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Light & Darkness

Light & Darkness

Titel: Light & Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kneidl
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einfach irgendwelche Typen, die Geld wollten.« Dante würdigte sie keines Blickes, nicht einmal durch den Rückspiegel, aber Light wusste, dass er ihnen zuhörte. »Der Delegiertenrat hat nicht gezögert«, erzählte sie weiter. »Sie haben den Geldtransfer kurz darauf durchgeführt und kurze Zeit später lag Jude bewusstlos an dem von ihnen vereinbarten Ort. Er hatte die letzten Tage nichts zu trinken und man hat ihn verletzt –« Ihre Mum brach ab, um sich unter Kontrolle zu bringen. »Die Ärzte sagen, ihm wird es bald wieder besser gehen.«
    »Das ist großartig«, war alles, was Light dazu einfiel. Judes Zustand war alles andere als »großartig«, dennoch war es eine gute Sache, dass er wieder bei ihnen war. Dante konnte aufhören, sich Vorwürfe zu machen. Die Censio und sein Vater hatten nichts mit der Sache zu tun. Und fast bildete Light sich ein, Dantes Erleichterung spüren zu können.
    Das Taxi hielt vor dem Krankenhaus. »13,48 Dollar«, bat der Fahrer und hielt ihrer Mum die Hand hin. Großzügig legte sie ihm einen Zwanzigdollarschein in die Hand und sagte: »Behalten Sie den Rest.« Lights Glieder kribbelten vor Vorfreude, Jude wieder zu sehen. Was sollte sie ihm sagen? Sollte sie überhaupt etwas sagen oder ihn nur umarmen? Konnte sie ihn überhaupt umarmen, oder waren seine Verletzungen doch zu schwer?
    Vor dem Eingang blieb Light einen Herzschlag lang stehen und atmete tief ein. Noch vor einer Woche lag sie in diesem Krankenhaus. Sie und Jude, zwei Verletzte innerhalb von zwei Wochen. Lights Blick glitt zu Dante und sie kam nicht umhin, sich zu fragen, ob das alles nur ein dummer Zufall war oder er nicht doch womöglich etwas damit zu tun hatte. Vielleicht hatte die Kirche doch Recht und Dämonen besaßen so etwas wie eine böse Aura, die alle um sie herum mit negativen Schwingungen infizierte, wie die Pest oder eine andere Seuche.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Dante. »Du wirkst etwas blass um die Nase.«
    Light schüttelte den Kopf – als Antwort auf seine Frage und um diese Paranoia loszuwerden. Es war nur ein dummer Zufall, eine Pechsträhne, die die Familie Adam heimsuchte. Das alles hatte nichts mit Dante zu tun. Niemand konnte durch seine reine Anwesenheit Böses hervorrufen. Light zwang sich zu einem milden Lächeln und schritt über die Schwelle.
    Das Krankenhaus hatte noch denselben Duft wie bei ihrem letzten Aufenthalt: Desinfektionsmittel mit diesem Hauch von Krankheit, der einem einen Schauder über den Rücken trieb. Die Wände waren weiß ohne Farbe und überall sah man steriles Metall und Plastik, das es einem unmöglich machte, sich wohlzufühlen.
    »Mrs Adam«, grüßte eine Krankenschwester am Schalter und nickte ihnen zu. Zielstrebig steuerte ihre Mum auf ein Zimmer in der Nähe der Notaufnahme zu. Die Tür war geschlossen, aber sie gab sich keine Mühe anzuklopfen.
    Das Déjà-vu, das Light erfasste, als sie den Raum betrat, raubte ihr den Atem. Jude in weißer Kleidung, wie er hilflos auf einem Bett lag, angewiesen auf die Hilfe der Krankenschwestern und seiner Eltern. Wie auch auf den Fotos, die sie sich am Abend zuvor angesehen hatte, umspielte ein schwaches Lächeln seine Lippen. Wie kann er in einer solchen Situation nur lächeln? fragte Light sich erneut und griff nach Judes Hand. Kraftlos schlossen sich seine klammen Finger um ihre.
    »Wie geht es dir?«, fragte Jude. Seine Augen waren groß und glasig. »Du wirkst etwas blass.«
    »Wie es mir geht?« Light setzte in schiefes Grinsen auf. »Die Frage ist: Wie geht es dir?«
    »Es ging mir schon schlechter.« Jude rutschte etwas zu Seite, damit Light sich auf die Bettkante setzen konnte. Er zuckte zusammen, als sich die Nadel in seiner Hand bewegte. »Sind Kane und Dad schon wieder zurück?«
    »Sie müssten jeden Moment kommen.« Das Lächeln ihrer Mum war ähnlich schief wie das von Light. Es war eine Qual und doch ein Segen, Jude in diesem Krankenhausbett liegen zu sehen. Seine helle Haut, die dunklen Ringe unter seinen Augen und die Blutergüsse auf seinen Armen. Feine Schnitte zierten seine Handgelenke. Light erkannte es an dem Aussehen der Schnitte, dass man Silberpulver in die Wunden gestreut hatte. Dadurch wurde Vampirplasma unwirksam und Jude würde sein Leben lang durch sie als Geschändeter gebrandmarkt sein.
    »War Light in den letzten Tagen sehr schwer zu ertragen?«, frage Jude und seine Stimme hatte eine seltsame Nuance, die Light nicht deuten konnte. Sie sah auf, um zu sehen, mit wem Jude sprach. Sein

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