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Lilien im Sommerwind

Lilien im Sommerwind

Titel: Lilien im Sommerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Er hatte etwas Derartiges noch nie erlebt. Sie waren ein Körper, ein Verlangen, überwältigt von Erregung. »Mehr.« Er schlug seine Zähne in ihre Schulter. »Noch einmal. Jetzt.«
    Sie konnte nicht aufhören, es durchfuhr sie wie ein rasender Sturm. Sie zog ihn zu Boden, wand sich unter ihm, flehte, forderte und zerrte an seinen Kleidern.
    Als er in sie eindrang, spürte sie, wie sein Blut raste, wie seine Gedanken sich überschlugen. Er war verloren. Sie schrie auf. Sie waren beide verloren.
    Sie hörte ihn schon in seinen Gedanken ihren Namen rufen, bevor die Laute über seine Lippen drangen. Als er in ihr kam, wurde auch sie von einem Höhepunkt überwältigt, der so strahlend schön war, dass sie weinen musste.

20
     
    Wade hatte alle Hände voll zu tun - obwohl nicht mehr viel von diesen Händen übrig war, seit er eine Perserkatze namens Fluffy hatte impfen müssen. Maxine steckte mitten in den Prüfungen, also hatte er ihr den Tag frei gegeben und folglich nur seine zwei Hände gegen Fluffys Krallen und scharfe Zähne zur Verfügung gehabt.
    Vor einer Stunde war ihm klar geworden, dass er einen Riesenfehler begangen hatte, als er Maxine freigab. Der Tag hatte mit einem Notruf begonnen, der einen Hausbesuch erforderlich machte und seinen Zeitplan vollkommen durcheinander brachte. Hinzu kamen noch kleinere Auseinandersetzungen im Wartezimmer zwischen einem Setter und einem Bichon, die Babyziege der Olsons, der es gelungen war, den größten Teil einer Barbiepuppe zu verspeisen, bis ihr schließlich der Arm im Hals stecken geblieben war, und dazu noch die schlechte Laune der Perserkatze. Bisher ein völlig verkorkster Morgen.
    Fluchend, schwitzend und blutend tat Wade seine Arbeit, als Faith durch die Hintertür hereinstürzte. »Wade, Liebling, kannst du mal einen Blick auf Biene werfen? Ich glaube, es geht ihr schlecht.«
    »Zieh eine Nummer.«
    »Es dauert doch nur eine Minute!«
    »Ich habe aber keine Minute Zeit.«
    »Ach, komm schon... um Gottes willen, was ist denn mit deinen Händen passiert?« Faith sah, wie Wade knapp einer weiteren Attacke auswich und Fluffy mit dem Arm festhielt. »Hat die böse alte Pussykatze dich gekratzt, Liebling?«
    »Leck mich«, murrte er.
    »Wieso, hat sie dich da etwa auch erwischt?«, rief Faith ihm hinterher, während er kurz im Wartebereich verschwand. »Ist schon gut, Baby.« Sie streichelte den Welpen. »Daddy kümmert sich gleich um dich.«
    Er kam zurück, wusch sich die Hände und gab ein Antiseptikum darüber.
    »Sie wimmert und jammert schon den ganzen Morgen. Und ihre Nase ist ein bisschen warm. Sie will gar nicht spielen und liegt nur herum. Siehst du?«
    Faith setzte Biene ab, und der Welpe wackelte vor Wades Füße, blickte ihn jämmerlich an und erbrach sich dann auf seine Schuhe.
    »Oh! Um Gotteswillen! Sie muss etwas Falsches gegessen haben. Lilah und ich hätten ihr nicht so viele Kekse geben dürfen.« Faith biss sich auf die Lippen, konnte aber ein Kichern doch nicht unterdrücken. Wade stand da und starrte sie nur an, eine Flasche Antiseptikum in der einen Hand, Blutspuren an der anderen und Hundekotze auf den Schuhen.
    »Es tut uns schrecklich Leid. Biene, iss das bloß nicht! Das ist bah.« Sie hob den Welpen hoch. »Jetzt fühlst du dich bestimmt wieder besser, nicht wahr, mein Liebling? Da, siehst du, Wade - sie wedelt schon wieder mit dem Schwanz. Ich wusste doch, dass alles wieder gut wird, wenn ich mit ihr zu dir komme.«
    »Findest du, es sieht danach aus, als ob alles gut wäre?«
    »Nun, Biene war nur schlecht, und vermutlich ist es doch nicht das erste Mal, dass sich ein kleiner Hund bei dir übergibt.«
    »Mein Wartezimmer ist voller Patienten, meine Hände sind bis zur Unkenntlichkeit zerkratzt, und jetzt werden auch noch meine Schuhe für den Rest des Tages stinken.«
    »Dann geh nach oben und zieh dir andere an.« Als er eine Hand zur Klaue formte, trat Faith rasch einen Schritt zurück. Sie liebte das Funkeln in seinen Augen, wenn er in Rage war. »Wade.«
    Er ballte die Klaue zur Faust und stieß sie sich leicht zwischen die Augen. »Ich hole mir jetzt andere Schuhe, und wenn ich wiederkomme, hast du das hier aufgewischt.«
    »Aufwischen? Ich?«
    »Genau. Hol dir Eimer und Wischmopp und mach sauber. Ich habe keine Zeit dafür.« Er packte die Absätze seiner Schuhe und zog sie aus. »Und mach schnell. Ich bin hinter meinem Zeitplan zurück.«
    »Daddy ist heute früh ein bisschen sauer«, murmelte Faith Biene zu, während Wade zur

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