Lilien im Sommerwind
Mongo draußen herumlaufen konnte. Und in einer Stadt wie Progress waren die Mieten bei weitem nicht so hoch wie in Charleston oder Columbia.
»Das ist der richtige Ort für uns, Mongo. Hier sind wir zu Hause.«
Sherry richtete sich wieder auf und ging in die Küche. Während sie sich einen großen Salat zum Abendessen zubereitete, sang sie laut die Songs von der CD mit.
Das Leben war schön.
Als sie fertig war, wurde es schon langsam dunkel. Ich habe mir schon wieder zu viel zu essen gemacht, dachte sie. Das war eines der Probleme, wenn man allein lebte. Allerdings mochte auch Mongo Karotten und Sellerie, also würde er heute Abend eine Gemüsebeilage bekommen. Danach dann ein schöner langer Spaziergang, und vielleicht noch ein Eis für sie.
Auf einmal nahm Sherry aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr, und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Mongos Plastikschüssel flog ihr aus der Hand und sie schrie auf.
Doch da presste sich schon eine Hand auf ihren Mund und jemand hielt ihr ein Messer an den Hals.
»Sei still! Sei ganz still, dann schneide ich dich auch nicht. Verstanden?«
Angst stieg in ihr auf, und ihre Haut wurde heiß und feucht. Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, aber sie glaubte, die Stimme zu kennen. Das ergab keinen Sinn, überhaupt keinen Sinn.
Langsam glitt seine Hand zu ihrem Kinn. »Tun Sie mir nichts. Bitte, tun Sie mir nichts.«
»Warum sollte ich dir was tun?« Ihr Haar roch süß. Das blonde Haar einer Hure. »Lass uns ins Schlafzimmer gehen, damit wir es uns bequem machen können.«
»Nicht.« Sie keuchte und wollte schreien, aber das Messer verwandelte den Schrei in stumme Tränen, während er sie aus der Küche drängte.
Die Terrassentüren waren jetzt geschlossen und die Rolläden heruntergelassen. »Mongo. Was haben Sie mit Mongo gemacht?«
»Du glaubst doch nicht, dass ich einem so netten, freundlichen Hund etwas tun würde?« Ein Gefühl von Macht durchströmte ihn, machte ihn heiß und hart und unbesiegbar. »Er schläft. Mach dir keine Sorgen um deinen Hund, Schätzchen. Mach dir überhaupt keine Sorgen. Jetzt bekommst du endlich, was du willst.«
Er drückte sie bäuchlings auf das Bett. Er hatte vorgesorgt. Ein Mann musste auf alles vorbereitet sein, selbst bei einer Hure. Vor allem bei einer Hure.
Nach einer Weile schrien sie alle. Und er wollte nicht das Messer benutzen, schließlich war er gut mit den Händen. Er nahm ein Tuch aus seiner Tasche und knebelte sie.
Als sie begann, sich zu wehren und zu strampeln, kam er sich vor wie im Himmel.
Sie war nicht schwach. Sie hielt ihren Körper, den sie so gern zur Schau stellte, gut in Form. Es erregte ihn nur noch mehr, dass sie sich wehrte. Als er sie das erste Mal schlug, war er dem Orgasmus nahe. Und um ihr klar zu machen, wer hier das Sagen hatte, schlug er sie noch einmal.
Dann band er ihr die Hände auf dem Rücken zusammen. Er konnte es sich nicht leisten, dass sie ihn mit ihren scharfen, manikürten Nägeln kratzte.
Ruhig trat er ans Fenster und zog die Vorhänge zu. Nun war es ganz dunkel im Zimmer.
Sie lag stöhnend auf dem Bett, benommen von den Schlägen. Das Geräusch brachte seine Hände zum Zittern, deshalb ritzte er ihr ein bisschen die Haut, als er mit dem Messer ihre Kleider aufschnitt. Sie versuchte, sich zu wehren, doch als er ihr die Spitze des Messers direkt unter das Auge drückte, lag sie ganz still.
»Du willst es doch auch.« Er öffnete seinen Reißverschluss, dann legte er sich auf sie und drang in sie ein. »Das hast du doch gewollt. Nur das.«
Als es vorbei war, weinte er. Tränen des Selbstmitleids rannen über sein Gesicht. Sie war nicht die Richtige, aber was sollte er machen? Sie war ihm über den Weg gelaufen und hatte ihm keine andere Wahl gelassen.
Es war nicht perfekt! Er hatte alles getan, was er wollte, und doch war es nicht perfekt.
Als er ihr den Knebel abnahm, waren ihre Augen glasig und leer. Er küsste sie auf die Wange. Dann schnitt er die Schnur um ihre Handgelenke durch und steckte sie in die Tasche.
Bevor er das Haus verließ, drehte er die Musik ab.
»Ich kann nicht mit nach Beaux Reves kommen.«
Tory saß in der milden Abendluft auf der Terrasse. Sie war noch nicht in der Lage, wieder hineinzugehen und sich der Unordnung zu stellen, die ihr Vater hinterlassen und die Polizei noch schlimmer gemacht hatte.
Cade blickte nachdenklich auf die Zigarre, die er sich angezündet hatte, um seine Nerven zu beruhigen. Am liebsten hätte er auch einen Whiskey
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