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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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aber wie die Blumen und Sträucher im Garten flimmerte und verblasste es von Zeit zu Zeit.
    Ich sah eine Erinnerung an das Grundstück, so wie es ausgesehen hatte, bevor das Haus gebaut und der Garten angelegt wurde.
    »Und hier Madonnenlilien und Nelken, Stiefmütterchen und Gemswurz. Dort drüben an der Mauer Lichtnelken und Narzissen und am Teich Veilchen. Auf dieser Seite machen wir Beete mit Kletterpflanzen und Lavendel, Majoran und Rosen, prächtige Beete mit Rosen in allen Farben. Und wir werden einen Obstgarten haben, Baltic, mit Apfelbäumen, Birnen, Pflaumen und Kirschen, und an den langen Sommertagen werden wir unter den Bäumen sitzen, und ich werde dich lieben, bis ich in deinen Armen einschlafe. Wir werden hier glücklich sein. Zumindest …«
    Ein Schatten fiel über ihr Gesicht, und sie blickte ein paar Sekunden lang in die Ferne.
    » Chérie , quäl dich nicht damit.«
    »Ich kann nicht anders. Wenn es nun wahr ist, Baltic? Wenn ich tatsächlich seine Gefährtin war?«
    »Constantine begehrte dich wie alle Männer dich begehren«, sagte Baltic und nahm sie in die Arme. »Aber du warst nicht zu seiner Gefährtin bestimmt.«
    »Woher willst du das wissen?« Sie blickte ihn bekümmert an, und ich verstand ihre Schuldgefühle darüber, einem anderen möglicherweise Schmerzen zuzufügen.
    »Ich weiß es einfach. Wenn du sterben würdest, würde ich auch aufhören zu leben. Das sagt mir, dass du meine wahre Gefährtin bist.«
    »Aber du weißt es nicht …«
    »Doch, ich weiß es«, sagte er, ergriff ihre Hände und küsste sie.
    Sie zögerte, und Baltic strich ihr lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann zog er sie an mir vorbei auf den Platz zu, an dem jetzt das Haus stand. »Genug trübe Gedanken. Ich habe etwas, das dir gefallen wird. Ich habe das Haus entworfen. Wenn du einverstanden bist, fangen wir an Michaeli mit dem Bau an.«
    »Ich werde sofort mit dem Anlegen der Gärten beginnen«, antwortete sie und schenkte ihm ein Lächeln. Mir wurde die Kehle eng, als ich die Freude in ihrem Gesicht sah, die Liebe, die so hell aus ihren Augen strahlte. »Und dort, umgeben von lieblich duftenden Blumen, will ich dir Treue geloben.«
    Er raunte etwas in ihr Ohr, das ich nicht hören konnte, und sie rannte lachend davon. Ihre langen Haare flatterten im Wind, als er sie verfolgte, bis ich sie nicht mehr sehen konnte.
    Ich blieb einen Moment lang am Baum stehen, meine Finger krallten sich schmerzhaft in die Rinde, und in mir stieg ein Schmerz auf, so stark, als käme er geradewegs aus der Erde.
    Ein Geräusch ließ mich aufblicken, und ich sah die dritte Person, die sich von dem Baum löste, an dem sie gestanden hatte. Es war ein Mann. Er sank plötzlich auf die Knie, mit gesenktem Kopf, und seine Schultern bebten, als ob tiefes Leid seinen Körper erschütterte. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit schnürten mir die Luft ab. Ohne nachzudenken, trat ich auf ihn zu, um ihn zu trösten, obwohl ich wusste, dass diese Schattengestalt außerhalb meiner Reichweite lag.
    Kies knirschte unter meinen Füßen, und die Gestalt blickte auf und erhob sich unbeholfen. Sie trat aus dem Schatten der Bäume, und mir stockte der Atem. Mein Herz klopfte so laut, dass ich glaubte, es müsse mir aus der Brust springen.
    »Ysolde?« Seine Stimme war rau und heiser, als habe er Säure geschluckt. Ungläubig starrte er mich an.
    »Bist du … Baltic?«, fragte ich ihn.
    Meine Stimme schien ihn aus seiner Erstarrung zu lösen. Taumelnd trat er einen Schritt auf mich zu. Während seine Blicke forschend über mich glitten, als wolle er feststellen, ob ich echt war oder nicht, schüttelte er die ganze Zeit den Kopf. »Das kann nicht sein.«
    »Ich habe dich im Park gesehen. Du bist doch Baltic, nicht wahr?«
    »Du … du lebst?«
    »Ja«, sagte ich. Ich bekam Gänsehaut. Er sah überhaupt nicht aus wie der Mann in meinen Visionen – abgesehen von seinen Augen. Sie waren onyxschwarz und glitzerten wie die Sonne auf einem stillen Teich. »Mein Name ist jetzt Tully.«
    Er blieb ein paar Meter vor mir stehen und streckte zögernd die Hand aus, als wolle er mich berühren, habe aber gleichzeitig Angst davor.
    »Ysolde?«
    Eine Frauenstimme rief meinen Namen. Baltic erstarrte und fuhr herum.
    »Das klingt nach May«, sagte ich stirnrunzelnd und blickte zurück zum Haus. »Wie ist sie denn hierhergekommen?«
    »Die silberne Gefährtin!«, stieß Baltic hervor und rannte ein paar Meter von mir weg, als ob er auf der Suche nach etwas

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