Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

Titel: LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Everson
Vom Netzwerk:
er zusah, wie sie an sich herumfingerte. Er grinste. Ja, das gefiel ihm. Sehr sogar. Seine Hose stand offen und rutschte, während er vorsichtig Schritt um Schritt nach vorne schlich, über seine muskulösen Schenkel. Mit einem Mal erkannte er die Geräusche wieder, die er vorhin aus den Tiefen des Laderaums gehört hatte. Jene wie Musik klingenden, auf- und abschwellenden, wunderbaren Töne, die das Paradies verhießen, die ihm sagten »Hier ist eine Frau« und »Nimm mich«.
    Er stellte die Laterne auf den Planken ab und krabbelte, sich seiner Frechheit gar nicht bewusst, zwischen ihre Schenkel. Sie hatte kein einziges Wort zu ihm gesagt, nicht einmal zu erkennen gegeben, dass sie überhaupt wusste, dass er da war, und er stand kurz davor, sie zu besteigen? Ihr Gesang zog ihn magisch an. Sie summte und wimmerte und stöhnte so leise, so still, erfüllt von Verlangen – eine Musik, die den ganzen Laderaum mit einer Leidenschaft erfüllte, so zähflüssig, dass man sich darin suhlen konnte. Ihre Stimme erinnerte ihn bizarrerweise an Bernstein, und ohne Bedauern tauchte er darin ein, wohl wissend, dass er ihr damit in die Falle ging.
    Als Taffys Körper sich auf ihren hinabsenkte, schlug die Schönheit die Augen auf. Er versank darin wie in zwei goldgesprenkelten braunen Teichen. Er beugte sich über sie, um ihren Schmollmund zu küssen. Ihre Hände glitten zwischen ihren Schenkeln hervor, um seinen Rücken zu umfangen. Mit einer Mühelosigkeit, die ihm einiges an Achtung abverlangte, zog sie ihn an sich heran und dirigierte sein Glied dahin, wo es hingehörte.
    Diese Frau, wer auch immer sie sein mochte, wusste, was sie wollte, und er ließ sie gewähren. Ihm stockte der Atem, so warm und behaglich war das Gefühl, als er in sie eindrang. Er nahm eine steife Brustwarze zwischen die Zähne, während er seine Hüften gegen ihre stieß.
    Ihr Gesang, jenes unvorstellbare Lied, das sie ausmachte, begann, um ihn herum aufzubranden. Er meinte zu sehen, wie sich auf dem Holz der Schiffswand die Farben abwechselten. Sie changierten von funkelndem Purpur über ein tiefrotes Flackern, dem doch etwas fehlte, hin zu einem leidenschaftlichen gelben Aufschrei. Seine Augen erfassten nicht länger die wirkliche Welt, sondern registrierten nur noch ihre Spielarten der Lust.
    Sie vergrub ihre Fingernägel in seinem Rücken, und er krümmte sich tiefer in sie. Die Unbekannte bleckte die Zähne und schlug sie in seinen Hals, doch er stöhnte bloß auf. Dummerweise nahm er an, sie verzehre sich danach, ihn lediglich zu schmecken. Wonach sie sich jedoch verzehrte – und das war wirklich dumm für Taffy –, war sein Blut.
    Er schrie bloß ein einziges Mal auf, als sie ihm die Gurgel herausriss und sich an dem scharlachroten Schwall gütlich tat, den sein Herz herauspumpte. Mit beiden Händen packte sie ihn am Kopf und riss diesen in einer schnellen, heftigen Bewegung herum. Wie ein Pistolenschuss hallte es durch den Laderaum, als Taffys Genick brach. Er war eben nicht halb so beweglich, wie sein Spitzname nahelegte, den er aufgrund seiner Vorliebe für Karamellbonbons kassiert hatte.
    Ligeia entspannte sich zusehends, während das Blut des Seemanns wie Wein in ihre Kehle floss. Angestrengt wand sie sich unter ihm hin und her, hievte sein gesamtes Gewicht auf ihren Schoß und kostete das Gefühl der Verderbtheit aus, während sie trank. Er starb nur langsam und sie benutzte ihn. Schon bald badete sie in rotem Lebenssaft, und für kurze Zeit vergaß sie die muffige, qualvolle Enge des Schiffs, erschnupperte nur noch den Duft nach Eisen und die Hitze ihrer Erregung.
    Nachdem ihr Lied zu Ende war, wälzte Ligeia den kräftigen Seemann – seine Augen weiß und tot im flackernden Schein der Öllaterne, die er hinterlassen hatte – von sich ab und beugte sich über seinen Hals, um ein weiteres Bedürfnis zu stillen. Ihr Hunger übertraf sogar noch ihre Lust. Mit Zähnen, denen man nicht ansah, dass sie scharf wie ein Rasiermesser waren, tat sie sich an seinem Fleisch gütlich, schloss die Augen und schwelgte im warmen, salzigen Geschmack von Blut und Muskeln.
    »Hmmm«, stöhnte sie, während sie den Kopf vom Rückgrat trennte. Seltsam, sie war es gewohnt, dass der Schädel sich nicht so leicht vom Rumpf lösen ließ. Aber bei diesem Mann gelang es ihr auf Anhieb, und sie genoss die geleeartige Klebrigkeit, in die sie ihren Mund vergrub.
    Es war ein Leichtes, ihr die Seile um die Handgelenke zu legen. Sie mochte zwar ein übernatürliches

Weitere Kostenlose Bücher