Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
wollten mir nicht glauben. Mehr kann ich nicht tun.«
»Doch. Du kannst ihnen sagen, was du dort gemacht hast, wenn du die blauen Drachen nicht getötet hast.«
Er schwieg einen Moment lang und blickte mich abschätzend an. Mich durchzuckte der Gedanke, dass es eine Person gab, die zur Klärung beitragen konnte. »Thala!«
»Was hat sie denn jetzt wieder gemacht?«, fragte May.
»Sie war mit dir dort, oder?«, fragte ich Baltic. »Sie ist sein Alibi! Thala kann euch sagen, dass Baltic niemanden getötet hat.«
Seine Hand, die auf meinem Bein lag, verkrampfte sich kurz.
»Ich glaube, Thala ist im Weyr nicht so besonders angesehen im Moment«, sagte Aisling leise.
»Wir haben sie über den fraglichen Abend befragt«, warf Drake ein. »Sie sagte, sie wisse nichts.«
»Natürlich sagt sie das. Hat sie euch überhaupt irgendetwas gesagt, was ihr wissen wolltet? Ich könnte wetten, dass sie keinen Ton von sich gegeben hat. Sie ist die sturste, eigensinnigste … na ja, das gehört nicht hierher. Es würde mich wirklich wundern, wenn sie euch irgendwelche Informationen gegeben hätte.«
»Nein, das hat sie nicht«, gab Gabriel zu. »Wir haben sie alle verhört, aber wir haben nichts aus ihr herausbekommen.«
»Das liegt nur daran, dass ihr mich nicht in ihre Nähe gelassen habt«, sagte Kostya und ließ seine Knöchel knacken.
»Na klar doch. Sie hätte dich zum Frühstück verspeist und wieder ausgespuckt«, sagte ich.
Er verzog wütend das Gesicht.
»Ich wollte damit doch nur sagen, dass du nie eine Frau schlagen könntest, und ich bezweifle, dass sich das über die Jahrhunderte geändert hat. Nein, nur Baltic kann Thala zum Reden bringen, deshalb müssen wir es so versuchen.«
»Es muss sein, oder?«, fragte die Liebe meines Lebens.
»Ja.« Ich blickte ihn an. »Es ist wichtig, Baltic.«
Er sah so aus, als wolle er widersprechen, schüttelte aber dann nur resigniert den Kopf.
»Dann ist ja alles klar. Thala wird Baltic ein Alibi geben, und der Weyr kann den Krieg gegen uns beenden.«
May mied meinen Blick. Aisling hustete und blickte Drake an. Als er nichts sagte, stupste sie ihn an.
»Was ist?«, fragte ich sie. »Warum seht ihr mich so komisch an?«
»Du bist zu aufrichtig«, sagte Baltic und zog mich eng an sich. »Dir kommt es gar nicht erst in den Sinn, dass Thalas Wort nicht als Wahrheit akzeptiert werden würde.«
Würde Thala denn lügen? Ich überlegte kurz. Ja, sicher, wenn es ihren Zwecken diente, würde sie auch lügen. »Wenn du ihr sagst, sie solle die Wahrheit sagen, dann würde sie das doch tun, oder?«, fragte ich Baltic.
Er zögerte einen Moment lang, aber das genügte Kostya schon.
»Noch nicht einmal er kann seine Stellvertreterin kontrollieren«, höhnte er. »Warum sollten wir ihr denn mehr glauben als einem Augenzeugen?«
Das machte meine Hoffnung auf Frieden endgültig zunichte, und alle Frustration und Wut, die sich in den letzten beiden Monaten aufgestaut hatten, stiegen so gewaltig in mir auf, dass ich weit die Arme ausbreitete und schrie: »Es reicht mir jetzt! Beim Kreuz, entweder glaubt der Weyr uns, wenn wir sagen, dass Baltic unschuldig ist am Tod dieser Drachen, oder ihr werdet es alle bereuen, dass ihr jemals an uns gezweifelt habt!«
»Sie spricht einen Zauber aus«, sagte May erschrocken.
»So sicher wie der abnehmende Mond vergeht«, brüllte ich, entschlossen ihnen ein für alle Mal die Wahrheit zu zeigen.
»Ysolde«, sagte Baltic gequält, »hast du es immer noch nicht begriffen? Sie lassen sich nicht umstimmen.«
»Gewähre Kenntnis von Vergangenem!« Licht bildete sich in meinen Händen, das blauweiße Licht weißer Magie, gekrönt von Drachenfeuer.
Sofort traten Drake und Gabriel in Aktion. Sie brachten ihre Gefährtinnen hinter Möbelstücken in Sicherheit, obwohl die Frauen heftig protestierten.
Kostya blickte sich einen Moment lang um, stellte fest, dass er niemanden zu beschützen hatte, und kam mit einem verärgerten Laut auf mich zu, um meinen Zauber zu stoppen.
Baltic stürzte sich auf ihn, und die beiden Männer gingen zu Boden.
»Bring Weisheit statt Furcht …«
Drake und Gabriel kamen auf mich zugestürmt. Aisling schrie etwas über einen Bann, während May sich in nichts auflöste.
Das Licht von meinen Händen breitete sich aus, bis es mich einhüllte und mit der Wärme des Drachenfeuers und der Kraft der weißen Magie umgab.
»… Toleranz, wo jetzt nur Hass ist …«
Drake und Gabriel griffen nach mir, aber das Licht hielt sie
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