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LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

Titel: LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Everson
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oben.
    »Schon wieder einer«, meinte er. »Vielleicht möchtest du das ja lesen, bevor du heute Nacht zum Strand aufbrichst.«
    Die Schlagzeile lautete: MORD AM STRAND – ZEUGE KAM ZU SPÄT.
    Evan überflog den darunter stehenden Artikel.
Terry Brill, 34, wurde am frühen Samstagmorgen am Strand, unweit von Gull’s Point, aufgefunden. Brill, Automechaniker bei »Unter der Haube« in der Bay Street, machte, wie verlautete, am Freitagabend noch Überstunden. Seither wurde er nicht mehr lebend gesehen.
Brills Leiche wurde laut Polizeibericht um circa 0:15 Uhr von einem Einheimischen bei einem Strandspaziergang entdeckt.
»Ich kam gerade von der Bandprobe und ging noch ein bisschen am Strand spazieren«, erklärte David Benton gegenüber dem Daily Delilah . »Da sah ich ein Stück vor mir eine Frau im Sand liegen. Ich dachte, sie wäre gerade mit einem Kerl zugange, und wollte einen großen Bogen um die beiden machen. Aber plötzlich starrte sie mir ins Gesicht. Zwei Dinge fielen mir auf. Erstens: Sie war vollkommen nackt. Und zweitens: Von ihrem Mund tropfte etwas, das aussah wie Blut. Sie sah aus wie ein Ghoul. Da wurde ich schon nervös.«
Als die Frau ihn näher kommen sah, gab Benton, Bassist einer lokalen Hardrock-Band, zu Protokoll, sei sie aufgestanden und habe die Flucht ergriffen, indem sie ins Meer sprang. Anschließend sei sie im Wasser untergetaucht und er habe sie nicht mehr an den Strand zurückkehren sehen. Als er bei dem Begleiter der Frau anlangte, stellte er fest, dass dieser tot war, offenbar verblutet. Die Leiche wies zahllose Wunden im Hals- und Schulterbereich auf.
»Der Sand war voller Blut«, berichtete Benton. »Der Mann sah aus, als habe ihm jemand mit den Zähnen die Kehle herausgerissen. Zwischen Kopf und Brust war nicht mehr viel übrig.«
Dem Polizeibericht nach wurde Brills Leichnam ersten Vermutungen zufolge von verwilderten Hunden oder Wölfen angefressen.
»Wir suchen nach Hinweisen, die uns zu der Frau führen könnten, die Mister Benton bei dem Leichnam gesehen haben will«, sagte Polizeichef William Gagli dem Daily. »Wir wissen nicht, in welcher Beziehung sie zu dem Toten steht. Zum jetzigen Zeitpunkt liegt keinerlei Verdacht gegen Mister Benton vor.«
Geschäftsführer Ralph Maggiano zufolge hielt sich Terry Brill am Freitagabend allein in der Werkstatt auf. Er sei für eine Sonderschicht eingeteilt gewesen, um einen Motor zu reparieren.
»Terry machte seine Zigarettenpausen immer draußen am Strand«, so Maggiano. »Ich habe ihn immer gewarnt, dass ihn seine Sucht eines Tages umbringen würde. Es ist eine Tragödie für Terrys Familie und für unsere Werkstatt natürlich auch«, sagte Maggiano.
    Lächelnd blickte Evan auf. »Ich kenne diesen Maggiano«, meinte er. »Letztes Jahr ließ ich dort meinen Wagen reparieren. Ich kann mir gut vorstellen, was er noch alles sagte: ›Das ist eine Tragödie, jawoll. Wir sind echt traurig. Ach übrigens, weiß vielleicht jemand, wo ich einen neuen Mechaniker herkriege? Wir haben hier nämlich jede Menge Arbeit! ‹«
    Bill grinste, allerdings nur zögerlich. »Ich habe dir das aus einem bestimmten Grund gezeigt, Evan.«
    »Weil du besessen bist von den Todesfällen am Strand?«
    »Nein.« Bill verdrehte die Augen. Dann flüsterte er: »Weil ich besessen bin von der Sorge, dass du als weiterer Todesfall am Strand endest, wenn du nicht endlich aufhörst, dort nachts deine Runden zu drehen. Capisce? «
    »Hör zu«, hob Evan an. »Du hast mich schon mal drangekriegt und mich so weit gebracht, dass ich für kurze Zeit tatsächlich glaubte, sie hätte ein Schiffsunglück verursacht! Aber seither war ich mit ihr zusammen. Sie mag zwar ein bisschen sonderbar sein, aber sie bringt niemanden um. Du machst dir zu viele Sorgen. Und dann glaubst du auch noch an Fabelwesen. Das sind zwei Eigenschaften, die dir, zusammengenommen, nicht guttun.«
    Bill zeigte ihm den Mittelfinger und ging zurück an seinen Schreibtisch. »Ich wollte dir nur helfen, Mann … Mach doch, was du willst. Aber wenn du morgen blutüberströmt am Strand angespült wirst, komm hinterher bloß nicht heulend zu mir gerannt. Ach … Moment, stimmt ja. Die meisten Opfer verschwinden spurlos. Viel Glück also!«
    »Wenn ich am Strand angespült werde«, erwiderte Evan, »werde ich wahrscheinlich sowieso nicht mehr heulen. Außerdem habe ich nicht vor, zu verschwinden.«
    »Ich bin überzeugt, das hat Terry Brill auch gesagt, bevor er wegen seiner Zigarettenpause die Werkstatt

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