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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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sollte. Außerdem beschrieb er, wie seine Mutter das einst so prächtige Farmhaus liebevoll wiederhergerichtet hatte.
    Seine Mutter hatte ihm auch erzählt, wie sie und ihre eigene Mutter krank und halb verhungert von den Wintons gefunden worden waren, als diese auf dem Weg zu dem Stück Land waren, auf dem sie sich niederlassen wollten und dem sie den Namen Riverview geben würden. Sie hatte ihm viele Geschichten aus ihrer Jugend auf Riverview erzählt, unter anderem auch die, wie es dazu gekommen war, dass sie für Charles und Mary Winton eine zweite Tochter geworden war.
    Etty hörte fasziniert zu, wie Darcy diese Geschichten für sie jetzt noch einmal wiedergab. »Wie wunderbar, dass deine Familie wieder im alten Zuhause deiner Mutter wohnt. Tante Jane muss sehr glücklich sein.«
    Â»Ma und Nelson sind beide glücklich. Nelson hat seinem Vater geschrieben, mit dem er viele Jahre lang überhaupt keinen Kontakt hatte, und ihm erzählt, dass er jetzt eine eigene Farm besitzt. Nun korrespondieren sie regelmäßig. Nelson hofft, dass sein Vater vielleicht eines Tages zu Besuch nach Riverview kommt.«
    Als sich daraufhin zwischen ihnen Schweigen ausbreitete, bemerkte Etty nach einer Weile: »Du hast gesagt, dass Tante Jane und Nelson glücklich sind, aber dich hast du nicht mit einbezogen.«
    Â»Ich bin zufrieden, Etty. Allerdings habe ich den Wunsch, Anwalt zu werden, immer noch nicht aufgegeben. Ich glaube und hoffe, dass sich vielleicht bald eine Chance für mich auftut.«
    Â»Oh? Wie denn das? Hat Boney eine Möglichkeit gefunden?«
    Â»Nein, Boney nicht, auch wenn er mich stets ermutigt hat, meine Studien fortzusetzen. Das Leben ist voller merkwürdiger Zufälle. Als ich nach Langsdale gereist bin, um die Schafe abzuholen, die wir gekauft hatten, habe ich auf dem Schiff einen Mann namens Ernest Williams kennengelernt. Er war auf der Suche nach einer Stadt, in der er eine Anwaltskanzlei eröffnen könnte. Später hat er mir, wie versprochen, geschrieben, um mir mitzuteilen, dass er sich in Bendigo niedergelassen hat. Sobald er sich einen Namen gemacht hat und genügend Mandanten hat, will er mich als Gehilfen einstellen. Und wenn ich erst einmal Anwaltsgehilfe bin, hoffe ich, ziemlich rasch ein richtiger Anwalt werden zu können.«
    Â»Wie wunderbar, Darcy. Ich freue mich ja so für dich. Das Leben läuft gut für uns beide – für uns alle. Louisa ist glücklich auf Narrabulla, und für Ruan ist Langsdale sein Ein und Alles. So sollte es ja auch sein, da es eines Tages ihm gehören und er es irgendwann an seine Kinder weitergeben wird, die dann an ihre Kinder und so weiter, von einer Generation zur nächsten.«
    Â»Ich hoffe, dass ich eines Tages Riverview an meine Kinder weitergeben werde – an unsere Kinder.« Er nahm Ettys Hand. »Ich habe dir noch gar nicht von dem wunderbaren Erlebnis erzählt, das ich auf dem Weg nach Melbourne hatte.«
    Â»Du hast geschildert, wie die Kutsche umgekippt ist.«
    Â»Das ist aber nicht die ganze Geschichte.« Dann berichtete er ihr, wie er dem Arzt assistiert hatte, als Mrs Jones zwei nahezu identisch aussehende Zwillingsjungen zur Welt brachte. »Bis dahin habe ich mir nie Gedanken über Babys gemacht. Doch als ich dieses Wunder erlebt habe, sehnte ich mich plötzlich danach, eines Tages einen eigenen Sohn in den Armen zu halten, dessen Mutter du bist. Willst du mich heiraten, Etty?«
    Etty, die tief bewegt von Darcys Geschichte war, verbarg ihre Gefühle hinter einem neckischen Lächeln. »Du musst trotzdem erst Papa fragen.«
    Sie neckte ihn, denn jedes Mal, wenn sie sich vorstellte, mit Darcy verheiratet zu sein, begann ein Dutzend Schmetterlinge in ihrem Bauch zu flattern, und ihr Herzschlag beschleunigte sich so heftig, dass sie manchmal das Gefühl hatte, ihr würde das Herz gleich in der Brust zerspringen. Und als sie ihn nun von Babys reden hörte und sich vorstellte, von ihm ein Kind zu bekommen, steigerte sich dieser Zustand noch, und sie spürte ein heftiges Verlangen an der intimsten Stelle ihres Körpers. Vielleicht ging es Darcy genauso, denn seine Augen glühten vor Leidenschaft. »Sieh mich nicht so an, Darcy, sonst will ich …«
    Â»Was? Mich küssen? In meinen Armen liegen?«
    Â»Ja«, flüsterte sie, mehr brachte sie nicht heraus, denn Darcy hatte sie bereits an sich gezogen und seine Lippen

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