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Light & Darkness

Light & Darkness

Titel: Light & Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kneidl
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damit verbracht ihren Aufsatz zu suchen, hatte ihn aber nicht ausfindig machen können.
    Tadelnd zog Delegat Roland die Augenbrauen hoch. »Sie interessieren sich also nicht für die beinahe Ausrottung der Dämonen durch die christliche Kirche?«
    »Natürlich«, sagte Light hastig. »Ich habe nur meinen Aufsatz verlegt. Sobald ich ihn …«
    »Sparen Sie sich das. Ich wollte den Aufsatz heute sehen und nicht morgen oder übermorgen.« Er wandte sich von ihr ab und blickte auf das Stück Papier, das vor Dante auf den Tisch lag. Light wollte gar nicht genauer hinsehen, denn schon alleine die Tatsache, dass Dante etwas zum Vorzeigen hatte, ließ sie wissen, dass es nicht seine eigene Arbeit sein konnte. Delegat Roland nickte anerkennend, während er den Aufsatz überflog, der wahrscheinlich Lights Feder entsprungen war.
    »Sehr gut«, sagte Delegat Roland und reichte Dante die Hausarbeit. »Heute widmen wir uns einem ähnlich interessanten Thema, das indirekt mit der Vernichtung der Dämonen im Zusammenhang steht.« In seiner krakeligen Schrift schmierte Roland ein paar kaum leserliche Worte an die Tafel. »Das Thema der heutigen Stunde: Dämonen und ihre Schwachstellen. Können wir sie töten oder bleibt uns nur die Flucht?« Entschuldigend sah Roland zu Dante. »Der Titel ist zugegeben etwas dramatisch, aber so gewinne ich zumindest Ihre Aufmerksamkeit. Also, wer von Ihnen weiß, wie man einen Dämon tötet?« Das übliche Schweigen, wenn ein Lehrer eine Frage stellte, legte sich über das Klassenzimmer. Vereinzelt hörte man das Rascheln von Papier oder das nervöse Spiel eines Stiftes, der leise gegen die Tischkante geschlagen wurde. »Sie müssen gar nicht so Hilfe suchend zu Dante blicken. Ihn oder Light werde ich nicht aufrufen, das wäre witzlos. Viel mehr interessiere ich mich für Ihre Ideen. Wie sieht es mit Ihnen aus, Anna? Vorschläge?«
    »Nun, ich weiß, dass man dafür einen Spruch oder ein Gebet benötigt, um die Seele des Dämons aus seiner menschlichen Hülle zu beschwören. Und ich habe gehört, dass jeder Dämon einen eigenen Namen hat, den man dazu benötigt.« Annas Antwort hatte den Unterton einer Frage, die Delegat Roland mit einem Nicken quittierte. »Fast richtig. Man benötigt natürlich ein Gebet, aber der dämonische Name spielt dabei keine Rolle. Diesen Namen kennen meist nur die Eltern eines Dämons, es wäre also so gut wie unmöglich sie zu exorzieren, würde man dafür dieses Hintergrundwissen benötigen.« Erneut notierte Roland etwas an der Tafel. »Was benötigen wir noch, um ein Dämon zurück in das ewige Höllenfeuer zu schicken?«
    »Einen Spiegel«, rief Thomas aus der letzten Reihe.
    »Auch wenn ich Ihre Methode des Reinrufens nicht sehr schätze, haben Sie völlig Recht. Um einen Dämon zu vertreiben, benötigt man einem Spiegel, der etwas größer ist als der, den Sie in Ihren Handtaschen tragen.« Roland lachte über seinen eigenen Witz. »Was passiert jetzt? Wir haben einen übergroßen Spiegel und ein Gebet.«
    Thomas hob seine Hand, wartete aber nicht darauf aufgerufen zu werden. »Mit dem Spruch sperrt man den Dämon in den Spiegel. Man muss das Glas zerbrechen, um die Seele zu vernichten. Wartet man mit dem Zerstören des Spiegels zu lange, so bringt das innere Feuer eines jeden Dämons das Glas zum Zerschmelzen. Das Glas zerläuft und der Dämon ist befreit.«
    »Ich sehe, jemand hat seine Hausaufgaben erledigt«, lobte Delegat Roland. »Nehmt etwas zum Schreiben und notiert das, was Thomas euch soeben erzählt hat.« Eilig begann Light das Gesagte aufzuschreiben, während Roland Kopien eines Spruches zum Exorzismus von Dämonen in der Klasse herumzureichte. Mehrfach betonte er, dass Exorzismus für Delegierte streng verboten sei, doch diese Worte linderten Dantes plötzliche Anspannung nicht. Er saß steif und reglos auf seinen Stuhl. Jede Bewegung schien zu viel zu sein und fast glaubte Light, einen ängstlichen Glanz in seinen Augen zu sehen.

12. K apitel
»Paranormale Bürger haben das Recht, in einer Kolonie zu leben. Jede Stadt ab einer Einwohnerzahl über 50.000 hat eine von Menschen separierte Kolonie zu führen, in der Paranormale unabhängig ihrer Abstammung eine Unterkunft finden.«
(Buch der Delegation, Artikel 16)
    Viel zu schnell war der Donnerstag Vergangenheit und bei einem gemütlichen Abendessen neigte sich auch der Freitag seinem Ende. »Also, Dante«, sagte ihre Mum und räusperte sich. »Du wohnst inzwischen schon eine Woche bei uns und ich

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