Light Dragons
Constantine zu packen, aber seine Hände fuhren ins Leere, und er fiel in eine Schneewehe.
»Ich musste kommen«, hörte ich mich sagen. Anscheinend war ich so in der Vergangenheit gefangen, dass ich wiederholte, was ich vor vielen Jahrhunderten gesagt hatte.
»Gefährtin!«, keuchte Baltic und rappelte sich auf. Der Schmerz in seinem Gesicht war kaum zu ertragen. Ich griff nach ihm, aber es war Constantine, der meine Hand ergriff.
»Meine Geliebte, ich wusste, dass du eines Tages zu mir kommen würdest.«
»Nein!«, knurrte Baltic.
»Nein«, wiederholte ich und entzog Constantine meine Hand. Ich schüttelte so heftig den Kopf, dass meine Kapuze herunterglitt. »Mein Herz gehört Baltic, und das wird immer so sein.«
Baltic stand bis zu den Knien im Schnee. Seine dunklen Augen beobachteten uns wachsam und misstrauisch.
»Ich bin nicht hierhergekommen, um mich dir hinzugeben, sondern um dich zu bitten, dass du gehst. Geh jetzt, bevor noch jemand stirbt. Dieser Kampf zwischen dir und Baltic ist sinnlos, ein törichtes Gemetzel, und ich will nicht, dass noch mehr Blut von unschuldigen Drachen meine Seele befleckt.«
»Du bist meine Gefährtin.« Constantines Stimme war leise und rau. »Er hat dich mir weggenommen. Es ist mein Recht, dich wieder in Besitz zu nehmen.«
»Sie gehört mir!«, grollte Baltic.
»Du weißt, dass mein Herz Baltic gehört – ich habe es dir oft genug gesagt. Du musst mir glauben, wenn ich dir sage, dass daran nichts zu ändern ist. Bitte, respektiere meine Entscheidung und lass uns in Frieden.«
Ich drehte mich um, um zurück nach Dauva zu gehen, aber er ergriff meinen Arm. »Ich kann dich nicht gehen lassen, Geliebte.«
»Lass mich!«, knurrte ich. Ich fuhr herum und schlug seine Hand weg. Vor Wut brach mein Drachenfeuer aus mir heraus und bildete einen Ring um ihn. »Nimm dieses Wort nicht in den Mund! Du liebst mich nicht, Constantine! Du kannst doch nicht jemanden lieben und ihn zugleich systematisch zugrunde richten!«
Er wich einen Schritt zurück. Baltic versuchte, ihn wegzustoßen, aber da war nichts für ihn zu fassen. Er kämpfte sich durch den Schnee zu mir. »Ich wusste schon immer, dass er wahnsinnig ist. Sieh dir seine Augen an, Gefährtin. Schau in sein Gesicht.«
Ich musste zugeben, dass in Constantines Augen ein seltsames Licht funkelte.
»Er hat dich mir weggenommen«, sagte Constantine betrübt und senkte den Kopf. »Ich muss tun, was ich tun muss, Ysolde. Ich habe geschworen, dich zu beschützen, und das tue ich auf die einzige Art, die ich kenne.«
»Sie beschützen?«, schrie Baltic Constantines Gestalt an. »Du willst mich vernichten – das wolltest du schon immer, seit ich dich um das Recht herausgefordert habe, Erbe zu sein.«
»Ich bin es leid, gegen deinen Wahnsinn anzukämpfen«, sagte ich, plötzlich erschöpft vom Gewicht all dieser Drachen, die so sinnlos gestorben waren und noch sterben würden. Da erst begriff ich Baltics Worte. Ich blickte ihn an. »Du hast Constantine herausgefordert?«
»Das ist der wahre Grund, warum dieser Krieg andauert. Alexei hat ihn zu seinem Erben bestimmt, aber ich wusste, dass ihm nur sein eigenes Interesse etwas bedeutet, nicht das der Sippe. Ich forderte ihn um das Recht heraus, Erbe zu sein, und gewann. Das hat er mir nie verziehen, und kurz nachdem ich zum Wyvern ernannt worden war, sammelte er eine Handvoll Drachen um sich, erzählte ihnen Lügen, bestach sie und überzeugte sie davon, dass sie unter meiner Herrschaft niemals glücklich würden.«
Es machte Sinn. Es machte absolut Sinn. Constantine war sehr stolz; das waren alle Wyvern. Und die Sippe und mich an Baltic zu verlieren … es überraschte mich nicht, dass er von einem tiefen Hass auf alles erfüllt war, was Baltic gehörte.
»Wenn du bei ihm bleibst, gibt es keine Hoffnung«, sagte Constantine zu mir. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, als sei auch er erschöpft.
»Du bist nur zu verblendet, um sie zu sehen«, antwortete ich. »Ich muss zurückkehren, bevor Baltic merkt, dass ich weg bin.«
»In diesem Moment bin ich wahrscheinlich in den Höhlen und wehre Kostyas Versuch ab, durch die unteren Gänge in das Schloss einzudringen«, sagte Baltic. Dann stieß er einen Fluch auf Zilant aus und fuhr zu Constantine herum. »Jetzt ist der Moment, wo er dich tötet. Flieh, Gefährtin. Ich halte ihn davon ab, dich niederzuschlagen.«
Ich drehte mich auf dem Absatz um und rannte den steilen Abhang hinunter, auf das Schlupfloch zu, durch das ich
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