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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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zu viel Zeit da drinnen.«
    Darcy seufzte. »Ich werd mir Mühe geben, Constable, aber manchmal brauch ich halt ’ne Weile, bis ich’s rausgedrückt hab.«
    Während er die Tür schloss und mit einem Stück gebogenem Draht, das an einem Nagel eingehakt wurde, festmachte, hörte er, wie der Junge den Constable fragte, welches Verbrechen Darcy denn begangen habe. Das war gut. Er hoffte, dass die Neugier des Jungen den Constable eine Weile ablenken würde. Die Wandbretter waren oben und unten lose in eingekerbte Holzbalken gesteckt. In der Zeit, in der sich Darcy normalerweise die Hose aufgeknöpft und auf das Holzbrett über dem Loch gesetzt hätte, hatte er bereits zwei Bretter entfernt.
    Er schlüpfte durch die Lücke hindurch, stellte die Bretter rasch wieder an Ort und Stelle, hielt einen Moment inne, um sich zu vergewissern, dass ihn niemand beobachtete, und verschwand dann im Busch. Der Junge beschäftigte den Constable immer noch mit seinen Fragen, was Darcy vielleicht eine zusätzliche halbe Minute verschaffte, um ein Versteck zu finden, bevor seine Flucht entdeckt wurde. Er hatte die Bretter wieder in die Wand eingesetzt, weil er hoffte, dass der Constable sich dadurch täuschen ließe und fälschlicherweise annehmen würde, sein Gefangener wäre an ihm vorbeigehuscht, während er mit dem Jungen sprach. Dann würde er nämlich zunächst zur Vorderseite des Gasthauses laufen.
    Darcy bewegte sich lautlos und schnell und bemühte sich, keine Spuren zu hinterlassen. Nicht dass der Constable die Fähigkeit besessen hätte, irgendwelche Zeichen zu erkennen, die ihm verraten könnten, wohin sich sein Gefangener gewandt hatte. Schließlich hörte er, wie der Constable den Männern mit lauter Stimme befahl, ihm bei der Suche nach dem entkommenen Gefangenen zu helfen. Als er an einen Baum mit einer dichten Krone kam, kletterte er flink hinauf und versteckte sich zwischen dem Laub. Irgendwann war ein Peitschenknall zu hören, gefolgt von den Geräuschen der abfahrenden Postkutsche. Die Stallburschen würden sich um die ausgespannten vier Pferde kümmern müssen. Also würde nur der Constable, möglicherweise unterstützt von dem Gastwirt, nach ihm suchen.
    Kurz nachdem die Kutsche aufgebrochen war, hörte er den Constable mit viel Lärm durch den Busch trampeln und seinen Gefangenen auffordern, sich zu ergeben. Lächelnd suchte sich Darcy einen sicheren Platz auf einem dicken Ast und stellte sich auf eine lange Wartezeit ein. Der Constable war bisher nicht einmal in die Nähe von Darcys Versteck gekommen, und die Tatsache, dass seine Schritte im Busch immer leiser wurden, sagte Darcy, dass er sich noch weiter entfernte. Er fragte sich, wann der Constable wohl die Suche aufgeben und zurück nach Ballarat reiten würde, um Hilfe zu holen. Falls der Trottel sich nicht vorher im Busch verirrte.
    Schon nach recht kurzer Zeit hörte er einen Reiter vom Gasthaus in Richtung Ballarat davongaloppieren. Leise lachend kletterte er von dem Baum herunter und machte sich auf den Weg durch den Busch. Er hatte vor, in westliche Richtung zu gehen, einen großen Bogen um Ballarat zu machen und sich dann nach Langsdale durchzuschlagen. Darcy wusste nicht, welch günstiges Schicksal Ruan ausgerechnet gestern nach Creswick geführt hatte. Auf jeden Fall hoffte er, dass Ruan Etty und sein Pferd sicher nach Langsdale zurückgebracht hatte.
    Da ihn niemand sehen durfte und er außerdem seine Spuren verwischen musste, könnte er mehrere Tage bis Langsdale brauchen. Sobald er Midnight wiederhatte, wäre er schnell am Murray River und könnte dort einen Dampfer nach Riverview nehmen.
    Die Nachricht von Darcys Flucht erreichte Creswick am späten Nachmittag. Con und Ruan erfuhren es noch vor dem Sergeant, da der Mann, der ihn benachrichtigen sollte, die Trevannicks auf der Straße traf.
    Â»Darcy ist entkommen, Mr Trevannick. Man hat mich hergeschickt, um es Sergeant Dunstan zu sagen.«
    Â»Wann ist er geflohen?«
    Â»Beim zweiten Zwischenstopp. Ein Suchtrupp ist von Ballarat aus unterwegs.«
    Â»Na dann viel Glück«, sagte Ruan spöttisch. »Die haben keine Chance, Darcy zu finden.«
    Â»Hoffentlich haben Sie recht. Dunstan ist hier der Verbrecher, nicht Darcy. Der Sergeant wird ziemlich sauer sein. Mir tut jeder leid, der ihm heute Abend in die Quere kommt.«
    Die Trevannicks wollten Dunstans

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