Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
ich das schon über die Drachen gedacht habe … Aber du musst sie einfach trotz ihrer archaischen Regeln lieben.«
Aisling, May und ich lächelten. Ich dachte an Baltic, der mich manchmal so wütend machte, dass ich mir am liebsten die Haare raufte. Aber dann war ich wieder so von Liebe zu ihm erfüllt, dass mir schon die Tränen in die Augen traten, wenn ich nur daran dachte, was er durchgemacht hatte.
»Warum versuchst du deine Zauberkräfte nicht schon einmal?«, schlug May vor. Cyrene kam zu uns geschlendert. »Wir haben noch neun Minuten Zeit. Es wäre doch eine gute Gelegenheit, um festzustellen, ob diese Gnade, die Dr. Kostich dir verliehen hat, etwas nützt.«
»Gute Idee.« Ich blickte mich um, um etwas zu suchen, das ich verzaubern konnte.
»Oooh, Magie«, sagte Cyrene. »Ich liebe Magie. Kannst du nicht Jim in irgendetwas verwandeln? In eine Kröte vielleicht?«
»Hey!«, protestierte Jim und wich zurück.
»Das ist ein verlockender Gedanke, aber ich finde, ich sollte mit etwas Kleinerem anfangen.« Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf einen kleinen Stein, der am Fuß einer in der Nähe stehenden Weide lag. »Ich werde einen einfachen Zauberspruch aussprechen, um diesen Stein in einen Zungenstein zu verwandeln.«
»Was ist denn ein Zungenstein?«, fragte Aisling und trat neben mich, als ich den Stein aufhob und ihn von Gras und Erde befreite.
»Das habe ich bei einem serbischen Roma-Stamm gelernt. Zungensteine werden traditionell aus kleinen Meteoriten oder aus Steinen, die vom Blitz getroffen wurden, gemacht und sind so mit Energie aufgeladen, dass sie zum Wahrsagen verwendet werden können. Jeder kann einen Zungenstein machen, aber da man ihn vergraben und auf ihn urinieren muss …« Ich warf Jim, der die Ohren gespitzt hatte, einen scharfen Blick zu. »… ich werde ihn allerdings mittels meiner Zauberkraft herstellen.«
»Magische Pisse? Iiih«, sagte Jim und schnüffelte an meiner Hand, als ich über dem Stein ein Muster in die Luft zeichnete.
»Ich habe noch nie einen Magier bei der Arbeit gesehen«, flüsterte Aisling May zu. »Ich dachte, sie würden Zaubersprüche aussprechen und nicht Zeichen in die Luft malen.«
»Das sind beides Elemente in der Magie«, sagte ich und suchte die Stelle in meinem Kopf, aus der die Magie floss. Wenn ich sie finden würde, konnte ich den Zauber durchführen, aber sie schien irgendwie durch Baltics Drachenfeuer blockiert zu sein. Dann würde ich das eben benutzen.
»Vom weitesten Stern zur tiefsten Erde, Stein aus Blitz geboren, zu mir wirst du sprechen.« Ich hielt den Stein über den Kopf und benutzte das Feuer, um ihm Wahrsagekräfte zu verleihen. »Aus Blitz geboren, geschmiedet in Feuer, ins Wasser getaucht, in der Erde vergraben. Alle Elemente vereinen sich in dir; enthülle uns jetzt deine wahre Natur!«
Ein blauweißer Lichtblitz zuckte empor, aber es gab zum Glück keinen Knall. Ich ließ die Hand sinken und merkte sofort, dass etwas schiefgegangen war.
»Äh …« Aisling schürzte die Lippen.
»Das sieht nicht richtig aus«, meinte May.
Überrascht starrte ich auf das braunweiße Kaninchen, das auf meiner Hand saß. »Ach, Mist!«
»Ein Häschen!«, rief Cyrene begeistert und nahm es mir weg.
Jim trat zu ihr. »Du meinst wohl Abendessen! Lecker!«
»Wenn du auch nur daran denkst, gehst du nach Akasha«, warnte Aisling ihn.
»Es ist doch nicht real«, wandte Jim ein. »In Wirklichkeit ist es ein Stein. Stimmt’s, Soldy?«
Ich ging im Geiste den Zauber noch einmal durch, um herauszufinden, was falsch gelaufen war. »Nein, alles war korrekt«, sagte ich dann kopfschüttelnd. »Es hätte eigentlich funktionieren müssen. Warum bist du denn kein Stein?«, fragte ich das Kaninchen.
Es rümpfte die Nase und sprang aus Cyrenes Armen, um in der Nacht zu verschwinden.
»Mit euch kann man überhaupt keinen Spaß haben«, murrte Jim und blickte ihm traurig hinterher.
»Man kann mit einiger Sicherheit sagen, dass deine Magie immer noch mit Fehlern behaftet ist«, stellte May fest. Zögernd fuhr sie fort: »Vielleicht sollten wir unsere Aktion erst dann starten, wenn sie wiederhergestellt ist?«
»Ich weiß nicht, wann ich wieder Gelegenheit dazu bekomme«, sagte Aisling. »Drake lässt die Babys nicht gerne lange allein, und Gabriel wird das Thema von Thalas Freilassung sicher nicht anschneiden. Für Jim und mich muss es leider heute Nacht stattfinden.«
»Es wird schon klappen«, sagte ich. »Das Problem war wohl, dass ich Baltics Feuer
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