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Liebster Mitbewohner

Liebster Mitbewohner

Titel: Liebster Mitbewohner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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ja?“
    „Ich vermute sogar, dass sie ihn lieber mag als mich. Tut aber gerade nichts zur Sache. Du hast Daniel von letzter Nacht erzählt?“
    „Nicht willentlich.“
    „Das heißt?“
    „Na ja, er hat gebohrt und gelöchert, du kennst ihn ja.“ Er imitierte Daniels Stimme: „Da ist doch was gewesen, ihr wart so lange weg. Warum ist Maja sonst abgehauen? Und so weiter . “
    „Du erzählst ihm also alles, nur weil du seine Quengelei nicht erträgst?“ Meine Stimme kletterte eine Oktave nach oben.
    „Ich hab ihm ja nicht alles erzählt. Nur die Ereignisse grob umrissen.“
    „Grob umrissen?“ Auch mit sehr viel gutem Willen konnte man mein Stimme nur noch als Kreischen bezeichnen. Ich ging auf ihn zu und bohrte ihm meinen Zeigefinger in die Brust. „Und was genau beinhaltet dein grober Umriss ? Deinen zweimaligen Kussversuch vielleicht oder deine Mitleidstour, nachdem ich keinen von beiden erwidert habe?“
    Felix brachte sich außer Reichweite meines Fingers und verschränkte zum Schutz die Arme vor der Brust. Er sah stirnrunzelnd auf mich herab. „ Grob umrissen bedeutet, dass ich keine Details erwähnt habe. Ein Satz, fertig.“
    Ich presste so fest die Lippen a ufeinander, dass mein Kiefer wehtat. „Ich wette, ich kann fast exakt wiedergeben, was du zu Daniel gesagt hast“, presste ich hervor.
    „Dann mal los.“ Doch Felix schien sich in seiner Haut nicht mehr sonderlich wohl zu fühlen.
    „Maja hat mich geküsst und dann war sie sauer, weil ich ihr gesagt habe, dass nichts aus uns wird.“
    „Das glaubst du wirklich?“ Plötzlich wirkte Felix ehrlich aufgebracht. „Du glaubst, ich würde absichtlich die Tatsachen verdrehen, damit ich vor meinem Kumpel cool dastehe oder was?“
    Ich zuckte mit den Achseln. Das glaubte ich tatsächlich. „Also, was hast du dann gesagt?“
    Felix schüttelte den Kopf. „Tut doch nichts zur Sache.“ Er wandte sich ab.
    „Super, schmollst du jetzt schon wieder? War wohl doch nichts mit reden , oder?“
    „Wer ist denn heute Morgen einfach abgehauen? Da hätte ich gerne mit dir geredet. Aber nachdem ich allein mit Daniels Fragen fertig werden und ihn animieren musste, dich aufzuspüren, nur um mir jetzt deine Unterstellungen anzuhören, ist mir die Lust aufs Reden echt vergangen. Worüber auch? Du hast deinen Standpunkt klar gemacht. Ich bin ein Arsch, weil ich nicht weiß, was ich will, es aber so hinstelle, als wärst du in mich verliebt. Das ist es doch, was du denkst!“ Er spießte mich mit Blicken auf.
    „Ja, okay, das hab ich gedacht“, gab ich zu. „Aber was soll ich auch glauben, wenn du nie sagst , was du denkst. Meinst du, ich kann deine Gedanken und Intentionen erraten, oder was?“
    „Nein, aber ich dachte, du würdest mich mittlerweile vielleicht ein bisschen kennen.“
    Die Anschuldigung saß. Ich versuchte, es mir nicht anmerken zu lassen. „Dachte ich auch. Aber du überraschst mich immer wieder aufs Neue.“
    Er lachte trocken auf. „Wenn du es sagst , hört es sich an wie etwas wirklich wirklich Schreckliches.“
    Diesmal war es an mir , mit den Achseln zu zucken.
    „Verstehe.“ Felix nickte. „Ist es in meinem Fall auch, oder?“
    „Das hast du gesagt.“
    Er starrte mi ch an. Plötzlich wirkte er irgendwie verloren.
    Sofort taten mir meine Worte leid. Ich hatte schon den Mund geöffnet, um sie zurückzunehmen, als Felix‘ Blick plötzlich hart wurde. „Schön.“ Er stürmte an mir vorbei und aus der Wohnung.
     
    „Schon wieder?“, fragte Elena und hörte sich an, als könnte sie gerade so ein Gähnen unterdrücken. „Ihr beide seid schon ein explosives Gemisch. Ich verstehe Daniels Sorge, dass eines Morgens nur noch einer von euch beiden aufwacht.“
    „Spiel das nicht so runter. Wir streiten und diskutieren ö fter mal, das stimmt. Aber richtigen, verletzenden Krach hatten wir erst dreimal: Direkt nach dem Einzug, als er abgehauen ist; als er entschieden hat, mit Valerie zu gehen; und jetzt.“
    „ Von welchem Zeitraum sprechen wir hier?“
    „Frag doch nicht so blöd.“
    „Das heißt, Riesenkrach hatte ihr nur dreimal in knapp drei Wochen. Du hast Recht, das ist viel zu wenig. Ihr solltet euch mehr Mühe geben.“ Diesmal gähnte sie tatsächlich.
    „Weißt du was? Ruf mich doch einfach zurück, wenn dich meine Probleme nicht mehr zu Tode langweilen, ja?“
    „Das hat nichts mit dir zu tun. Ich hab wenig geschlafen.“
    „Aha.“
    „Ich verschon dich lieber mit Details.“
    „Ich glaub es nicht! Ich klage dir

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