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Liliane Susewind - So springt man nicht mit Pferden um

Liliane Susewind - So springt man nicht mit Pferden um

Titel: Liliane Susewind - So springt man nicht mit Pferden um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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erinnere ich mich«, murmelte Lilli.
    »Siehst du«, erwiderte Tom. »Ich mich auch.« Er hielt an. »Da sind die anderen.«
    Annabell, Slavika und Wolke standen am Gatter und betrachteten die grünen Koppeln. Offenbar konnten sie noch immer nicht fassen, was geschehen war.
    Lillis Vater räusperte sich, und die drei drehten sich zu ihnen um. »Oh …«, machte Annabell überrascht.
    »Wir sind die Susewinds«, erklärte Lillis Oma und streckte Annabell die Hand entgegen. »Sehr erfreut.«
    Während nun alle einander begrüßten und sich gegenseitig vorstellten, bereitete Lilli sich innerlich vor. Sobald alle Hände geschüttelt waren, sagte sie: »Wir sind wegen … des Wunders hier.«
    Die Jansens blickten sie forschend an. »Hast du etwa was damit zu tun?«, fragte Slavika stirnrunzelnd.
    »Ja.« Lilli nickte. »Das Wunder … also, das war ich.«
    »Wie … das warst du …?«, wiederholte Wolke. Hinter dem Rahmen ihrer Brille zog sie die Augenbrauen hoch.
    »Ich habe eine zweite Gabe, von der ich euch noch nichts erzählt habe«, fügte Lilli hinzu und erklärte den Jansens nun mit wenigen Worten, welche Wirkung sie auf Pflanzen hatte und wie sie in der vergangenen Nacht das Gras der Koppeln wieder zum Sprießen gebracht hatte. Die Jansens hörten ihr mit offenen Mündern zu und schienen kaum glauben zu können, was Lilli da behauptete. Ein Blick auf die Weiden war jedoch Beweis genug.
    »Das gibt’s ja gar nicht …«, stieß Wolke hervor.
    Lilli konnte sich gut vorstellen, wie verrückt das alles für die Jansens klingen musste. »Ich wollte wiedergutmachen, dass Egobert unseretwegen weg ist und ihr deshalb solche Probleme habt«, sagte sie kleinlaut.
    »Danke, Lilli«, erwiderte Annabell nach einer kleinen Pause. »Das nimmt uns die Sorge um das Futter ab.« Dann murmelte sie: »Wenn du uns auch noch Reitschüler herbeizaubern könntest …« Als sie merkte, dass sie laut gesprochen hatte, fügte sie hastig hinzu: »Wir sind euch wegen Egobert übrigens nicht böse.«
    »Nicht?«, fragte Lilli.
    »Nein«, antwortete Slavika. »Wir sind zwar enttäuscht, dass aus Storm nun doch kein Champion wird. Aber wir hätten keinesfalls gewollt, dass er gequält wird, um Turniere zu gewinnen. Wir lieben Pferde! Kein Pokal der Welt ist es wert, dass ein Pferd dafür leiden muss.«
    Lilli spürte, wie sich ein glückliches Grinsen auf ihrem Gesicht ausbreitete.
    »Deshalb sind wir euch dankbar dafür, dass ihr die Sache mit Egobert aufgedeckt habt«, sprach Annabell weiter. »Ohne euch wären wir vielleicht nie dahintergekommen – obwohl ich es immer schrecklich fand, wie streng Egobert mit Storm war. Aber wer hätte gedacht, dass er derart brutal und rücksichtslos ist, wenn wir nicht dabei sind?«
    Alle blickten betroffen zu Boden.
    Da sagte Slavika: »Vergessen wir Egobert! Lasst uns lieber feiern, dass die Pferde wieder grasen können!«
    »Wie denn?«, fragte Wolke.
    Slavika und Annabell grinsten einander verschwörerisch an. »Zur Feier des Tages gehen wir mit dir und Tom neue Schuhe kaufen. Und neue Jacken!«
    »Was?« Wolke fiel aus allen Wolken. »Wirklich?« Als ihre Mutter grinsend nickte, fiel Wolke ihr um den Hals.
    Tom lächelte und blickte an sich hinunter. »Das ist echt nötig.« Dann lachte er. »Wie wäre es, wenn wir jetzt die Pferde auf die Koppeln holen?«
    »Au ja!«, stimmte Wolke zu. »Ich hole sie!«
    »Nein, ich hole sie!«
    Wolke schubste ihren Bruder zur Seite und flitzte zu den Ställen. Tom fluchte und folgte ihr.
    Während sie auf die Pferde warteten, begannen die Erwachsenen darüber zu sprechen, ob Egobert eine Gefahr für Lilli und Jesahja darstellte und ob man die Polizei informieren sollte. Bevor jedoch eine Entscheidung getroffen werden konnte, wechselte Lillis Mutter das Thema und bat Annabell und Slavika, unter keinen Umständen mit irgendjemandem über Lillis Fähigkeiten zu sprechen. Die Jansens versprachen, das Geheimnis für sich zu behalten. Gleich darauf stürmten die Pferde auf die Koppeln. Merlin preschte voran. »Kommt mi-i-it! Ich sage euch, das Gras ist wieder da! Im Ernst! Das stimmt! Alles ist saftfrisch!«
    Die Susewinds und die Jansens traten zur Seite, um die Pferde vorbeijagen zu lassen.
    »Hier ist ja plötzlich wieder alles lebendig!«, wieherte Wayomi entzückt. »Der Boden hat neue Stängel gemacht!«
    »Das war Merlin!«, entgegnete Zucker. »Das hat er schon mal gemacht! Ich hab’s genau gesehen!«
    »Nein, das war Lilli!«, stellte Merlin richtig und

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