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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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Wutanfall nicht miterleben, wollten nicht mit anhören, wie er über die Unfähigkeit des betroffenen Constables tobte und wie er ankündigte, diesen Drecksmischling mit eigenen Händen zu fangen, und wenn es das Letzte war, was er tat. Stattdessen ritten sie eilig mit der guten Nachricht nach Langsdale zurück.
    Kaum eine halbe Stunde später hämmerte Sergeant Dunstan an ihre Haustür. Etty, die die Polizei hatte kommen sehen, war auf Wunsch ihrer Mutter rasch ihren Vater holen gegangen. Con Trevannick öffnete die Tür. Die Constables warteten auf ihren Pferden.
    Â»Was führt Sie hierher, Sergeant?«
    Â»Ich bin auf der Suche nach einem entflohenen Schwerverbrecher. Ich nehme an, dass er demnächst hier auftauchen wird. Constable Redding wird hierbleiben, um den entlaufenen Gefangenen zu verhaften, sobald er hier ankommt.«
    Â»Nein, Sergeant. Constable Redding wird nicht hierbleiben und auch kein anderer Polizeibeamter. Ich will nicht, dass meine Frau in irgendeiner Weise beunruhigt wird.«
    Der Sergeant reagierte aggressiv. »Ich bin in diesem Bezirk für das Gesetz zuständig, und ich habe die Befugnis, meine Männer überall zu postieren, wo es mir passt.«
    Â»Außer auf Langsdale. Sie waren nie auf meinem Anwesen willkommen, Dunstan, und werden es auch nie sein. Ihre Verbrechen sind nicht vergessen, auch wenn es Ihnen gelungen ist, einer strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen. Für mich sind Sie immer noch ein dreckiger Mörder.«
    Dunstan sah nervös hinter sich, um festzustellen, ob seine Constables überrascht fragende Blicke tauschten. Er wusste, dass er bei beiden nicht beliebt war. Wenn er einen von ihnen auf Langsdale zurückließ, würde Trevannick ihm Dinge über ihren Sergeant erzählen können, die seine Leute besser nicht wissen sollten.
    Â»Na schön, Trevannick. Sie können sich allerdings darauf verlassen, dass wir regelmäßig Patrouillen hier in der Gegend durchführen, bis wir den Mischling wieder gefangen haben.«
    Â»Damit verschwenden Sie nur Ihre Zeit. Darcy wird nicht herkommen, wenn ihm klar ist, dass die Polizei nach ihm sucht.«
    Â»Ich hab seinen Hengst in Ihrer Pferdekoppel gesehen. Er wird dieses Tier nicht zurücklassen. Einen guten Tag, Trevannick. Ich komme wieder.«
    Con beobachtete, wie die Polizisten davonritten. Die ganze Familie war davon überzeugt, dass Darcy zurück nach Langsdale kommen würde. Con hoffte, dass der Junge raffiniert genug war, sich von den Patrouillen nicht erwischen zu lassen.
    Da Darcy fest damit rechnete, dass die Polizei Langsdale im Auge behalten würde, war es für ihn einfach, die Patrouillen zu umgehen. Er wartete, bis es dunkel wurde, und huschte dann in das Cottage, wo er rasch seine wenigen Sachen zusammenpackte. Daraufhin ging er zur Koppel und pfiff nach Midnight. Er führte den Hengst in den Stall, sattelte ihn und befestigte das kleine Päckchen mit seinen Habseligkeiten am Sattel, für den Fall, dass er überstürzt aufbrechen musste.
    Anschließend ging Darcy schnurstracks zur Küche. Er hatte Hunger und musste außerdem Proviant mitnehmen. Mrs Clancy und Ned waren beide dort. Die Köchin schrie erschrocken auf, dann lief sie quer durch den Raum und nahm ihn erleichtert in die Arme. Ned stand auf, um Darcy die Hand zu schütteln, gab dann jedoch seinem Gefühl nach und umarmte ihn kurz.
    Â»Alles in Ordnung, Junge? Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht.«
    Â»Mir geht’s ganz gut, Ned. Ich habe Midnight bereits gesattelt. Wenn ich nur etwas zu essen haben könnte, Mrs Clancy, und ein bisschen Proviant zum Mitnehmen, dann mach ich mich auf den Weg, bevor die Polizei wieder herkommt.«
    Â»Und was ist mit Miss Etty und ihren Eltern? Sie werden doch nicht fortgehen, ohne mit ihnen zu reden?«
    Â»Natürlich nicht. Aber ich muss erst was essen. Ich habe seit sechs Tagen keine anständige Mahlzeit gehabt, seit dem Frühstück an dem Morgen, an dem ich geflohen bin.«
    Â»Ich sag dem Boss, dass du hier bist«, erklärte Ned.
    Â»Wie hast du denn überlebt?«, fragte Mrs Clancy.
    Â»Mit dem, was ich im Busch gefunden hab, Mrs Clancy. Ich mag zwar ein halber Weißer sein, aber wie jeder vollblütige Aborigine kann ich auch von dem leben, was die Natur hergibt.«
    Er hatte kaum angefangen zu essen, als plötzlich eilige Schritte zu hören waren. Etty kam in die

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