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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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jedoch nicht. Das war ein weiterer Punkt, den sie eher hätte bedenken sollen, als sie noch geglaubt hatte, dass menschliche Wissenschaft sie neu geschaffen hatte. Ihr stieg Galle in den Hals.
    Der andere Dämon hinter ihr wurde nun langsamer. Er bewegte sich vorsichtig, immer so, dass sie zwischen ihm und seinem Partner blieb. Das beantwortete also die Frage, ob der MV noch funktionierte. Lila flog näher heran. Ihr Körper schien von einem Gefühl versteift zu werden, das sie nicht sofort ergründen konnte.
    »Wut«, sagte der Kobold. »Schlicht und einfach Wut – auf das ganze dumme, unfaire System. Wut über die Maschinerie. Du gewinnst diesen Kampf vielleicht, aber auch danach sitzt du wie eine verdammte Ratte in der Falle.« Seine Stimme wurde so rau, als hätte er sein Leben lang sechzig am Tag geraucht. Nur zwei Schritte von einem Krebsröcheln entfernt. Sie hörte, dass er lächelte, während er ihre Gedanken sezierte, und sie wählte das richtige Kaliber heißen Bleis, um den Dämon aufzuhalten. Nicht Schusswaffen töteten Dämonen, Dämonen töteten Dämonen.
    »Du weißt nicht einmal, warum du hierhergekommen oder hiergeblieben bist und dich mit dieser weißen Mähre Teazle eingelassen hast, auch wenn es natürlich cleverer ist, seine Verbündete zu sein, als auf seiner Abschussliste zu stehen. Und seine Aufmerksamkeit hat dir natürlich geschmeichelt, wenn sie auch ein bisschen gruselig war und du Angst vor ihm hast.«
    Lila zielte mit dem rechten Arm auf den unter ihr durch die Stadt laufenden Dämon. Er bahnte sich einen Weg durch eine Menge, aber das Gewicht der MV-Batterie bremste ihn. Sie war noch etwa vierhundert Meter entfernt. Ihr Unterarm brummte angenehm, während die perfekt gefügten Metallteile sich in eine neue Anordnung schoben. Klick. Bumm. Zuerst vernichtete sie die Batterie, doch dann zögerte sie … Der Dämon ließ die nutzlose Waffe fallen und wirbelte herum, suchte nach ihr und feuerte seine eigenen Geschosse blind in die Luft.
    »Und du hast das Gefühl, dass deine Beziehung mit dem Elfen dabei den Bach runtergegangen ist. Das stimmt auch. Und du weißt es. Noch bevor sie richtig angefangen hat. Und dabei hast du gedacht, du wärest so schlau, so erwachsen und verantwortungsvoll und hättest so gut geplant. Du hättest eine Position mit viel Einfluss und wärest aus der Gefahrenzone heraus, von einem gelegentlichen Duell bis zum Tod abgesehen, und Zal würde dich für deinen Mut bewundern, dass du dich mit diesem ganzen Dämonenschrott und uns vom Tod besessenen Schweinen abgibst.«
    Bumm, bumm, bumm. Der Boden färbte sich grün vor Blut und die Dämonen stoben auseinander, nur die dem Opfer nächsten sprangen herbei, um ihn zu plündern, als er mit drei Löchern in der Brust zu Boden ging.
    »Und dann muss man ja auch immer erwarten, dass dieser elfenartige Schrott auch noch vorhanden ist – dieser ganze Ich-bin-besser-als-du-Rotz, der immer mitschwingt und der sich einen schrecklichen Schock nach dem anderen wie Austern reinzieht, mjam, mjam, wie elaboriert und erwachsen du doch bist. Und dann schmeckt es plötzlich doch wieder wie ein Haufen Kacke, denn plötzlich haben sich einige feige Duellanten gegen dich zusammengetan, und sogar zu dritt sind sie so unfähig, dass es dir körperliche Schmerzen bereitet, sie plattzumachen. Und dafür hasst du dich. Wo ist da die Glorie?«
    Lila fiel wie ein Stein aus dem Himmel und machte keine Anstalten, den beinahe freien Fall abzubremsen. Der Dämon rappelte sich gerade wieder auf und griff nach einer Nahkampfwaffe. Er riss sein hässliches Maul zu einem Fauchen auf und sein Körper färbte sich vor Wut rot und violett. Körperflüssigkeit sickerte aus den Brustwunden. Lila schaltete die Düsen ab, als sie mit den Stiefeln voraus auf seinem Kopf landete und ihn zermalmte. Dann stand sie dort, und Schmerzen rasten durch die Hüfte und das Rückgrat hinauf bis in ihren Kopf. Die Seele des Dämons floss wie ein wütender Bienenschwarm durch ihre Füße und die langen Metallstreben ihrer Beine in sie hinein, fachmännisch und mit viel Erfahrung von Tath eingeholt. Das Gefühl verging langsam, als er die Seele verzehrte. Sie hatten sich nichts zu sagen.
    »Ha, das ist also Wut. Gratuliere, Baby, du hast den Jackpot geknackt. Sag mal, bist du dir sicher, dass du nicht langsam Äther entwickelst? Ich hätte schwören können, dass es danach riecht.«
    »Ich kann dich langsam nicht mehr leiden«, sagte sie leise zu dem Kobold, während die

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