Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
treffend die Beziehung zwischen Magiern und ihren Kräften, wenn sie sie missbraucht haben.«
»Ich? Ich habe sie nicht missbraucht.« Die Taube gurrte und verwandelte sich in eine kleine Marmorstatue von Hermes. »Na ja, nicht sehr jedenfalls. Womit soll ich meinen magischen Kräften denn geschadet haben?«
»Du bist ein Drache.« Er hob die Hand, als ich protestieren wollte. »Du siehst aus wie ein Mensch, aber du bist keiner. Du hast selbst zugegeben, dass deine jetzige Gestalt dein früheres Wesen in sich birgt, und das führt zwangsläufig dazu, dass dein Wesen und deine magischen Kräfte sich einander entfremden. Und das wiederum äußert sich in diesen Fehlversuchen.«
»Na toll. Bin ich ein Fehlversuch?« Jim blickte mich kläglich an. »Kannst du mich bitte wieder heil machen?«
»Aber das ergibt keinen Sinn«, sagte Aisling verwirrt. »Wir haben alle die Vision gesehen, als der Erste Drache Ysolde wiedererweckt hat. Seitdem ist sie immer ein Mensch gewesen, und wenn sie vorher schon entzwei gewesen wäre, hätte man das doch merken müssen, oder?«
»Sie war entzwei, aber die Trennung von ihrer Magie war noch nicht so ausgeprägt wie jetzt, da ihr Drache zu erwachen beginnt. Vor der Attacke durch ihren wuchtigen Gefährten im Haus des grünen Wyvern war ihre Magie einfach nur ineffektiv. Jetzt hat sich die Entzweiung verstärkt und ruft die Wirkung hervor, die wir sehen.«
Wir alle blickten auf die kleine Statue, die sich gerade in Luft auflöste.
Dr. Kostich seufzte. »Und nun habe ich auch noch meinen Lieblingsfüller verloren.«
»Okay. Ich habe meine Meinung geändert«, sagte Jim und wich zurück. »Ich will nicht, dass du noch einmal versuchst, mir meine prachtvolle Gestalt zurückzugeben.«
»Kann ich denn gar nichts tun?«, fragte ich Kostich. Mein Herz wurde schwer bei dem Gedanken, dass ich einen so wesentlichen Teil meiner selbst verlieren sollte, ganz zu schweigen davon, dass Jim in einer Gestalt verharren musste, die er verabscheute. »Können Sie mir nicht helfen?«
»Mit der Entzweiung? Nein.« Mit säuerlicher Miene blickte er zu Jim. »Ich kann jedoch als Fokus für deine Magie agieren, um dem Dämon seine Hundegestalt wiederzugeben, auch wenn ich nicht verstehe, warum er das so unbedingt will. Aber das kostet natürlich etwas.«
»Ich habe meine Kreditkarte dabei«, sagte Aisling und griff nach ihrer Tasche.
»Nein, das bezahle ich natürlich«, sagte ich und griff nach meiner Tasche.
»Nicht diese Art von Kosten«, unterbrach Kostich uns mit einem verächtlichen Blick. »Es kostet dich deine Einstellung zur weißen Magie, wenn jemand anderer als dein Fokus agiert. Deshalb ist es in der Magistergilde auch verboten. Du erlaubst letztendlich einem anderen Magier, deine Macht zu benutzen, und weiße Magie mag es nicht, so benutzt zu werden. Solange du dir jedoch der Risiken, die mit einem solchen Akt verbunden sind, bewusst bist, können wir es so machen.«
»Was für Risiken denn?«, fragte ich bang.
»Oh Mann, ich werde noch mehr Zehen verlieren, ich weiß es«, stöhnte Jim. Aisling schlug ihm erneut auf den Arm.
Dr. Kostich zuckte mit den Schultern. »Das weißt du erst, wenn du es ausprobiert hast.«
»Bei Ihnen klingt es so, als sei weiße Magie ein … na ja … ein Wesen, das zu Empfindungen fähig ist«, sagte Aisling.
»Du warst geächtet. Du hast das Gegenteil von weißer Magie gefühlt. Würdest du sagen, die dunkle Macht ist empfindungsfähig?«
»Oh ja«, antwortete Aisling schaudernd. »Obwohl mir das zuerst nicht so klar war. Ich dachte, jemand benutze sie, um Macht über mich zu erlangen.«
»Das war auch so«, sagte Kostich verächtlich und erhob sich. »Bist du bereit es zu versuchen, Tully Sullivan?«
Ich zuckte zusammen. »Ja, das bin ich Jim schuldig. Sie sollten aber sicher sein, dass Jim auf jeden Fall zurückverwandelt wird, wenn Sie sich auf meine Magie konzentrieren.«
»Meine Macht hat noch nicht begonnen, sich zurückzuziehen«, sagte er. Er winkte mich zu sich und legte seine kalten Finger auf meinen Nacken. »Fahre fort.«
Ich schloss die Augen und wandte mich nach Osten, um die vier Himmelsrichtungen aufzurufen. »Luft umgibt dich.«
Dr. Kostich drehte sich mit mir, als ich mich nach Süden wandte. »Feuer erfüllt dich.«
»Na toll, danach war ich beim letzten Mal nackt«, beschwerte sich Jim. »Ash, du solltest besser eine Decke bereithalten.«
»Schweig, Dämon«, fuhr sie ihn an.
Kostich und ich wandten uns nach Norden und dann
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