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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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unbemerkt entkommen war. Ich wollte Baltic bewegen, mit mir zu kommen, aber mein Körper musste den Handlungen der Vergangenheit folgen. »Das kannst du nicht«, rief ich ihm zu, als ich einen kleinen Abhang hinunterrutschte auf eine Baumgruppe zu, die grau in den wirbelnden Schnee aufragte. »Du kannst ihn doch nicht berühren.«
    Er fluchte und rannte mir nach.
    Plötzlich warf mich ein eisiger Windstoß um. Hinter mir rief Constantine meinen Namen. »Ysolde!«
    Ich blickte über die Schulter, konnte aber nichts sehen, weder Constantine noch Baltic.
    »Gefährtin? Wo bist du?«, schrie Baltic. Der Sturm verschluckte seine Stimme. »Ich kann dich nicht sehen. Renn weg! Er darf dich nicht finden!«
    »Ich kann nicht«, antwortete ich und rappelte mich auf. Dabei hob der Wind meinen Umhang und wirbelte ihn um mich herum, sodass ich nichts sehen konnte. Plötzlich traf mich ein Stoß in den Rücken.
    Ich schrie und versuchte verzweifelt, mich von dem nassen, schweren Umhang zu befreien, der sich um meine Beine wickelte. Ich fiel zurück in den Schnee, und die weißen Flocken rieselten auf mich herab und deckten mich zu.
    Das Weiße wirbelte um mich herum mit einer Schönheit, die mich zu Tränen rührte … bis ich das Rote darin bemerkte.
    »Was …«, keuchte ich, als ich höher stieg. Auf einmal wurde mir klar, dass ich auf mich selbst schaute, auf die vergangene Ysolde, die bäuchlings im Schnee lag. Ein roter Fächer färbte den Schnee und den Umhang. »Baltic! Oh, mein Gott, Baltic!«
    »Ich bin hier.« Er taumelte auf mich zu, blieb aber stehen, als er die Gestalt sah, die ein langes, gebogenes Schwert hielt.
    »Neiiiin!«, heulte Baltic. Er sank auf die Knie und warf den Kopf voller Qual zurück.
    Constantine stand zu meinen Füßen und blickte mit leeren, ausdruckslosen Augen auf meine Leiche.
    Ein Tropfen Blut hing an der Spitze des Schwertes, das er in der Hand hielt. Schließlich fiel es unendlich langsam auf den weißen Schnee.
    Ich sah alles nur noch verschwommen. Ich wandte mein Gesicht aus dem Wind und sah eine Spur von roten Punkten, die wegführte von meiner toten Gestalt, von Constantine, aber bevor ich etwas sagen konnte, hallte Baltics Schrei in meinen Ohren. Der weiße Schnee trübte sich, wurde dick und formte sich zu einem finsteren, feuchten, engen Raum.
    Baltic lag auf den Knien, den Kopf zurückgeworfen, in der gleichen Pein wie vorhin, aber jetzt hielt er ein Schwert in den Händen.
    Die letzten Töne des Echos verhallten, und ich sah, dass ich mich in einer der Höhlen unter Dauva befand.
    Baltic wandte langsam seinen Kopf und schaute an mir vorbei. »Es ist vorüber.«
    »Es hätte schon vor einem Jahrhundert vorüber sein sollen«, sagte eine Stimme. Der Schatten hinter mir wurde zu Kostya. »Aber du wolltest ja nicht auf mich hören. Wegen dir werden keine schwarzen Drachen mehr sterben, Baltic. Du bist der Einzige, der sterben wird, und mit deinem Tod wird deine Sippe frei sein.« Kostya hob sein Schwert. »Um das Schicksal von Ysolde brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich werde mich um sie kümmern.«
    Baltic lachte nur. Es klang schrecklich, erfüllt von Hoffnungslosigkeit und Schmerz, der keinen Anfang und kein Ende kannte. Er senkte den Kopf und ließ sein Schwert klirrend zu Boden fallen. »Wenigstens werde ich wieder bei ihr sein.«
    Ich schrie und sprang nach vorne, um Kostya aufzuhalten. Tränen strömten mir übers Gesicht, aber ich war genauso gestaltlos wie Baltic bei der Szene meines Todes. Ich hörte, wie das Schwert durch die Luft pfiff, konnte aber nicht sehen, wie Kostya meinen Geliebten tötete. Ich wirbelte herum, Blut traf meine Wange und mischte sich mit meinen Tränen, als ich zusammenbrach und herzzerreißend schluchzte.
    »Meine Geliebte, nicht. Es ist vorbei. Ich bin hier. Du musst jetzt zu mir zurückkommen. Ysolde, sieh mich an!«
    Ich öffnete die Augen und fand mich auf dem Boden wieder, wo ich mich an Baltics Brust schmiegte. Mein Gesicht und sein Hemd waren nass von meinen Tränen.
    »Ich bringe ihn um«, sagte ich mit rauer Stimme.
    »Geht es ihr gut?«, fragte May. »Hat sie sich den Kopf angeschlagen, als sie gestürzt ist? Gabriel, vielleicht solltest du sie dir einmal ansehen.«
    »Jetzt weißt du, wie ich mich fühle«, sagte Baltic und lächelte schwach.
    Ich löste mich von ihm und erhob mich.
    »Du«, sagte ich mit leiser, böser Stimme und trat auf Kostya zu. »Er war unbewaffnet, als du ihn getötet hast.«
    Kostya zog die Augenbrauen hoch

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