Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
Sie können sogar für eine gewisse Zeit in Körper schlüpfen. Maura ist einer der wenigen Beschwörer, die sie erfolgreich herbeirufen können. Sie achtet allerdings streng darauf, ihre Gabe nicht zu missbrauchen. Vater ärgert sich darüber, da er sie lieber unter der Fuchtel des Au-delà hätte als in der Akasha-Liga. Aber sie ist zufrieden mit ihrem Job … das heißt, sie war es, bis sie einigen bösen Drachen in die Hände geriet.«
»Und du weißt nicht, zu welcher Sippe sie gehören?« Ich fragte mich, ob sie wohl etwas mit den blauen Drachen zu tun hatten.
»Nein, sie gehören wohl zu gar keiner Sippe. Sie sind – wie nennt ihr sie? – Ausgestoßene.«
»Ouroboros-Drachen?« Ich schloss kurz die Augen und überlegte, ob ich ihr anvertrauen sollte, dass sowohl Baltic als auch ich in den Augen des Weyr ouroboros waren.
»Ja, genau, das ist das Wort. Die Ausgestoßenen bilden wohl keine eigene Sippe, sondern eher einen Stamm oder so etwas in der Art,« sagte sie mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Und Maura steckt in Schwierigkeiten wegen dieser Ausgestoßenen, Tully. Sie ist in irgendetwas verwickelt und ist zu stur, um Hilfe zu bitten.«
»In was ist sie verwickelt?«, fragte ich. Die Vorstellung, dass der Drachenhasser Dr. Kostich einen Halbdrachen zur Enkelin hatte, verwirrte mich immer noch.
»Ich weiß nicht«, erwiderte Violet. »Sie will es mir nicht sagen. Aber ich weiß, dass sie Probleme hat, und da Drachen nun mal so sind, wie sie sind, finde ich niemanden, der ihr helfen kann. Aber du bist doch jetzt ein Drache, oder?«
»Na ja … in gewisser Weise schon. Mein Drache schläft zwar noch, aber ich bin die Gefährtin eines Wyvern, und im Weyr bedeutet das offensichtlich schon was.«
»Ja, genau.« Sie nickte. »Du verfügst über Einfluss und Kräfte, und diese Drachen, die Maura hereingelegt haben, werden vor Ehrfurcht vor dir erstarren. Du bist die ideale Person, um uns zu helfen.«
»Ich sehe zwar nicht ganz wie, aber ich helfe dir natürlich gern.«
»Und ich werde dich dafür auch belohnen. Vater wird das Verbot aufheben, wenn du die arme Maura davor bewahrst, etwas zu tun, das sie für den Rest ihres Lebens bedauern würde.«
Dr. Kostich kam ins Zimmer zurück. Wütend funkelte er seine Tochter an. »Ich habe dir ausdrücklich verboten, dieses Thema vor Fremden anzusprechen.«
»Tully ist keine Fremde, Vater«, widersprach Violet.
»Sie gehört nicht mehr zu uns. Ich erkenne sie nicht als Magierin an«, widersprach er.
Ich seufzte. Warum konnte nichts in meinem Leben jemals leicht sein?
»Mir ist es egal, ob sie eine Dämonenfürstin ist!«, erklärte Violet. Sie stand auf und stemmte die Hände in die Hüften. »Sie hat gesagt, sie würde uns mit Maura helfen, und alles andere ist mir egal. Aber wenn du das Verbot nicht aufhebst, wird sie es nicht tun.«
»Ich habe nicht die Absicht, irgendetwas in der Art zu tun. Wir brauchen ihre Hilfe nicht«, knurrte er.
Sie stritten sich zwanzig Minuten lang, bis Dr. Kostich schließlich seine Tochter, nachdem er sie mit sehr ungehörigen Ausdrücken auf Lateinisch belegt hatte, gereizt anfuhr: »Ich werde das Verbot nicht aufheben. Es wäre der reinste Wahnsinn zum jetzigen Zeitpunkt. Aber ich willige ein, es zu tun, wenn sie uns bei Maura helfen kann. Ich tue das nur, weil Maura so dumm war, sich mit Drachen einzulassen! Ich kann nur hoffen, das wird euch beiden eine Lektion sein!«
»Wenn ich gesetzlosen Drachen Angst einjagen will, muss ich doch meine Magie benutzen können«, wandte ich ein.
»Ja, das stimmt. Es mag ja unterhaltsam sein, Dinge in Bananen zu verwandeln, aber bösen Drachen wird das wohl kaum Respekt einflößen.«
Kostich knirschte mit den Zähnen. »Ich werde das Verbot nicht aufheben.«
Meine Hoffnungen zerschellten an den Felsen der Verzweiflung.
»Ich werde ihr jedoch für eine Zeitlang die Gnade der drei Weisen verleihen. Damit sollte sie in der Lage sein, Maura aus dem Griff der Ouroboros zu befreien.«
Er vollzog eine komplizierte Geste über meinem Kopf und badete mich in einem blauen Licht, das über meine Haut lief, bis es schließlich mit einem letzten Flimmern verschwand. Ich holte tief Luft. Ein wärmendes Gefühl schien mich einzuhüllen. »Ich möchte ja nicht undankbar erscheinen, aber mir wäre es lieber, Sie würden das Verbot aufheben.«
Er blickte mich finster an, und ich hatte auf einmal das ungute Gefühl, er würde mich gleich vernichten.
»Äh … nein, danke schön. Ihr Segen
Weitere Kostenlose Bücher