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LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

Titel: LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Everson
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Terry noch nicht einmal, die Hand zu bewegen, um sie zu stützen, als sie allmählich auf ihn herabsank.
    Ihr Mund streifte seinen mit einem feuchten Kuss, bewegte sich jedoch weiter, um erst an seinem Ohr und schließlich am Hals zu knabbern. Die ganze Zeit über sang sie flüsternd von erfüllter Verführung und er war wie gelähmt. Ihre Hände glitten an seinen Armen herauf und packten ihn, während sie ihren Busen an seinen Brustkasten presste und so fest drückte, dass es ihm für einen Moment tatsächlich so vorkam, als wären sie eins.
    Und dann begannen die Schmerzen.
    Der Kuss an seinem Hals, so warm und wunderschön nach seinem Wahnsinnsorgasmus, fing auf einmal an zu brennen. Terry hatte das Gefühl, er müsse sich gegen den Hals klatschen, als säße dort ein Moskito und bereite sich aufs Zustechen vor. Allerdings konnte er seine Hand nicht bewegen, um zuzuschlagen; zum einen, weil sie ihn festhielt, zum anderen, weil ihre Melodie ihn in eine beinahe unmerkliche Trance versetzte. Dann wich das Brennen höllischen Qualen, und er öffnete den Mund, um zu schreien. Da presste sie ihm bereits die Lippen auf den Mund, und er schmeckte sein eigenes Blut. Terry schlug die Augen auf und sah sie mit einem Mal in vollkommen anderem Licht.
    Ihre Augen waren keineswegs braun und funkelten mitnichten magisch. Sie waren gelb, fast wie bei einem Reptil. Wie Fischaugen. Ihre Nase wirkte weder schmal noch ebenmäßig, sondern spitz wie der Schnabel eines Raubvogels. Ihre Arme waren nicht länger makellos weiß, sondern gefleckt, überzogen von bläulich roten, ineinander verschlungenen Narben und schmutzigen Verfärbungen.
    Während er sich abmühte, sich aus der gewaltsamen Umarmung zu befreien, und sein Blick tiefer wanderte, nahm er sie anscheinend zum ersten Mal richtig wahr und sah, dass ihre Hüften keineswegs so verführerisch geschwungen waren, wie er anfangs geglaubt hatte. Von der Taille abwärts wurden sie immer schmaler und verjüngten sich schließlich zu etwas Silbrig-Blauem mit geometrischen Schattierungen. Das waren nie und nimmer zwei Beine, sondern ein kräftiger, schimmernder Schwanz, der absolut nicht dorthin gehörte. Die schöne Frau, die ihn in den Sand gestoßen hatte, war in Wahrheit gar keine Schönheit. Nein, sie war noch nicht einmal eine Frau. Ihr Hintern endete in Fischschuppen.
    »Was zur Hölle …«, wollte Terry entsetzt ausstoßen, doch die Unbekannte löste sich bereits aus dem Kuss und machte sich erneut über seinen Hals her.
    Als sie den Kopf wieder hob, hing ihr ein Hautfetzen – vielleicht auch eine durchtrennte Ader – aus dem Mund. Ihre Wangen waren von winzigen roten Punkten übersät, mit denen Terrys Wunden sie besprenkelt hatten. Sein Schrei ging in einem Gurgeln unter, und nun, wo der Schmerz ihn übermannte, starrte er sie durch einen Nebel hindurch an; sein Blut tropfte von den vollen Lippen an den hängenden Brüsten hinunter und färbte ihre Warzen purpur.
    Er mühte sich ab, etwas zu sagen, wollte sie fragen warum, um Gnade flehen, irgendwas … aber alles, was er herausbekam, war ein leises Wispern, ein mattes Krächzen, mehr nicht. Terry versuchte, einen Arm zu heben, doch seine Gliedmaßen schienen ihm nicht länger zu gehorchen. Er versuchte es trotzdem mit dem Bein – vielleicht gelang es ihm ja, sie abzuschütteln. Doch abermals versagte sein Körper ihm den Dienst.
    Sie riss die Augen noch weiter auf und blickte ihn starr an. Ihr Mund öffnete sich, entblößte eine messerscharfe, blutig rote untere Zahnreihe. »Mmmmm-uuu-uuuuuh«, sang sie und beugte sich dabei hinab, um ihm die Tonfolge geradewegs ins rechte Ohr zu flüstern.
    Terry begriff nicht, wie oder weshalb, doch der grelle Schmerz, der ihn durchpulste, schien mit diesem Lied zu vergehen. Er wollte plötzlich, dass diese Wahnsinnsfrau sich auf ihn legte und wieder eins mit ihm wurde.
    Sie hingegen hatte gänzlich andere Vorstellungen. Sie küsste ihn auf den Hals, auf die Seite, die sie noch nicht zerfetzt hatte, und … biss sie heraus. Als sie sich aufrichtete, kaute sie mit vollen Backen. Terry war kaum noch bei Bewusstsein, nahm vage den blutigen Hautstreifen wahr, der ihr aus dem Mund baumelte wie ein dunkelrotes Papiertaschentuch. Seine Gedanken wanderten zurück zu den Pornoheften. Darin hatte er eine Frau gesehen, die an einen Stuhl gefesselt war, einen Gummiball als Knebel im Mund, rohe, wunde Striemen auf der Brust. SIE STEHT AUF SCHMERZEN, hatte die Überschrift gelautet.
    Terry stand

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