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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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Anblick ihrer Qual zögerte er einen kurzen Moment. Dieses Zögern kostete ihn seine Chance zu entkommen. Er wurde ins Gefängnis abgeführt. Auf beiden Seiten ging ein Constable neben ihm, der ihn fest am Arm gepackt hatte. Dunstan folgte und zielte mit einer Pistole auf Darcys Rücken.
    Â»Nein! Nein!«, schrie Etty und lief hinter ihnen her. Sie packte den Sergeant am Arm. »Lassen Sie ihn gehen. Er hat nichts getan.«
    Der Sergeant schüttelte ihre Hand ab. »Das geht Sie nichts an, Miss.«
    Â»Das geht mich sehr wohl etwas an. Außerdem gibt es Zeugen, die gesehen haben, was passiert ist. Sie müssen Darcy freilassen.«
    Darcy drehte den Kopf zu ihr. »Mir passiert schon nichts, Etty. Ich kenne mich doch mit dem Gesetz aus.«
    Mit bebender Unterlippe beobachtete Etty, wie der Mann, den sie liebte, ins Gefängnis gebracht wurde. Darcy mochte zwar Anwalt sein, doch Sergeant Dunstan machte seine eigenen Gesetze. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Vielleicht sollte sie einige der Zeugen bitten, mit ihr auf die Polizeiwache zu kommen und Darcys Freilassung zu verlangen. Oder sollte sie besser schnell nach Langsdale reiten und ihren Vater holen? Inzwischen hatten zwei Männer Skinks Leichnam hochgehoben und trugen ihn fort.
    Als sie zu den Pferden hinüberblickte, fiel ihr Dunstans Drohung ein, Midnight zu erschießen. In Anbetracht des Charakters dieses Mannes konnte man eine solche Drohung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie würde zwar niemals wagen, auf Midnight zu reiten, fragte sich aber, ob er sich von ihr zurück nach Langsdale führen lassen würde. Sie streichelte seine Nüstern und sprach so sanft auf ihn ein, wie Darcy das bei einem Pferd tat, mit dem er sich anfreunden wollte. Da hörte sie, wie jemand höchst überrascht ihren Namen rief.
    Ruan, der sein Pferd am Zügel führte, kam eilig auf sie zugelaufen. Rasch band er sein Pferd an und nahm Etty ungestüm in die Arme. »Etty, ich kann es kaum glauben! Wann bist du denn zurückgekommen?«
    Â»Genau an dem Tag, als du nach Ballarat geritten bist. Oh, Ruan, es ist etwas Furchtbares passiert.«
    Â»Ich hab gesehen, wie Darcy abgeführt wurde. Was ist denn bloß los?« Etty erzählte, was sie wusste.
    Ruan hörte ihr grimmig schweigend zu. »Dunstan hat seit Jahren einen Groll auf Darcy. Unsere Familie hat er auch nie gemocht. Wir gehen zusammen hin und reden mit dem Sergeant. Allerdings bezweifle ich, dass er Darcy freilässt.«
    Sie gingen zur Polizeiwache und taten ihr Möglichstes, aber ohne Erfolg. Sie durften nicht einmal mit ihrem Freund reden.
    Â»Dann reiten wir nach Hause, Etty, und sagen es Pa. Er hat mehr Einfluss als wir.«
    Â»Darcy ist Anwalt. Er wird schon verhindern können, dass er zu Unrecht verurteilt wird.« Mit diesem Gedanken versuchte sie sich Mut zu machen, denn sie wusste, dass die Diskriminierung, gegen die Darcy ankämpfte, immer noch alltägliche Praxis war.
    Â»Ruan, wir können Midnight nicht hierlassen. Ich glaube, der Sergeant will ihn schon aus reiner Bosheit Darcy gegenüber erschießen. Und das würde Darcy in eine derartige Rage versetzen, dass er ganz bestimmt etwas Schreckliches tut.«
    Â»Ich habe Midnight schon mal geritten. Ich glaube, ich kann mit ihm umgehen. Würdest du mein Pferd führen?«
    Â»Natürlich. Wir sollten jetzt sofort Pa holen.«
    Normalerweise wären sie die drei Meilen nach Langsdale galoppiert, aber Ruan war klar, dass er den Hengst nicht mehr kontrollieren könnte, wenn der erst einmal im Galopp war. Der Ritt im Schritttempo gab ihnen die Möglichkeit, über sich selbst zu reden und Lücken zu füllen über alles, was in den Jahren geschehen war, in denen sie getrennt gewesen waren.
    Auf Langsdale machten sie sich sofort auf die Suche nach ihrem Vater, erfuhren aber, dass er erst später am Abend zu Hause erwartet wurde. Nachdem er von Etty gehört hatte, was geschehen war, ließ er sein Pferd sofort wieder satteln und ritt nach Creswick. Ruan begleitete ihn. Etty sollte bei ihrer Mutter bleiben. Sie stritt mit ihrem Vater, weil sie unbedingt mitkommen wollte. Doch er war unnachgiebig.
    Etty konnte nicht dasitzen und warten. Sie wanderte im Zimmer auf und ab, bis ihre Mutter sie schließlich aufforderte, sich zu setzen.
    Â»Ich finde keine Ruhe, Mama. Ich wünschte, Papa hätte mich mitreiten lassen.«
    Meggan bemerkte, wie Etty

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