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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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heraus, ob wir noch genug Mumm und Verstand haben, um den rauen Jack erneut auf die Probe zu stellen.«
    Das Bild verschwamm zu grauen und weißen Schlieren. Erst dachte Malachi an einen Schneesturm, aber dann erkannte er, dass es das Fell eines riesigen grau-weißen Wolfs war, der auf sie zulief. Sie griff auf Kopfhöhe in seine Mähne und zog sich auf den Rücken, wandte sich Malachi dann ein letztes Mal zu. Sie rieb ihr Gesicht am Fell des Wolfs und klopfte ihn kräftig. Die rote, feuchte Zunge des Tiers hing seitlich aus dem riesigen Maul und flatterte bei jedem Atemzug leicht.
    »Sei pünktlich. Shara hier wird schon ganz aufgeregt sein bei dem Gedanken an die Rückkehr ihres Spielgefährten und eine Partie Fangen.«
    Der Wolf sprang los, und es blieb nichts zurück als etwas fallendes Eis und Wirbel aus Schnee.
    Zumindest hatten Zal und Lila jetzt eine Überlebenschance, wenn sie nach ihnen suchte. Er wies auf das Bild, und die Puppe löste den Blick.
    »Und wohin soll ich gehen?«, fragte die Puppe. »Sag’s mir nicht. Du willst, dass ich deinen dummen Freunden eine Nachricht überbringe, wenn sie nicht schon längst tot sind. So im Stil von: Lauft und bleibt nicht stehen, redet mit niemandem, und traut niemandem, bis euch eine auf einem Wolf reitende Frau begegnet, und wenn ihr Leute trefft, die Jack heißen, dann macht euch aus dem Staub und bleibt weg von denen. Und wenn ihr unterwegs an Felsen vorbeikommt, die im Windschatten eines Berges stehen, dann bleibt da.«
    »Das wird ausreichen, ja.« Malachi nickte und erschauderte.
    »Ich kann nicht glauben, dass ich auf dein Versprechen reingefallen bin«, zischte die Puppe und schüttelte den Kopf langsam und übertrieben, voller Fassungslosigkeit über die eigene Leichtgläubigkeit. »Zu leben, so lange diese Sache dauert. Was soll das schon sein? Zehn verdammte Minuten?«
    »Sie sind zäh. Vielleicht hast du Glück«, sagte Malachi. »Du hättest eben mehr Fragen stellen sollen.«
    »Du … du …« Die Puppe drohte ihm mit dem Finger, aber offenbar fiel ihr kein ausreichend verheerender Fluch ein. »Ach!« Sie wirbelte herum. »Das nächste Mal werde ich mich an diesen Handel erinnern, du betrügerische Muschi, und dann wirst du dafür bezahlen, du und dein Elfenfreund mit dem großen Maul. Es gibt in allen Welten zusammen nicht genug Whisky, um euch dann zu retten.«
    »Auf Wiedersehen!« Malachi wackelte mit den Fingern. Die Puppe musste der Abmachung folgend gehorchen, breitete die löchrigen Flügel aus und verschwand. Malachi schluckte in der folgenden Stille schwer und legte die Hand auf das schmerzende Herz. Dann tastete er nach seinem Handy und holte es hervor, um Poppys Nummer herauszusuchen. Während er wählte, hörte er Nixas hereinkommen – als Vorhut einer großen Menge an Feen, die auf dem Flur herumlungerten und darauf warteten, was als Nächstes geschah. Sie blieb bei der Tür stehen.
    »Was geht hier vor sich?«
    »Ihr habt das Gespinst instabil werden lassen«, sagte Malachi ärgerlich, weil sie so nachlässig gewesen waren. »Ihr habt die Hälfte von uns direkt nach Umeval geschickt.«
    »Oh. Sommer?«
    »Winter.« Es ging niemand ran. Er wählte eine andere Nummer.
    »Ah. Nun, vielleicht … brauchst du dann meine Hilfe?«
    Er dachte darüber nach. »Wechselt ihr jetzt hier zwischen Otopia und dem Feenreich hin und her?«
    »In dieser Ecke der Welt schon, für den Augenblick. Es ist für Feen jetzt sehr gefährlich hier.«
    »Dann stehen wir bei dieser Familie in der Schuld. Betrachtet eure Dienste als verwirkt. Das gilt für euch alle.«
    »Harter Tobak«, sagte sie, von seiner Unverblümtheit aus dem Konzept gebracht. »Aber ich akzeptiere, wenn es gegen Jack geht. Doch einige der anderen …«
    »Jack ist nur der Anfang«, sagte Malachi und schüttelte das Telefon wütend, weil wieder niemand ranging, dann schleuderte er es gegen die Wand. »Verdammt. Ich habe keine Zeit für so was! Nixas, such die Ooshkah- Mädchen aus Zals Band, und bring sie her.«
    Sie nickte, verwandelte sich in ihre männliche Form, Naxis, und beugte sich zu ihm. »Ich sage ihnen nichts von Umeval.«
    »Ja«, stimmte Malachi von ganzem Herzen zu, denn sonst würden sie keine der beiden Feen je wieder zu Gesicht bekommen. »Eins noch, Nax: Warum bist du so versessen darauf, dabei zu sein?«
    »Frag mich nicht, dann muss ich nicht lügen. Ich habe meine Gründe«, sagte der Feenmann mit einem Schulterzucken und lief zum Fenster. Er öffnete es, glitt hindurch

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