Lilien im Sommerwind
nicht tun.«
»Fühlst du dich jetzt besser?«
»Ja.« Sie räumte Besen und Schaufel weg. »Beträchtlich besser. Und ich bin dir sehr dankbar für deine Hilfe.«
»Ich nehme Dankbarkeit immer gern entgegen.«
Sie holte den Krug aus dem Kühlschrank und schenkte sich ein Glas Eistee ein. »Der Schrank im Schlafzimmer ist nicht sehr groß, aber ich habe ein bisschen Platz gemacht. Und eine Schublade in der Kommode ist leer.«
Cade trank schweigend sein Bier und wartete.
»Du wolltest doch ein paar Sachen von dir hier deponieren, oder?«
»Das stimmt.«
»Also.«
»Also?«
»Aber wir leben nicht zusammen.« Sie stellte das Glas ab. »Ich habe noch nie mit jemandem zusammengelebt, und das tun wir jetzt auch nicht.«
»Gut.«
»Aber wenn du so viel Zeit hier verbringen möchtest, dann kannst du ja auch Platz für deine Sachen haben.«
»Sehr praktisch.«
»Ach, geh zum Teufel!«, sagte sie ohne rechte Überzeugung.
»Du darfst nicht lächeln, wenn du das sagst.« Er stellte die Bierdose auf den Tisch und schlang die Arme um sie.
»Was hast du vor?«
»Ich will tanzen. Ich bin noch nie mit dir tanzen gegangen. Leute, die nicht wirklich zusammenleben, sollten das ab und zu mal machen.«
Es war ein langsames Lied, in dem ein Junge ein Mädchen bat, in der Dunkelheit bei ihm zu bleiben.
»Spielst du jetzt etwa den Charmanten?«
»Den brauche ich nicht zu spielen. Das ist angeboren.« Cade schwenkte sie herum und brachte sie damit zum Lachen.
»Sehr gekonnt.«
»Die Tanzstunden mussten sich ja irgendwann mal auszahlen.«
»Armer kleiner reicher Junge.« Tory lehnte den Kopf an seine Schulter und genoss den Tanz, seinen Körper und seinen Geruch. »Danke.«
»Bitte.«
»Als ich heute Abend nach Hause gefahren bin, habe ich an dich gedacht.«
»Das gefällt mir.«
»Und ich habe gedacht, bis jetzt hat er alle Schritte gemacht. Ich habe ihn gelassen, weil ich nicht sicher war, ob ich wirklich selber einen Schritt tun wollte. Es war irgendwie leicht, mich ...«
»Manipulieren zu lassen?«
»Vermutlich. Und ich habe mich gefragt, wie Kincade Lavelle wohl reagieren würde, wenn er nach Hause kommt und ich habe uns etwas Leckeres gekocht.«
»Es hätte ihm gefallen.«
»Gut, dann machen wir das ein anderes Mal. Dieser Teil hat nicht geklappt. Aber es gab noch etwas.«
»Und zwar?«
Tory hob den Kopf und sah ihn an. »Wie würde Kincade Lavelle wohl reagieren, wenn ich ihn nach dem Essen verführe?«
»Nun ...«, brachte er hervor, während sie sich an ihn drückte und ihre Hände zu seinen Hüften gleiten ließ. Erregung stieg in ihm auf. »Ich glaube, das Mindeste, was ich als Gentleman tun kann, ist, es dich herausfinden zu lassen.«
Dieses Mal war sie es, die sein Hemd aufknöpfte, dann ihre Bluse. Sie spürte seine warme Haut und den vibrierenden Herzschlag.
»Ich habe deinen Geschmack in mir getragen, seit du mich zum ersten Mal geküsst hast.« Tory streifte ihm das Hemd von den Schultern. »Ich kann mir einen Geschmack nach Belieben wieder in Erinnerung rufen, und das habe ich mit deinem schon unzählige Male getan.«
Sie ließ die Hände über seine Brust, seinen Bauch und zu seinen Schultern gleiten. Er hatte so breite, feste Schultern. »Ich mag es, wie du dich anfühlst. Lange, harte Muskeln. Und es erregt mich, wenn du mich mit deinen von der Arbeit rauen Händen berührst. Sie ließ ihre Bluse zu Boden gleiten und blickte ihn unverwandt an, während sie ihren BH aufhakte und ihn ebenfalls fallen ließ.
»Berühr mich.«
Er umfasste ihre Brüste mit den Händen und fuhr mit den Daumen über ihre Brustwarzen.
»Ja, genau so.« Sie warf den Kopf zurück, als sich die Lust in ihrem Bauch aufbaute. »Genau so. Ich zerfließe, wenn du mich berührst. Kannst du es sehen?« Ihre dunklen Augen blickten ihn an. »Ich will...«
»Sag es mir.«
Sie leckte sich über die Lippen und griff nach den Knöpfen seiner Jeans. »Ich will fühlen, was du fühlst. Ich will das, was in dir ist, in mir. Das habe ich noch nie mit jemandem versucht. Noch nie gewollt. Lässt du es zu?«
Er küsste sie. »Nimm, was du willst.«
Es war ein Risiko. Sie würde weit offen und viel schutzloser sein als er. Aber sie wollte es.
Ihre Lippen senkten sich wieder auf seine, und sie öffnete Kopf, Herz und Körper.
Die Macht ihrer beider Bedürfnisse und Bilder durchzuckte sie wie ein Stromschlag. Sein Verlangen vermischte sich mit ihrem und überflutete sie wie ein erotischer Strom.
»O Gott. Warte!«
»Nein.«
Weitere Kostenlose Bücher