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LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

Titel: LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Everson
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Anschließend stieß er sie aufs Bett und brachte sie zum Schweigen, indem er ihr die Zunge in den Rachen schob.
    Ihren Gesang betrachtete er nicht als Gefahr. Erst später in jener Nacht, als er Zeuge wurde, wie sie einen Mann umbrachte, der von ihren Weisen offenbar unwiderstehlich angelockt wurde, begriff er, wie gefährlich sie war.
    Als er sie an Bord des Schiffes brachte und ihr die Fesseln zeigte, schüttelte sie mit vor Angst geweiteten Augen den Kopf. Seit sie in sein Eigentum übergegangen war, hatte sie nicht ein einziges Wort zu ihm gesagt. Aber nun wollte ihr Mund kaum stillstehen. Dennoch sprach sie nicht, sondern sang ihm lediglich etwas vor.
    »Das ist bestimmt ein sehr schönes Lied«, meinte Buckley und schob ihr die Arme über den Kopf, um sie zu fesseln. »Aber spar dir deine Mühe.«
    Als er sich rittlings auf sie setzte, bemerkte er die wachsende Furcht in ihren Augen und musste grinsen, auch wenn sein Gesicht eher ernst blieb. Laut dem, was der Grieche ihm erzählt und er mit eigenen Augen gesehen hatte, erlagen die meisten Männer ihrem Gesang. Dass ihn die Verlockungen völlig kalt ließen, schien ihr mehr Sorge zu bereiten, als gefesselt zu sein. Sie sang lauter und holte alles aus ihrer Stimme heraus. Buckley ließ sie eine Weile gewähren, ehe er den Knebel hervorzog und ihr über den Mund stülpte. »Das reicht jetzt!«, brummte er.
    In den nächsten Minuten blieb sie still liegen, während er seine schwieligen Hände über ihre Rundungen gleiten ließ. Es waren die derben Aufmerksamkeiten eines Mannes, der eher gewohnt war, Netze einzuholen und mit einem Haufen rauer Seeleute umzugehen, als einer Frau Zärtlichkeiten zu schenken. Während des gesamten Akts blieb ihr Gesicht unbewegt, wie versteinert, doch als sein Stöhnen den bevorstehenden Höhepunkt ankündigte, huschte auf einmal ein gequälter Ausdruck über ihre Miene. Buckley wälzte sich von ihr hinunter und sah eine Träne über die zarte Haut ihrer Wange rinnen.
    Mit seinem dicken Finger wischte er sie weg. »Keine Angst, Mädchen, so schlimm wird es schon nicht werden. Ich werde dich anständig behandeln. Und ich achte darauf, dass du immer genug zu essen hast. Wenn wir uns erst mal ein bisschen besser kennengelernt haben, wird es dir bestimmt Spaß machen.«
    Buckley schüttelte den Kopf und riss das Ruder hart nach Steuerbord herum. Er hätte nie damit gerechnet, dass die Kleine den Ausdruck genug zu essen mit dem Blut seiner Mannschaft in Verbindung brachte – selbst nachdem sie in jener ersten Nacht auf den Mann losgegangen war, der in ihr Hotelzimmer gestürzt kam, und ihn umbrachte. Als sie das erste Mitglied seiner Crew in ihren Fängen hatte, war er bereits viel zu fasziniert von ihren Hüften gewesen, um von ihr zu lassen. Die richtige Entscheidung wäre gewesen, sie loszuwerden, sobald sie den ersten Mord beging. Stattdessen räumte er brav hinter ihr auf, hüllte die Leichen in Laken und warf sie über Bord, nachdem sie sich daran gütlich getan hatte.
    In jenen ersten paar Wochen auf See schien Ligeia sich an ihn zu gewöhnen, und nach ein paar verzweifelten Versuchen, ihm etwas vorzusingen, gab sie es schließlich auf. Er sorgte dafür, dass ihre Bedürfnisse befriedigt wurden, und sie kümmerte sich um seine. Zwar sprachen sie kaum miteinander, doch verband sie eine Art stummer Übereinkunft. Weshalb sollte man da überflüssige Worte wechseln? Hin und wieder unterhielt sie sich sogar mit ihm, wenn er sie von dem Knebel befreite, damit sie ihren Hunger stillen konnte.
    Mitten im tosenden Sturm dachte er jetzt an die einsame Träne, die er ihr in den ersten Tagen ihres Zusammenseins aus dem Gesicht gewischt hatte. Er fühlte sich schuldig, weil er sie unter Deck eingesperrt hatte, ohne ihr von den Wetterkapriolen zu berichten. Er nahm sich vor, zu ihr zu gehen und sie zu beruhigen, sobald Jensen zurückkehrte. Er konnte das Deck gefahrlos für ein paar Minuten verlassen.
    Wahrscheinlich sollte er auch mal einen Blick in den Laderaum werfen. Er hoffte, dass sich bei dem heftigen Schlingern und Schaukeln des Kahns keine Frachtkisten aus der Vertäuung gelöst hatten, ansonsten würde aus einer ursprünglich einträglichen Fahrt eine sehr kostspielige werden. Diesmal war er die mexikanische Küste weiter als je zuvor entlanggesegelt, um neben der üblichen Ladung Rum den angeblich besten je gebrannten Tequila an Bord zu nehmen. Er hatte ein hübsches Sümmchen dafür hingelegt und plante, einen fürstlichen Preis zu

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