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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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und ihn zu waschen begann.
    »Meine Mutter ließ mich nie jemanden waschen«, sagte ich. Am liebsten hätte ich den Schmerz, der sich unausweichlich einstellte, vermieden. »Ich verstehe jetzt auch, warum. Es ist so sinnlich, Seife über den Körper eines Mannes zu verreiben.«
    Baltic, den das Gefühl meiner streichelnden Finger auf seiner Haut ablenkte, blickte nach unten. »Ich bin schmutzig und voller Flöhe und Läuse, chérie . Wenn du mich weiter so streichelst, dann ziehe ich dich gleich in die Wanne, und du wirst nicht gerade glücklich darüber sein, wenn all mein Ungeziefer dich auch heimsucht.«
    Ich lächelte und genoss das Gefühl der harten Muskeln, die glatt unter seiner seidigen Haut lagen. Schließlich seifte ich zögernd den Schwamm noch einmal ein und reichte ihn ihm. Während er sich rasch selber wusch, stand ich auf und suchte saubere Kleidung heraus.
    »Jetzt wirst du mir sagen, was du lieber vermieden hättest«, sagte er und beugte sich vor, damit ich die Seife aus seinen ebenholzschwarzen langen Haaren spülen konnte.
    »Kostya hat dich im Stich gelassen«, sagte ich. Ich ergriff ein Leinentuch, als er aufsprang und zusammenzuckte, weil ihm das Seifenwasser in die Augen lief. Ich trocknete sein Gesicht ab, seine Haare und sagte rasch: »Er glaubt, was alle schwarzen Drachen glauben – dass du den gesamten Weyr beherrschen willst. Er weigert sich, weiter mitzumachen. Er hat mich nach Paris geholt. Ich habe ihm von meinem Plan erzählt, das Drachenherz zu benutzen, um den Krieg zu beenden, und er hat dafür gesorgt, dass die anderen Sippen mir ihre Scherben überlassen haben, damit ich das Procedere durchführen konnte.«
    »Ich habe mich schon gefragt, wie du das wohl bewerkstelligt hast«, sagte er mit vorgetäuscht milder Stimme.
    Ich ließ mich jedoch von ihm keineswegs hinters Licht führen – er war außer sich vor Wut und konnte sein Feuer kaum zügeln.
    »Setz dich wieder und beende dein Bad. Ich möchte dein Ungeziefer auch nicht im Bett haben«, sagte ich erschöpft und schenkte ihm einen Becher Wein ein.
    »Also hat er endlich gehandelt«, sagte Baltic. Er ließ sich langsam wieder in die Wanne sinken und wusch sich weiter, während ich einen Kamm holte und eine Paste aus Zaunrübe und Honig, die seinen Kopfläusen den Garaus machen würde. »Ich habe es vermutet, aber nicht gedacht, dass er es dir mitteilen würde.«
    Ein paar Minuten lang sagte ich nichts, rieb die Paste in seine Haare und kämmte sie immer wieder durch, bis ich schließlich zufrieden war.
    »Du verteidigst ihn nicht?«, fragte Baltic, als ich ihm die Haare klar wusch.
    »Was kann ich denn noch sagen, was ich nicht schon gesagt habe?«, fragte ich und goss ihm den letzten Lederbeutel mit Wasser über den Kopf. »Er hält dich für einen Irren, der das Leben aller in der Sippe aufs Spiel setzt, nur um den gesamten Weyr zu beherrschen. Ich kann ihm keinen Vorwurf daraus machen, dass er dich im Stich lässt – wenn ich er wäre, würde ich dasselbe tun.«
    Er warf mir einen beschwichtigenden Blick zu. Ich beugte mich vor und küsste ihn sanft. »Aber ich bin nicht Kostya, Geliebter. Ich werde dich nie verlassen.«
    »Wenn ich Constantine nicht aufhalten kann, wirst du gar keine andere Wahl haben.«
    »Es gibt immer eine Wahl«, sagte ich und hielt ihm ein Handtuch hin. »Wir müssen nur danach suchen.«
    Die Hitze des Feuers hatte nachgelassen und war einer wohligen Wärme gewichen. Ich saß in der Sonne auf der Steintreppe vor Baltics Haus. Blinzelnd nahm mein Verstand die Gegenwart wieder wahr, nicht länger beunruhigt über die Leichtigkeit, mit der ich in die Visionen hinein- und wieder hinausging.
    »Was machst du da?«
    Ich hatte mit dem Kinn auf den Knien dagesessen. Jetzt blickte ich auf und nahm den Block zur Hand, auf dem ich eine Liste gemacht hatte, bevor ich in die Vision geglitten war.
    Jim setzte sich neben mich auf seinen dicken Hintern.
    »Ich mache eine Liste der Dinge, die ich zu tun habe. Ich habe gedacht, du wärst mit Brom unterwegs.«
    Der Dämon verzog das Gesicht. »Er hat eine tote Maus gefunden und prüft, ob sie schon allzu sehr verwest ist, oder ob er sie noch mumifizieren kann. Das Kind ist ein bisschen seltsam, Soldy – das musst du zugeben.«
    »Exzentrisch, meinst du wohl eher«, sagte ich und bedachte ihn mit einem bösen Blick. »Er ist sehr intelligent und hat eben andere Interessen als die meisten Kinder.«
    »Wie auch immer. Was steht auf deiner Liste?« Er spähte auf den

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