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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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die Pferde gekümmert hatte, hereinkam.
    »Lady Ysolde hat gerade Baltics Herausforderung angenommen«, sagte Kostya zu ihm, als er sich neugierig in dem nun völlig zerstörten Schankraum umsah.
    »Was für eine Herausforderung?«, fragte der Mann. Ich erinnerte mich, dass Baltic ihn mir als Matheo vorgestellt hatte. Kostya beugte sich vor und flüsterte ihm etwas zu. Matheo grinste breit.
    »Du wirst mich nicht besiegen«, sagte Baltic, und erneut überkam mich der Wunsch, ihn zu schlagen. »Aber lass uns in der Welt des Unmöglichen verweilen und annehmen, dass du mich besiegst. Was für eine Gunst würdest du dir von mir erbitten?«
    »Ich möchte wieder nach Hause gehen«, sagte ich und schaute ihn fest an.
    Er schwieg einen Moment, dann verneigte er sich vor mir. »Ich akzeptiere die Bedingungen der Herausforderung. Wann möchtest du anfangen?«
    Ich blickte mich im Schankraum um. Wir waren unter uns, nur die vier kriegerischen Drachen und ich. Der Gastwirt ließ sich klugerweise nicht blicken.
    »Wäre jetzt in Ordnung?«, fragte ich und steckte meinen Umhang fest, damit meine Hände frei waren.
    »Ja.« Er wies auf den Raum. »Möchtest du hier kämpfen oder lieber hinausgehen …«
    Ich bewegte mich schnell, und er sank in sich zusammen wie ein nasser Sack. Sein ganzer Körper krümmte sich, während er keuchend sein Gemächt hielt, unfähig, ein Wort hervorzubringen.
    »Du hättest deinen Hosenlatz nicht abnehmen dürfen«, sagte ich und wies auf den Teil der Rüstung, den er vor wenigen Minuten abgelegt hatte. »Ich nehme an, das gilt jetzt als Sieg.«
    Alle drei Wachen starrten mich mit offenem Mund an. Baltic hörte auf, sich auf dem Boden zu winden, und warf mir einen bösen Blick zu, der Rache versprach.
    »Das … wirst … du mir bezahlen …«, stieß er schließlich hervor.
    »Nein, ich glaube, du wirst bezahlen – du bringst mich wieder nach Hause.« Ich wich nicht zurück, als er unter Schmerzen aufstand, den Körper zusammengekrümmt, als ob er gerade … nun ja, als ob er gerade einen heftigen Schlag in die Weichteile bekommen hätte. »Willst du etwa leugnen, dass ich die Herausforderung gewonnen habe?«
    In seinem schönen Gesicht arbeitete es, und ich war mir beinahe sicher, dass er mich entweder anspucken oder schlagen würde, aber er tat nichts dergleichen; er drehte sich einfach nur um und ging langsam die Treppe hinauf nach oben, wo das Schlafzimmer war.
    Matheo bedachte mich mit einem langen Blick und folgte ihm. Pavel schüttelte den Kopf, ergriff Baltics Rüstung und ging ihnen nach.
    Nur Kostya war bei mir geblieben. Er beobachtete mich mit einem Gesichtsausdruck, den ich nicht deuten konnte.
    »Billigst du meine Methode zu gewinnen nicht?«, fragte ich ihn.
    Er schwieg eine Zeit lang, dann schüttelte er den Kopf. »Du bist eine Frau. Er ist ein Wyvern. Es war zu erwarten, dass du eine Methode wählst, mit der du ihn außer Gefecht setzen kannst. Es ist nicht das Wie, das du bedauern wirst.«
    »Was dann?«, fragte ich. Im Grunde schämte ich mich, dass ich Baltic so überrumpelt hatte.
    Kostya lächelte. »Möglicherweise möchtest du diese Körperteile, die du heute so schändlich verletzt hast, eines Tages genießen.«
    Hitze stieg mir in die Wangen, als auch er sich verbeugte und nach draußen ging.
    Hatte er etwa gesehen, wie ich Baltics Mund angestarrt hatte, und angenommen, ich sei eine untugendhafte Frau? Daraus konnte ich ihm keinen Vorwurf machen. Ich benahm mich in Baltics Gegenwart wirklich nicht besonders tugendhaft, sondern dachte immerzu an den Kuss im Wald.
    »Beim Heiligen Kreuz«, fluchte ich leise. »Kostya hat recht. Aber bei allen Heiligen, Baltic macht mich wahnsinnig.«
    Als ich kurz darauf in einem vollgestellten Schlafzimmer hockte, überfielen mich Schuldgefühle. Das Zimmer war eigentlich nicht mehr als ein Wandschrank, mit einem Strohsack, einem dreibeinigen Hocker und einem Nachttopf mit einem Sprung.
    Im Gasthaus gab es zwei Zimmer – dieses und das größere Zimmer, das die restliche obere Etage einnahm –, aber da es ein Gemeinschaftsraum mit mehreren Strohsäcken war, auf denen Baltic und seine Männer schliefen, hatte ich den Wandschrank bekommen. Ich ging die zwei Schritte, die er mir erlaubte, hin und wieder zurück und lauschte dabei mit halbem Ohr auf die Geräusche, die durch die Dielenböden drangen.
    Kostya hatte anscheinend mit dem Gastwirt gesprochen, denn als ich vom Abort gekommen war, räumten zwei Jungen und eine ängstlich wirkende

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