam fiel die Anspannung von mir ab und machte kribbelnder Zufriedenheit Platz. „Tut mir leid. Ich hab e bereits einen neuen Zimmergenossen.“
    Felix erstarrte in seiner Bewegung. Dann lachte er.
    „Kurz hast du es geglaubt!“, stellte ich zufrieden fest.
    „Hab ich nicht.“
    „Hast du wo-“ Ich brach ab, weil mein Handy klingelte. Es war Elena. Ich ging dran und im selben Moment schloss Felix die Badezimmertür von innen.
    „Maja, hast du mich eben angerufen?“
    Ich musste ein Kichern unterdrücken. Noch nie hatte Elenas Stimme so ängstlich geklungen.
    „Ja, hab ich. Tut mir leid, dass du dachtest, der Horrorfilm von Freitag würde wahr werden.“ Meine Stimme ging in ein leises Lachen über, doch eine Sekunde später hatte ich mich wieder im Griff.
    „Das ist nicht lustig! Was hast du dir dabei gedacht? Und wieso bist du eigentlich so gut drauf?“
    Ich ging in mein Zimmer und schloss die Tür. Trotzdem flüsterte ich, als ich sagte: „Felix ist wieder da.“
    „Oh, verstehe.“
    Ihr gönnerhafter Tonfall ärgerte mich. „Tust du überhaupt nicht. Ich kam gerade heim und da stand seine Tasche im Flur! Und dann kommt er aus dem Bad und sagt, er zieht wieder hier ein!“
    „Wow.“
    „Genau.“
    „Und wieso das Umdenken?“
    „ Soweit sind wir noch nicht. Aber heute war sein erster Arbeitstag.“
    „Du denkst, es war so schrecklich, dass er gleich wieder die Stadt verlassen hat?“
    „Vielleicht. Oder er hat begriffen, dass ich die ganze Zeit recht hatte.“
    „Sehr gut. Genau so würde ich die Frage formulieren: Bist du wiedergekommen, weil dir klar geworden ist, dass ich die ganze Zeit recht hatte? “
    „Sehr witzig.“
    „Ich weiß. Wieso wolltest du mich vorhin eigentlich anrufen? Ich meine, bevor du Felix' Tasche gesehen hast und in Schockstarre gefallen bist?“
    „Nochmal: Sehr witzig.“
    „Also?“
    „Sitzt du?“
    „Was?“
    „Ob du auf einem Stuhl, Sessel oder ähnlichem sitzt. Was ich dir zu sagen habe, könnte... naja, ich weiß nicht, was passieren könnte. Ab er es wäre auf jeden Fall sicherer, wenn du sitzt.“
    „Geht es um Steffen?“
    „Ja.“
    „Okay, ich sitze.“
    „Er hat vorhin vor der Haustür auf mich gewartet. Er dachte, du würdest vielleicht bei mir wohnen. Er will sich ändern, wenn du ihn nur zurücknimmst.“
    Ein lauter Rumms drang durchs Telefon. „Elena? Ich dachte, du sitzt?“
    „Ich hab gelogen.“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
    „Was ist passiert?“
    „Hab mich neben den Sessel gesetzt.“ Doch ich war mir sicher, dass das nicht der Grund für das Zittern in ihrer Stimme war. „Was hat er noch gesagt?“
    Ich bemühte mich, Steffens Worte so genau wie möglich wiederzugeben. Als ich geendet hatte, schwieg Elena.
    Die Zimmertür öffnete sich und ein angezogener Felix kam herein. Er warf mir einen Blick zu, trug dann seine Tasche zum Bett, öffnete sie und wühlte darin herum.
    „Bist du noch dran?“, fragte ich Elena.
    Ich vernahm ein leises, kaum hörbares Schniefen.
    „Heulst du?“, fragte ich völlig perplex.
    „Sei nicht albern.“ Aber ihre Stimme klang verdächtig belegt.
    „Du heulst.“
    Felix warf mir einen neugierigen Blick zu. Als ich ihn böse

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