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LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

Titel: LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Everson
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Treppe zur Küche hinauf. Evan ließ sich auf einen Stuhl sinken und fuhr sich mit der Hand durch das mit Schweiß und Salzwasser getränkte Haar. Er brauchte dringend eine Dusche. Und eine Mütze Schlaf.
    »Hier, trink das«, sagte Bill und hielt ihm eine Dose Anchor-Steam-Bier aus dem Kühlschrank entgegen.
    Evan lachte. »Alkohol um sieben Uhr morgens?«
    »Na und? Wir müssen irgendwie den Tag überstehen.«
    »Was redest du da? Du hast mir deine gesamte Ausrüstung erklärt. Wir können alles zusammenpacken und sofort aufbrechen.«
    »Evan … Sarah ist tot.«
    Der Satz ging Evan durch und durch. Es war, als hätte Bill ihm eine schallende Ohrfeige versetzt.
    Sein Freund nickte.
    »Du willst ihre Leiche bergen. Schon mal überlegt, wie du der Polizei beibringst, dass du tauchen gewesen bist, nachdem du dein ganzes Leben panisch auf Wasser reagiert hast? Und wieso du dich ausgerechnet an dem Tag zum ersten Mal in die Fluten gestürzt hast, als der Leichnam deiner kürzlich ermordeten Frau im Meer auftauchte?«
    »Aber wir können sie doch nicht einfach da unten liegen lassen …«
    »Das werden wir auch nicht tun. Aber ebenso wenig können wir am helllichten Tag mit ihrer Leiche aus dem Meer spazieren. Wir müssen die ganze Angelegenheit bedacht angehen. Wir werden Sarah da rausholen. Und du bekommst deine Rache. Aber nicht tagsüber.«
    Bill nahm einen tiefen Zug von seinem Bier und rülpste.
    »Heute Nacht.«

37
    11. Juni 1887, 0:51 Uhr
    Kapitän Buckley konnte nicht länger warten. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was seine Mannschaft unter Deck ausheckte, aber offensichtlich hegte keiner von ihnen die Absicht, zurückzukommen, um ihn abzulösen. Wütend spuckte er seinen Priem aus und schüttelte angewidert den Kopf. Verdammte Saufnasen! Es war finster, der Regen fiel in Sturzbächen vom Himmel, und selbst seiner Teerjacke gelang es nicht, die eisige Kälte abzuhalten. Eisige Schauer liefen ihm über den Rücken. An seinen Händen, die das Steuerrad hielten, traten die Knöchel weiß hervor und wirkten wie erfroren. Das Ganze war umso schlimmer, weil das Unterfangen im Grunde sinnlos war. Die Segel waren eingeholt, das Unwetter tobte zügellos. Kein Steuermann konnte ein Schiff da noch gezielt auf Kurs halten. Man konnte lediglich versuchen, es durch Impulse des Ruders in den Strom der Wellen zu bugsieren, anstatt dagegenzuhalten. Da würde es kaum etwas ausmachen, wenn er das Schiff ein paar Minuten lang sich selbst überließ.
    Buckley schnappte sich ein Tauknäuel aus dem Ruderhaus, schlang ein Ende um eine Speiche des Steuerrads und band das andere an einen Balken fest. Er packte das Ruder und zerrte daran herum – es bewegte sich kaum. Mit einem zufriedenen Nicken schwankte er über das regennasse, rutschige Deck zu der dunklen Öffnung, die hinunter zu den Mannschaftsunterkünften und Laderäumen führte. Es war an der Zeit, von seinen Männern ein paar Erklärungen zu verlangen.
    Unter Deck war alles ruhig. Oder zumindest so ruhig, wie man es erwarten durfte, wenn draußen ein Sturm wütete. Das Holz stöhnte und ächzte. Buckley zog den völlig durchnässten Umhang über den Kopf und ließ ihn zu Boden fallen. Er strich sich das Haar zurück und wrang das überschüssige Wasser mit den Händen aus, sodass es aufs Deck tropfte. Sein Haar fiel ihm in schwarzen Locken in den Nacken. Unwillkürlich schüttelte er seine triefende Mähne aus, als ihn erneut ein Schauder überlief. Es war ohne Zweifel eine grässliche Nacht.
    Buckley trat in die Kombüse. Ihm fiel sofort ins Auge, dass die Reste des Abendessens noch auf den Tischen standen. Die verdammten Narren waren nicht nur feige, jetzt ließen sie auch noch alles vergammeln! Während er nach hinten zur Mannschaftsunterkunft ging, überlegte er sich eine passende Strafe dafür, dass sie die Küche so unordentlich hinterlassen hatten. Zunächst kam er allerdings an seiner Kajüte vorbei und blieb stehen. Er konnte sie wesentlich effektiver zusammenstauchen, wenn er dabei nicht vor Kälte zitterte. Außerdem war er unter anderem nach unten gekommen, um Ligeia zu beruhigen.
    Buckley ging in seine Kajüte und blieb einen Augenblick lang am Eingang seiner winzigen Unterkunft stehen, um seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. »Ligeia«, rief er leise.
    Sie antwortete nicht. Normalerweise gab sie hinter ihrem Knebel zumindest ein leises Stöhnen von sich, um ihn wissen zu lassen, dass sie ihn gehört hatte.
    Buckley streifte seine durchnässten

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