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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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nervös die Hände rang. Auch ihrem Gesicht war die Anspannung anzusehen. »Du liebst Darcy immer noch, selbst nach all deinen Erfahrungen in Übersee.«
    Â»Ich habe nie aufgehört, ihn zu lieben, so wie er nie aufgehört hat, mich zu lieben. Und ehe zu fragst: Ich weiß, dass er erwogen hat, Louisa zu heiraten. Das hat er mir gesagt.«
    Â»Hat er dir sonst noch was erzählt?«
    Â»Er meinte, er könnte sie doch nicht heiraten. Ich nehme an, weil ihm klar geworden ist, dass er Louisa nicht wirklich liebt.«
    Â»Vielleicht«, pflichtete ihr Meggan nach kurzem Zögern bei. Sie würde Etty nicht in die ganze Geschichte einweihen, es sei denn, es wäre unvermeidlich. »Schenk uns beiden einen Sherry ein, Liebes. Ein kleiner Drink wird dir vielleicht helfen, dich zu entspannen.«
    Während sie ihren Sherry nippten, versuchte Meggan ihre Tochter von ihrer Sorge um Darcy abzulenken, indem sie ihr Fragen zu ihren Auftritten und den Opern stellte, in denen sie gesungen hatte. Viele davon waren Meggan unbekannt. Etty beantwortete bereitwillig ihre Fragen, blickte aber beim winzigsten Geräusch von draußen auf, um zu sehen, ob ihr Vater zurückgekommen war.
    Als er dann tatsächlich ins Zimmer trat, konnte sie an seiner grimmigen Miene ablesen, dass er Darcys Freilassung nicht hatte erreichen können. Sie richtete sich abrupt auf und starrte ihn nur an. Ruan kam herein, setzte sich neben seine Schwester und legte ihr tröstend einen Arm um die Schultern.
    Â»Wie ist es gelaufen?«, fragte Meggan.
    Â»Die beiden Constables hatten Darcy bereits nach Ballarat gebracht. Von dort bringen sie ihn nach Melbourne, wo er wegen Mord vor Gericht gestellt wird.«
    Â»Nein!«, schrie Etty. »Darcy hat niemanden getötet. Es gibt Leute, die das bezeugen können.«
    Â»Dunstan hat mehrere Zeugen gefunden, die bereit sind, eine eidesstattliche Erklärung abzugeben, dass sie gesehen hätten, wie Darcy Skink zu einer Schlägerei provoziert habe. Sie schwören, dass der Mann starb, als er nach einem Kinnhaken von Darcy mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug.«
    Â»Das ist eine Lüge!«, schrie Etty. »Midnight hat den Mann getreten. An seinem Kopf muss eine Verletzung von Midnights Huf zu sehen sein. Der Arzt kann die Todesursache bestätigen.«
    Â»Wir sind beim Arzt gewesen, nachdem wir die Polizeiwache verlassen haben. Er beharrt darauf, dass Skink bereits tot war, als er von Darcys Hengst getreten wurde.«
    Â»Das ist nicht wahr! Midnight hat Skink getötet! Ich habe gesehen, wie es passiert ist, und das haben andere Leute auch. Sergeant Dunstans Zeugen lügen aus irgendeinem Grund.«
    Â»Die Zeugen stecken zweifellos mit Dunstan unter einer Decke, oder er hat etwas gegen sie in der Hand, womit er sie zwingen kann, Darcy die Schuld an Skinks Tod zu geben.«
    Â»Was kann man denn jetzt tun?«, fragte Meggan betroffen, während Etty leise vor sich hin weinte.
    Â»Wir reiten morgen noch einmal nach Creswick und versuchen, so viele Leute wie möglich zu finden, die beschwören, was tatsächlich passiert ist. Wenn Darcy vor Gericht gestellt wird, brauchen wir jede Aussage, die wir nur kriegen können, um seine Unschuld zu beweisen.«
    Erst als er im Schlafzimmer mit seiner Frau alleine war, gestand er, dass er sich große Sorgen mache. »Dunstan triefte nur so vor Schadenfreude. Auf eine Gelegenheit wie diese hat er seit dem Massaker vor vielen Jahren gewartet. Er will Darcy hängen sehen.«
    Â»Es gibt aber doch sicher noch Hoffnung. Wenn wir andere, ehrliche Zeugen finden, wie du gesagt hast.«
    Â»Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Darcy freizubekommen. Doch da Dunstan nach so langer Zeit immer noch auf Rache sinnt, wird er jetzt vor keinem Mittel zurückschrecken, sein Ziel zu erreichen.«
    Â»Du glaubst also nicht, dass Darcy eine größere Chance hat, seine Unschuld zu beweisen, weil er Anwalt ist?«
    Â»Wie wir wissen, hat Darcy in seinem Zulassungsantrag seine Aborigine-Herkunft verschwiegen. Ich fürchte, dass unter diesen Umständen die Tatsache, dass er Anwalt ist, sogar gegen ihn spricht.«
    Â»Ich muss an Jane schreiben.«
    Â»Warte noch einen Tag oder so, Liebes. Wenn wir es schaffen, Darcy freizubekommen, braucht sie sich keine unnötigen Sorgen zu machen.«
    Darcy wurde über Nacht in das Gefängnis von Ballarat gesperrt. Er zwang sich, sich zu entspannen

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