Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
Vom Netzwerk:
heiß auf ihre gedrückt. Hitze durchströmte ihre Körper und wurde immer glühender, je mehr ihre Leidenschaft wuchs. Darcy ließ seine Hand zur Rundung ihrer Brust wandern. Sie schmiegte sich fest an ihn und krallte ihre Finger in seine schwarzen Locken, um seinen Mund in einem nie endenden Kuss festzuhalten. Nichts existierte mehr auf der Welt außer Darcy und ihr, außer ihnen beiden. Der Kuss ließ sie zu einem Wesen verschmelzen.
    Â»Oh, Entschuldigung.« Alistairs Stimme zerstörte ihre verzehrende Leidenschaft. Sie lösten sich heftig atmend voneinander, während ihre Augen im Blick des anderen das Feuer suchten und fanden, das immer noch in ihnen loderte. Alistair war bereits wieder gegangen.
    Darcy nahm Ettys Gesicht in beide Hände und strich mit den Lippen sanft über ihren Mund. »Ich brauche dich so sehr. Du musst mich heiraten, Liebste.«
    Â»Oh mein Liebster, ich glaube, das muss ich wohl.« Sie wusste, sie beide hätten ihre Leidenschaft nicht mehr beherrschen können, wenn Alistair sie nicht gestört hätte. Und sie wusste, dass sie mehr als bereit gewesen war, sich Darcy ganz hinzugeben.
    Â»Etty, ich hatte eigentlich vor, in drei Tagen Melbourne zu verlassen und nach Hause zurückzukehren. Du willst über Weihnachten nach Langsdale. Lass uns doch morgen schon zusammen dorthin fahren. Wir holen die Erlaubnis deiner Eltern ein, und dann heiraten wir im neuen Jahr. Liebling? Was ist los?«
    Etty war abrupt aufgestanden und auf die andere Seite des Zimmers gegangen. Sie sah ihn mit tränenfeuchten Augen an und rang die Hände. Nun wurde es Zeit, das Problem anzusprechen, das sie seit Tagen quälte und nachts nicht schlafen ließ. »Ich reise im Januar nach Italien.«
    Darcy stand ebenfalls auf und runzelte fassungslos die Stirn. »Was hast du gesagt?«
    Â»Ich reise nach Italien, nach Mailand, um mit dem italienischen Opernensemble zu singen.«
    Â»Nein.« Er schüttelte verwirrt den Kopf. »Du kannst nicht nach Italien gehen. Du hast doch gesagt, dass du mich heiraten willst.«
    Â»Oh, Darcy. Ich will dich ja auch wirklich heiraten.« Sie fing an zu weinen, weil ihr Körper immer noch nach seinem verlangte. »Bitte, versteh das doch. Sei mir nicht böse.«
    Â»Ich habe allen Grund, böse auf dich zu sein, nach dem, was gerade zwischen uns geschehen ist. Ich bin ganz durcheinander. Weißt du überhaupt, was du willst, Etty? Willst du dein Leben lang herumreisen und singen, oder willst du mich heiraten? Du musst dich für eines entscheiden. Entweder für mich oder für deine Karriere.«
    Â»Ich kann mich nicht entscheiden. Ich will beides.« Nun weinte Etty so heftig, dass ihr die Tränen die Wangen hinunterliefen. Sie machte nicht einmal den Versuch, sie wegzuwischen.
    Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte sich Darcy auf dem Absatz um. Etty lauschte auf seine Schritte im Flur und hörte, wie die Haustür hinter ihm zuknallte. Sie sank zu Boden, während ihr Körper von lautem Schluchzen geschüttelt wurde. Die Arme, die sich einige Augenblicke später um sie legten, um sie zu beruhigen und zu trösten, gehörten Alistair. Sie wusste nicht, wie lange sie an seiner Schulter geweint hatte, doch als die Schluchzer verebbten und die Tränen nur noch vereinzelt flossen, fühlte sie sich krank und hatte rasende Kopfschmerzen.
    Alistair zog sie auf die Beine. »Geh und wasch dir das Gesicht. Dann fühlst du dich schon besser. Ich mache dir eine Tasse heißen süßen Tee, und wenn du möchtest, kannst du mir erzählen, worüber du dich so aufgeregt hast.«
    In jener Nacht war Etty sehr unruhig. Wenn sie schlief, träumte sie wirre und unsinnige Träume, in denen ihr Darcy entrissen wurde. Diese Träume waren so verstörend, dass sie davon aufwachte und Angst hatte, wieder einzuschlafen, weil sie fürchtete, der Traum könnte wiederkommen. Irgendwann zwischen Mitternacht und Morgengrauen stand sie auf und setzte sich ans offene Fenster. Die Nachtluft war angenehm. Von Zeit zu Zeit hörte sie den Ruf eines Nachtvogels. Einmal lauschte sie dem rauen Tschk-tschk-tschk eines Opossums auf seinen nächtlichen Streifzügen.
    Viele Gedanken gingen ihr im Kopf herum, Sehnsüchte und ein tiefes Bedauern. Sie liebte Darcy sehr. Andererseits musste sie unbedingt singen. Gab es eine Möglichkeit, diese beiden Leidenschaften, die sie verzehrten,

Weitere Kostenlose Bücher