Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
behauptet Bastian nicht, dass Baltic hinter dem Ganzen steckt.«
»Eigentlich ist das Gegenteil der Fall«, sagte Gabriel. Er lächelte May an. Sie erwiderte sein Lächeln, und ich dachte einen Moment lang, sie würden sich hier vor allen Leuten küssen, aber anscheinend kam ihnen gerade noch rechtzeitig zu Bewusstsein, wo sie sich befanden. »Fiat ist zu seinem Gefängnis zurückgekehrt und hat ein halbes Dutzend seiner Wächter umgebracht, bevor Bastian es verhindern konnte.«
»Oh, diese armen Drachen. Bastian ist bestimmt außer sich«, sagte Aisling.
»Sag nicht, dass Thala ihm geholfen hat«, sagte ich. Mein Magen krampfte sich zusammen.
»Nein«, antwortete Baltic, bevor Drake etwas sagen konnte.
Ich blickte den Mann an, der meine Seele mit solcher Freude erfüllte. »Woher weißt du das?«
Baltic schwieg.
Ich stupste ihn an. »Du hast ihn beobachtet, stimmt’s? Fiat, meine ich.«
»Ja«, antwortete er und wandte sich endlich zu mir. »Er hat mir eine Nachricht geschickt. Er hat mir geschworen, mir meine Mitwirkung an seiner Vernichtung heimzuzahlen. Solange er verhaftet war, haben mich seine Drohungen nicht besonders gekümmert, aber in der Vergangenheit ist der blaue Wyvern zu sorglos mit Fiat umgegangen, und ich habe befürchtet, dass er sich direkt auf Brom und dich stürzen würde, wenn er das nächste Mal entkommen würde. Ich habe mich geirrt.«
»Und wie«, stimmte May ihm zu.
»Ich liebe dich«, sagte ich zu ihm und küsste ihn trotz der anderen Drachen im Zimmer mitten auf den Mund.
Er schlang die Arme um mich und zog mich hoch, sodass ich ihn richtig küssen konnte. Sein Feuer raste durch uns hindurch und hüllte uns in einen Mantel der Erregung, Liebe und des Verlangens ein. Es fühlte sich so wundervoll an, dass alles andere zu Bedeutungslosigkeit verblasste.
Fast.
»In Anbetracht der Tatsache, dass Fiat dem Wahnsinn verfallen ist und er nicht nur vier blaue Drachen ermordet hat, die ihn bewachen sollten, sondern auch Chuan Ren, sind wir bereit, noch einmal über die Frage zu diskutieren, ob Baltic etwas mit dem Tod der siebenundsechzig blauen Drachen zu Beginn dieses Jahres zu tun hatte.« Drake blickte mich gleichmütig an. »Aus diesem Grund habe ich einen sárkány einberufen, bei dem darüber entschieden wird, ob die Kriegserklärung zwischen dem Weyr und eurer Sippe aufgehoben werden soll.«
»Toll!«, sagte Aisling und warf sich Drake an den Hals. »Ich wusste, dass du es in Ordnung bringen würdest.«
»Es ist alles andere als in Ordnung«, sagte Kostya. »Die Feindseligkeiten sind noch nicht eingestellt, und wir werden die beiden Überlebenden des Überfalls noch einmal befragen müssen. Und was Baltics Stellvertreterin anbelangt, werden wir Nachforschungen anstellen müssen hinsichtlich ihrer Beweggründe, Fiat zu befreien.«
»Aber wenn das alles geschehen ist, sind wir wieder Teil des Weyr, oder?«, fragte ich und seufzte vor Erleichterung.
»Nein.«
Das Wort ließ meinen Wunschtraum von einer glücklichen Welt, in der alles wieder in Ordnung war, zerplatzen wie eine Seifenblase. »Warum nicht?«
Kostya blähte die Nüstern und nickte Gabriel zu. »Es gibt anscheinend eine Vereinbarung, die ihr noch nicht erfüllt habt.«
»Was für eine … oh.« Als Gabriel Baltic anblickte, dämmerte es mir.
»Die silbernen Drachen sind bereit anzuerkennen – wobei ein weiteres Gespräch mit den Überlebenden abzuwarten bleibt –, dass Baltic am Tod der blauen Drachen nicht direkt beteiligt war und der Krieg daher eingestellt wird. Dies gegenüber dem Weyr einzugestehen ist jedoch eine andere Sache, und wir können einen solchen Akt nicht durchführen ohne eine Geste des guten Willens eurerseits.«
»Der Fluch.« Ich warf Baltic einen Blick zu. »Es ist an der Zeit, dass er beendet wird, Baltic. Ich lebe, Constantine ist tot, und wir sind zusammen.«
Er erstarrte. »Ich habe keinen Grund, ihn aufzuheben, Gefährtin.«
»Wenn du es nicht tust, werden wir nicht zum Weyr zugelassen«, entgegnete ich.
Sein Blick war ebenso steinern wie seine Haltung. »Die silbernen Drachen waren verantwortlich für deinen Tod und die Zerstörung unserer Sippe. Das kann ich nicht einfach so verzeihen.«
»Aber …«
»Nein. In diesem Punkt werde ich nicht nachgeben.« Er schüttelte meine Hand ab, und mit einem letzten finsteren Blick auf Gabriel verließ er das Zimmer, gefolgt von Pavel.
»Es tut mir leid. Ich werde auf ihn einwirken«, sagte ich zu Gabriel und May. »Gebt die Hoffnung
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