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LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

Titel: LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Everson
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Wesen sein, doch auch sie konnte in ihrer Erregung alles um sich herum vergessen. Und nicht zum ersten Mal hatte sie sich damit selbst in eine Falle manövriert.
    »Na …«, grinste Kapitän Buckley. Es war ein langes, bösartiges Grinsen in den orangefarbenen Schatten, die Taffys Laterne warf.
    »Du hast wohl gedacht, du kannst einfach auf meinem Schiff bleiben und meine Mannschaft auffuttern, was?« Der Kapitän schüttelte den Kopf, und die Augen der Frau weiteten sich. Sie zog ihre blutbespritzten Wangen ein, als sie begriff, dass sie sich verrechnet hatte.
    »Du hättest machen sollen, dass du ins Meer kommst«, schimpfte er, während er sie am ganzen Körper fesselte, ohne Rücksicht auf die langen, klebrig-feuchten, rosa Fleischstücke aus Taffys Leichnam, die an ihr hingen. »Du hättest es schaffen können. Aber mir war klar – ich wusste … dass du nicht abhaust. Nicht bei so vielen Männern, die auf hoher See festsitzen und dir umgehend verfallen. Die sind für dich doch wie Rum für einen Säufer. Du hättest auf Nummer sicher gehen sollen, meine kleine Meerjungfrau«, raunte Buckley mit knirschenden Zähnen. Es hörte sich an, als kratze jemand mit einem Stück Kreide über eine Schiefertafel. »Aber ich muss schon sagen, Gnädigste, allmählich habe ich die Nase voll davon, ständig deine Schweinereien zu beseitigen. Und so langsam gehen mir auch die Leute aus.«
    Buckley ließ sie hilflos verschnürt in der Ecke liegen, während er sich Taffys Leiche über die Schulter warf. Wenigstens einmal in seinem Dasein wurde der Matrose seinem Spitznamen gerecht und hing wie ein warmer, formloser Klumpen über der Schulter des Kapitäns. Buckley nahm die Stufen zum Deck hinauf, so schnell er konnte. Ein rascher Kontrollblick nach links und nach rechts, dann rannte er förmlich über die Planken bis zur Bordwand. Ohne sonderliches Aufheben ließ er Taffys Leichnam auf die düsteren Wellen klatschen und verzog das Gesicht, als er mit der Hand über den feuchten Fleck auf seiner Brust strich.
    Noch ein Hemd ruiniert.
    Seit Ligeia in sein Leben getreten war, hatte Käpt’n Buckley schon einige Hemden entsorgen müssen. Das lag an ihren Essgewohnheiten. Er fluchte leise vor sich hin und schlich die Treppe hinunter, um sich seinen kostbaren Besitz zurückzuholen. Nachdem sie sich in den letzten Tagen nicht gesehen hatten, gab es auf seiner Seite klaren Nachholbedarf. Er hegte die Absicht, sie auf schlimmstmögliche Art und Weise ranzunehmen. Buckley dachte an den Lederriemen, der seit zwei Nächten unbenutzt neben seiner nach Fisch stinkenden Koje lag, und musste grinsen. Sein Mädchen kehrte zu Papa zurück. Sicher, sie besaß auch eine gefährliche Seite. Aber darin ähnelten sie sich. Außerdem hatte er für sie bezahlt, oder etwa nicht? Und er hatte vor, für sein Geld eine entsprechende Gegenleistung zu bekommen.
    Ohne mitzubekommen, dass in ihrem Stöhnen ein Lied mitschwang, trug der Kapitän die nackte Gestalt durch das finstere Schiff in seine enge, verwahrloste Kajüte.
    Als er die Tür hinter sich schloss, erlosch in ihr auch der letzte Funken Hoffnung. Tränen flossen dem Käpt’n wie Meeresgischt über den blutverschmierten Rücken, doch er achtete nicht darauf. Er legte ihren sinnlichen Körper bloß auf sein Bett und fing an, sich seiner blutverschmierten Kleidung zu entledigen.
    »Jetzt«, verkündete er, »wirst du dir die Fahrt auf diesem Schiff verdienen.«

19
    »Vielleicht sollten wir irgendwohin fahren«, meinte Sarah.
    Evan blickte von dem Curryreis auf, den er sich in den Mund schaufelte, und bedachte seine Frau mit einem fragenden Blick. Sie waren essen gegangen, ein ruhiges Abendessen im Ocean Thaid, ihrem Lieblingsrestaurant. Bisher hatte Sarah geschwiegen und lediglich lustlos in ihrem Pad Prik, einem thailändischen Pfeffersteak, herumgestochert, anstatt sich wie sonst mit gewaltigem Appetit darüber herzumachen.
    »Ich weiß, dass du dir im Augenblick nicht lange freinehmen kannst, aber wenn wir einen Kurzurlaub einschieben, meinetwegen bloß ein verlängertes Wochenende …«
    Sein erster Gedanke galt keineswegs Sarah und drehte sich auch nicht darum, wie schwierig es im Moment war, Darren um Urlaub zu bitten, wo er doch auf dessen Schwarzer Liste stand und es im Hafen so viel zu tun gab wie sonst im ganzen Jahr nicht. Nein, Evans erster Gedanke war: Wenn sie wegfuhren, konnte er seine Nächte nicht mit Ligeia verbringen. Du blöder Arsch!, trat er sich innerlich in den

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