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Lila Black 02 - Unter Strom

Lila Black 02 - Unter Strom

Titel: Lila Black 02 - Unter Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Studienzwecken in Stücke zu hacken. Ein kurzes Lichtbad war genug, damit sie alles wussten. Und den Dämonen ist es wohl egal.«
    »Die Systeme, aus denen Sie bestehen, sind beinahe einzigartig …«, setzte Delaware an. »Wir wissen, dass andere Parteien sie in die Finger bekommen wollen, um sie zu studieren und nachzuahmen …«
    »Na, da müssen Sie sich Ihrer Sache ja sehr sicher gewesen sein, wenn Sie mich an Orte schicken, an denen ich in so großer Gefahr bin«, sagte Lila. Während sie es aussprach, bemerkte sie, dass es nicht stimmte. Sie hatten nicht gewusst, was passieren würde. Sie hatten lediglich gehofft, dass sie der Aufgabe gewachsen war. Sie atmete scharf ein. »Zal – Sie wussten, dass er nicht nur entführt werden sollte. Mit Sicherheit wussten Sie das. Und die Dämonen … all diese schwammigen Aufträge … das waren Feldtests. Sie haben mich vorbereitet, als wären es echte Jobs, aber das waren sie nicht.«
    »Wir hatten keine Wahl. Das Wissen um Ihre Natur musste sich zwangsläufig verbreiten, sobald Sie Ihre besonderen … Fähigkeiten zum ersten Mal demonstrierten. Den Elfen wäre es egal, darum standen sie an erster Stelle. Die Dämonen kamen danach, weil sie ebenfalls kein großes Problem darstellen würden. Und wir brauchten jemanden, der Sie in die Gesellschaft einführen konnte, was einem normalen Menschen unmöglich wäre. All diese Gründe hatten ihre Berechtigung. Und wie Sie wissen, erfahren Spione nur das, was sie unbedingt wissen müssen. Sie wussten, was nötig war. So laufen diese Jobs ab.«
    »Ich habe nicht um diesen Job gebeten«, sagte Lila und erschauderte, obwohl es im Innern des Wagens warm genug war. Ihre Schulter schmerzte. Ihre Hüfte zwickte. Sie runzelte die Stirn. »Und wenn ich ihn nicht ausüben will?«
    Sie schwiegen eine Weile, dann ignorierte Delaware die Frage einfach. »Lila, haben Sie herausgefunden, wie Zal zum Dämon wurde?«
    Lila starrte auf das Polster des Sitzes vor ihr. »Was wollen Sie machen, wenn ich es Ihnen nicht verrate?«
    Delaware hatte ihre dunkle Sonnenbrille noch immer auf. Sie wandte sich der Vorderseite des Wagens zu und sagte mit normaler Stimme: »Legen Sie sich nicht mit mir an, Lila. Wir sind hier nicht bei der Polizei oder bei einer zivilen Einheit, wo man gegen das, was man nicht mag, vor Gericht ziehen kann. Nein, Sie haben nicht darum gebeten, so umgewandelt zu werden. Aber wir haben es getan. Und Sie sind unsere Maschine. Wie ich schon sagte, wir werden tun, was wir können, um Ihnen ein Leben neben Ihrer Aufgabe bei Incon zu ermöglichen, aber die Arbeit kommt immer an erster Stelle. Es wird kein umfangreiches Leben sein. Das ist es für keinen von uns, genau aus den Gründen, aus denen wir jetzt hier sitzen.« Sie zuckte mit dem Kinn zu Lilas Haus hinüber.
    Diese Aussage ging ihr durch Mark und Bein. Sie war so geschockt, dass sie kaum sprechen konnte. Sie wusste, dass es sie nicht so treffen sollte, dass sie alt genug war, um zu wissen, dass hinter der netten Fassade und der freundlichen Professionalität aller Beteiligten nur dieses kalte, berechnende Ausnutzen lauerte. Aber es war eine neue kalte Klinge, und sie schmerzte trotzdem. Tath umschlang ihr Herz als langsame, traurige Spirale.
    »Ich will, dass meine Schwester geschützt wird«, sagte Lila, als sie die Sprache wiedergefunden hatte.
    »Dämonia«, sagte Delaware.
    »Ich kenne die Einzelheiten nicht«, antwortete Lila wahrheitsgemäß. »Er machte eine Pilgerreise durch die Hölle.«
    »Das tun viele Dämonen. Steht eine solche Reise allen Völkern offen?«
    »Sie glauben wohl, dass sie als Standardausstattung in jedem steckt, der nicht aus einem Ei geschlüpft ist«, sagte Lila.
    »Sie ist kein Ort?«
    »Sie ist überall«, sagte Lila. »Überall, in allem.«
    »Erklärung«, blaffte Delaware.
    Wenn du erlaubst,  flüsterte Tath, und Lila übergab ihm die Kontrolle ihrer Stimmbänder.
    »Die Hölle ist ein Zustand der Trennung von Gott. Wer auch immer von Gott getrennt ist, befindet sich in der Hölle, darum ist die Hölle überall dort, wo diese Person sich befindet.«
    »Dann ist es eine religiöse Angelegenheit.«
    »Spirituell, aber selbst jene ohne jeden Glauben können sich in der Hölle befinden. Es braucht keine Religion dafür.«
    Delaware trommelte mit den Fingern auf die Armlehne und zeigte so ihre Unzufriedenheit. »Wie verlässt man die Hölle wieder?«
    »Durch Annahme dessen, was ist.«
    »Ach, was für ein Blödsinn«, seufzte Delaware. »Und was

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