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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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mit dem Weyr getroffen und ihn sicher wieder verlassen hat. Ich will nicht, dass er vorschnell verurteilt wird.«
    »Vorschnell verurteilt?« Von Aislings Erheiterung war nichts mehr zu hören.
    May sagte: »Du musst verstehen, dass wir unsere Erfahrungen mit Baltic gemacht haben. Natürlich ist er dein Gefährte, und du willst ihn beschützen, aber er ist nicht unschuldig am Tod der blauen Drachen. Gabriel hat die Leichen mit eigenen Augen gesehen, und er hat mit zwei der Überlebenden gesprochen.«
    »Ich habe immer gehört, dass den Drachen ihre Ehre viel bedeutet, deshalb will ich die Wyvern auch bitten, uns sicheren Zutritt und Abgang zu gewähren. Wenn wir wieder weg sind, wird Jim dir heil zurückgegeben.«
    Aisling schwieg eine Minute lang. »In Ordnung. Ich vertraue dir. Aber ich warne dich, wenn Jim auch nur ein einziges Härchen gekrümmt wird …«
    »Das wird nicht geschehen. Ich möchte nur die gleiche Garantie für Baltic.«
    Aisling schnaubte.
    Ich gab ihr meine Handynummer und sagte ihr, sie solle mich anrufen, wenn ein Zeitpunkt für den sárkány festgelegt worden sei.
    »Ysolde …« Ich wollte gerade auflegen, als Mays Stimme mich davon abhielt.
    »Ja?«, fragte ich. Irgendwie war ich erschöpft. Ich war nicht gerne die Böse, aber irgendjemand musste den Konflikt zwischen Baltic und dem Weyr beenden, und ich wusste instinktiv, dass er von selber keinen Schritt unternehmen würde.
    »Baltic … verzeih mir, wenn ich diese Frage stelle, aber glaubst du nicht, dass er dich mit irgendeinem Zauber belegt hat, damit du ihm hörig bist? Wir kennen dich noch nicht lange, aber du kommst mir eigentlich nicht so vor wie jemand, der einen Mann tolerieren, geschweige denn beschützen würde, der kaltblütig gemordet hat.«
    Ich lächelte traurig. »Nein, ich bin ihm nicht hörig. Dazu müsste ja irgendwie Sex im Spiel sein, und … nun … den hatten wir bislang noch nicht.«
    »Baltic hat sich nicht direkt auf dich gestürzt?«, fragte Aisling verblüfft.
    »Nein. Er hätte es vielleicht gerne getan – okay, er hätte es tatsächlich gerne getan –, aber ich bin ja verheiratet. Er versteht, dass ich zuerst mit meinem Mann reden und ihm mitteilen muss, dass ich mich scheiden lassen möchte. Vorher fände ich es moralisch nicht in Ordnung, wenn wir alles das miteinander täten, was wir gerne tun möchten.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. Ich wollte gerade auflegen, als May sagte: »Das ist bemerkenswert.«
    »Es freut mich, dass du meinen Mangel an Sexleben bemerkenswert findest«, sagte ich trocken.
    »Entschuldige, das klang jetzt unhöflich, nicht wahr? Aber das war nicht meine Absicht. Ysolde … du sagtest doch, du hättest Erinnerungen an die Vergangenheit. Dann musst du dich doch daran erinnern, dass Drachen sehr dominant sein können, wenn es darum geht, ihre Gefährtinnen körperlich zu besitzen. Für Wyvern gilt das doppelt und dreifach«, erklärte May.
    »Wie wahr«, fügte Aisling mit einem kleinen Kichern hinzu.
    »Ja, das war in der Vergangenheit so, aber wir leben heute, in der Gegenwart. Da ist es etwas anderes«, erwiderte ich.
    »Die Tatsache, dass du ihn als Gefährten akzeptiert hast und er dich nicht … nun, ich finde das sehr aufschlussreich«, sagte Aisling. »Ich finde das sogar äußerst aufschlussreich.«
    »Nun, er kann sich eben zurückhalten. Ruft mich an, wenn ihr Tag und Uhrzeit für den sárkány bestimmt habt«, erwiderte ich und legte auf. Ich war erleichtert, dass ich das Telefonat endlich überstanden hatte. »Hoffentlich gehen meine übrigen Pläne auch so glatt.«

13
    Müßig rieb ich über mein Handy und überlegte, ob ich vielleicht voreilig gehandelt hatte. Baltic hatte nicht abgestritten, die blauen Drachen getötet zu haben, und doch hatte ich den Schmerz in seinen Augen gesehen, bevor er mit der für Drachen typischen Nicht-Antwort antwortete. »Jemanden, der ein Mörder ist, könnte ich nicht lieben«, sagte ich laut ins leere Zimmer hinein. »Ich könnte es einfach nicht.«
    »Was könntest du nicht?«, fragte Baltic von der Tür her. Ich zuckte zusammen.
    »Ich sage es dir, wenn du mir zwei Fragen beantwortest.«
    Er zog die Augenbrauen hoch und kam mit wiegenden Hüften auf mich zu, kraftvoll und sexy. »Nur zwei?«
    »Ja. Die erste ist, ob du etwas mit dem Tod der blauen Drachen zu tun hattest.«
    Er schwieg einen Moment lang und blickte mich aus unergründlichen Augen an. »Du hast mir diese Frage schon einmal gestellt, und ich habe sie

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