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Liliane Susewind - So springt man nicht mit Pferden um

Liliane Susewind - So springt man nicht mit Pferden um

Titel: Liliane Susewind - So springt man nicht mit Pferden um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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eine Katze von Welt sind und auch so angesprochen werden müssen.« Sie zwinkerte Jesahja zu.
    »Fürwahr!« Die Dame schnupfte. »Nun denn. Nachdem dies geklärt ist, dürfen Sie mich jetzt hinunterheben.«
    Lilli zog ihre Lippen nach innen, um nicht zu grinsen. Das »Schleichgeschick« der Katze hatte wohl seine Grenzen. Sie reckte sich und hob Frau von Schmidt von der Mauer. Gerade als Lilli sie absetzen wollte, verkündete die Katzenlady: »Ich gestatte Ihnen, mich den Rest des Weges zu tragen.« Lilli seufzte und fügte sich. Zum Glück war es bis zur Schule nicht mehr weit.
    Kurz darauf kamen sie auf dem Schulhof an. Es war recht früh, daher hielten sich noch nicht allzu viele Schüler dort auf. Als Lilli sich umsah, erkannte sie eine Gestalt, die auf einer Bank saß und über Ohrstöpsel Musik hörte. Trixi Korks. Lilli schaute schnell woanders hin.
    Doch plötzlich bellte Bonsai: »Da ist das Mädchen, das im Schulzimmer immer neben uns sitzt!« Er wedelte mit dem Schwanz. »Ich geh mal rüber und sag Hallo!«
    Lilli stutzte. Bonsai schien erfreut, Trixi zu sehen.
    »Hallo! Mädchen mit den gelben Haaren!« Bonsai stellte sich mit wedelndem Schwanz vor Trixi. »Na? Alles fit?«
    Trixi starrte den Hund mit ausdruckslosem Gesicht an. Sie blickte kurz zu Lilli, sah aber schnell wieder weg, als sie merkte, dass Lilli sie beobachtete.
    Bonsai setzte sich neben Trixi und kläffte: »Du kannst mich ja streicheln!« Erwartungsvoll hechelte er sie an. Sein Verhalten war unmissverständlich.
    Trixi hob langsam die Hand und strich ihm über den Kopf. Der kleine Hund schloss genießerisch die Augen.
    »Bonsai scheint sie zu mögen«, bemerkte Jesahja.
    Lilli zog eine Grimasse. »Er weiß ja nicht, was sie alles getan hat!«
    Da stürmten Torben, Fabio und die anderen Jungs aus Jesahjas Klasse auf den Schulhof. Rüde grüßten sie und verwickelten Jesahja gleich in ein Gespräch.
    Lilli wandte sich ab und entdeckte Wolke, die den Waldpfad entlangkam, der ihr Schulweg war. Lilli kniff die Augen zusammen. Irgendjemand schien Wolke in einigem Abstand zu folgen. Oder besser … irgendetwas. Lillis Augen verengten sich noch mehr. »Ein Pferd …«, murmelte sie ungläubig. Hinter Wolke trappelte ein Pferd den Pfad entlang!
    »Was?« Jesahja hatte Lillis Murmeln gehört. Lilli zeigte ihm, was sie meinte, und Jesahja fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. »Darling!«, stieß er hervor.
    Die Jungen neben ihm verfielen in glucksendes Gelächter. »Nennst du sie so?«, fragte Torben Jesahja und betrachtete Lilli mit spöttischem Grinsen.
    »Quatsch!« Jesahja verdrehte die Augen. »Das Pferd heißt Darling!« Er wies auf den Waldpfad.
    »Kommt da ein Pferd den Weg runter?«, fragte Fabio und klang dabei nicht sehr intelligent.
    »Es gehört Wolke«, erklärte Jesahja.
    Wolke betrat den Schulhof und blieb unsicher stehen, denn sämtliche Schüler, die sich mittlerweile auf dem Hof eingefunden hatten, starrten das Mädchen an. Wolkes Gesicht verlor alle Farbe, und sie zog die Schultern hoch. Sie war noch immer furchtbar schüchtern.
    Lilli eilte an ihre Seite. Jesahja folgte. »Wolke, guck mal.« Sie deuteten auf den Pfad.
    Wolke drehte sich um. Ein ächzendes Geräusch entfuhr ihr. »Darling!«
    Das falbfarbene Pony trabte mit federnden Schritten heran. »Hallo, mein Mä-ä-ädchen«, wieherte es. »Ich bin jetzt auch hier. So ist das.«

    »Was sagt sie?«, fragte Wolke Lilli atemlos.
    »Äh … ich habe ihr erzählt, dass Bonsai und Schmi… Frau von Schmidt mit mir in die Schule gehen«, antwortete Lilli. »Wahrscheinlich möchte Darling auch einfach nur bei dir sein.« Während Lilli sprach, bemerkte sie, dass die übrigen Schüler Wolke und das Pony neugierig beäugten. Einige von ihnen kamen nun sogar heran.
    »Du hast ein Pferd?«, fragte ein Mädchen aus ihrer Klasse, das noch nie ein Wort mit Wolke gewechselt hatte.
    Wolke nickte schüchtern. »Ja, das ist mein Pony Darling.«
    » Dein Pony?« Sonay stand plötzlich neben ihnen. »Wie süß! Darf ich das mal streicheln?«
    »Klar.« Wolke lächelte scheu.
    Sonay strich begeistert über Darlings weichen Rücken.
    »Darf ich auch mal?«, bat ein anderes Mädchen, und mit einem Mal fragten alle Umstehenden gleichzeitig, ob sie das Pony streicheln dürften. Wolke erlaubte es ihnen. Immer mehr Schüler liefen herbei, und innerhalb kürzester Zeit waren Wolke und ihr Pony von vielen Neugierigen umringt.
    Doch ein paar Jungen und Mädchen hielten sich fern. Trixi blieb allein

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