Light Dragons
anzunehmen?«
»Äh …« Ich hielt inne, als May auf den Bürgersteig gelaufen kam.
»Rette mich, May! Diese Irre versucht, mich in alle möglichen unnatürlichen Positionen zusammenzufalten! Ich glaube, sie hat mir schon die Leber gebrochen und wahrscheinlich auch schon andere Eingeweide«, rief Savian aus dem Taxi.
»Weichei«, sagte ich und lächelte May entschuldigend an. »Ich habe ihn kaum angerührt, ehrlich.«
»Sie hat noch nicht einmal seine Testikel in Steckrüben verwandelt«, stand Brom mir hilfreich zur Seite. »Obwohl ich das gerne gesehen hätte.«
Ich blickte ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Er grinste.
»Steckrüben?«, fragte May und blickte von mir zu Savian, der ächzend aus dem Taxi kletterte.
»Ich habe nur Spaß gemacht«, sagte ich und legte den Arm um Savian. »Nicht wahr, alter Freund?«
Wimmernd hielt er sich die Seiten. »Meine Leber! Lassen Sie bloß meine Leber in Ruhe.«
»Kennst du Savian auch?«, fragte May.
»Au! Mein Hals!«
»Auch? Du … äh … kennst ihn?«, entgegnete ich und ließ seinen Hals los.
»May und ich sind alte Freunde. Sie hat nie versucht, mir wehzutun«, sagte Savian und warf mir einen bösen Blick zu. Sicherheitshalber stellte er sich neben May.
»Oh. Äh …« Ich hustete und überlegte, unter welchem Vorwand ich den Mann ein paar Minuten lang alleine haben konnte. »Was für ein Zufall! Wir kennen uns auch schon seit … ach, schon ewig.«
»Ich habe sie noch nie in meinem Leben gesehen«, sagte Savian zu May. »Lass mich nicht mit ihr allein. Sie ist bösartig. Sie hat mich in den Hals gekniffen.«
»Hmm«, sagte May. »Sollen wir nicht erst einmal ins Haus gehen?«
Ich ging hinter den beiden her, wobei ich fieberhaft überlegte.
»Und, was machst du hier?«, fragte May Savian, als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte.
»Savian!«, sagte ich, als er den Mund aufmachen wollte, um zu antworten. Fröhlich lächelnd ergriff ich seinen Arm und zog ihn mit mir durchs Zimmer zu einer Tür, hinter der sich ein unbenutzter Raum verbarg. »Wir haben so viel zu besprechen! Komm, wir gehen einfach hier hinein und unterhalten uns ein bisschen, nur wir zwei, ganz gemütlich.«
»Hilfe! Sie will mir die Testikel zerquetschen!«, kreischte er.
»Wenn du weiter so laut jammerst, kann das durchaus passieren«, zischte ich ihn an. »Hör auf, so zu strampeln, dann tue ich dir auch nichts.«
»Berühmte letzte Worte«, sagte er und versuchte, meine Finger von seinem Arm zu löse. »Verdammt, du hast einen Griff wie ein … wie ein …«
»Wie ein Drache?«, fragte May.
»Ja, wie ein …« Er hörte auf sich zu wehren und musterte mich prüfend. »Hey, sie sieht aber gar nicht aus wie ein Drache.«
»Das liegt daran, dass ich keiner bin«, erwiderte ich und öffnete die Tür zu dem leeren Zimmer. »Und jetzt wollen wir mal ein bisschen über unsere Angelegenheit plaudern.«
»Welche Angelegenheit? Hast du Savian engagiert?«, fragte May von der Tür her.
»Sullivan nicht, Gareth«, rief Brom aus der Halle, wo er die Bücher auspackte, die er in der Buchhandlung erworben hatte. »Er versucht, uns vor bösen Drachen zu retten.«
»Geh und spiel mit deinen Mumien!«, befahl ich ihm.
»Du hast doch gesagt, ich dürfte nicht!«
»Tu, was ich sage!«
Er verdrehte die Augen und murmelte etwas über Leute, die nicht wissen, was sie wollen, verzog sich aber gehorsam in den Keller.
»Vielleicht sollten wir uns alle gemeinsam einmal unterhalten«, sagte May und warf mir einen langen Blick zu. »Das mit den bösen Drachen interessiert mich.«
»Wer ist böse?«, fragte Gabriel, der ebenfalls ins Zimmer trat. »Savian! Was führt dich in unsere bescheidene Behausung?«
Mit einem resignierten Seufzer sank ich in einen schweren Ledersessel. »Nun, ich habe es versucht.«
»Ja, das ist wahr. Trotz deiner Bemühungen, meine Leber zu verstümmeln, werde ich überleben.« Unter jämmerlichem Stöhnen ließ Savian sich auf eine niedrige Ledercouch nieder.
Gabriel blickte May an. »Was hat er denn?«
»Anscheinend hat Ysolde versucht, seine Testikel in Warzen zu verwandeln.«
»Nein, die Augenbrauen in Warzen, die Testikel in Steckrüben«, korrigierte ich erschöpft. Ich wedelte mit der Hand. »Na los, Savian, erzähl es ihnen. Ruinier auch noch den Rest meines Lebens.«
Er ignorierte mich und wandte sich an Gabriel. »Man hat mich geschickt, damit ich diese Frau und ihren kleinen Jungen aus den Klauen einer mörderischen Drachenbande befreie. Niemand
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