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Lilien im Sommerwind

Lilien im Sommerwind

Titel: Lilien im Sommerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dem, was darin lauerte.
     
    Als sie Cades Auto sah, schlenderte Faith zu Southern Comfort hinüber. Sie lächelte Cade strahlend an und hakte sich bei ihm ein. »Da bist du ja. Ich dachte schon, du hättest es vergessen.«
    »Vergessen?«
    »Du hast doch gesagt, ich könnte mir heute dein Auto leihen. Hier.« Sie reichte ihm ihre eigenen Wagenschlüssel und blickte ihn kokett an. »Das ist so süß von dir. Findest du nicht, dass er einfach der beste Bruder der Welt ist, Tory? Er weiß genau, dass ich eine Schwäche für sein kleines Cabrio habe, und er leiht es mir immer, wenn ich es haben will.«
    Sie nahm die Schlüssel und gab ihm einen dicken Schmatz. »Tory, ich langweile mich zu Tode. Wade hat heute so viel zu tun. Ich leiste dir einfach ein bisschen Gesellschaft, ja? Ich glaube, ich kaufe ihm einen von diesen dicken Kerzenleuchtern, die du im Laden hast.«
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit Tory zu. »Seine Wohnung könnte es wahrhaftig gebrauchen, mal ein bisschen aufgemöbelt zu werden. Na, du kennst sie und weißt ja, wovon ich rede. Es sieht ganz so aus, als ob ich demnächst häufiger dort wäre, und ich kann diese schlichte männliche Umgebung so schlecht ertragen. Das Auto steht hinter Wades Haus«, rief sie Cade zu, während sie mit Tory auf die Ladentür zutrat. »Du musst noch tanken!«
    Mit einem letzten Blick auf Cades verärgertes Gesicht schloss Tory die Tür auf. »Hat er dich mit dem Auto bestochen?«
    »Nein, die Mühe hat er sich nicht gemacht. Aber wenn er mich so früh aufweckt, muss er auch dafür bezahlen. Er möchte, dass wir aufeinander aufpassen.«
    »Wo ist dein Hund?«
    »Oh, Biene vergnügt sich bei Wade.« Faith drehte sich um und winkte Cade fröhlich zu. »Er kocht vor Wut. Er hasst es, wenn ich mit seinem Spielzeug fahre.«
    »Also fährst du natürlich so oft wie möglich damit.«
    »Natürlich. Hast du etwas Kaltes zu trinken? Man kriegt ja kaum Luft, so heiß ist es heute.«
    »Hinten. Bedien dich.«
    »Machst du heute auf?«
    »Nein. Ich habe keine Lust auf Menschen. Also sei nicht beleidigt, wenn ich dich ignoriere.«
    »Gilt auch für mich.«
    Faith lief ins Hinterzimmer und kam mit zwei Flaschen Coke zurück. Tory hatte leise Musik angestellt und war mit Glasreiniger und einem Tuch beschäftigt. »Du könntest mir auch etwas zu tun geben, bevor ich vor Langeweile sterbe.«
    Tory reichte ihr das Tuch. »Damit müsstest du eigentlich umgehen können. Ich habe hinten eine Menge zu erledigen. Lass bitte niemanden herein. Wenn jemand an die Tür kommt, sag einfach, wir haben heute geschlossen.«
    »Mach ich.«
    Als Tory nach hinten ging, zuckte Faith mit den Schultern. Dann unterhielt sie sich damit, die Waren so zu arrangieren, wie es ihr gefiel, und sich vorzustellen, wie es wohl sein mochte, einen Laden zu haben.
    Viel zu viel Arbeit, beschloss sie. Viel zu viele Probleme. Aber es machte Spaß, von so vielen hübschen Dingen umgeben zu sein und sich auszumalen, wer sie wohl kaufen würde.
    Hinter der Theke fand sie die Schlüssel für die Schmuckauslage. Sie probierte mehrere Ohrringe an, bewunderte ein Silberarmband und legte auch das an.
    Als es an der Tür klopfte, zuckte sie schuldbewusst zusammen und schloss die Auslage wieder.
    Sie kannte die Gesichter nicht. Als sie sie musterte, sahen der Mann und die Frau an der Tür sie fragend an. Es war eine Schande, dass Tory nicht offen hatte. Kunden wären zumindest eine Ablenkung.
    Faith lächelte strahlend und wies auf das Geschlossen- Schild. Die Frau hielt einen Ausweis hoch.
    »Uups.« Das FBI, dachte sie. Eine noch bessere Ablenkung. Sie schloss die Tür auf.
    »Miss Bodeen?«
    »Nein, sie ist hinten.« Faith betrachtete die beiden eingehend. Die Frau war groß und kräftig, mit kurzen schwarzen Haaren und kühlen dunklen Augen. Sie trug ein wenig schmeichelhaftes graues Kostüm und grauenhaft hässliche Schuhe.
    Der Mann hatte entschieden mehr Potenzial, mit seinen lockigen, braunen Haaren und dem energischen Kinn mit einem kleinen, sexy Grübchen. Faith bedachte ihn mit einem gewissen Lächeln und erhielt sogar eine schwache Reaktion. »Ich bin noch nie einem FBI-Agenten begegnet. Wahrscheinlich bin ich ein bisschen aufgeregt.«
    »Würden Sie Miss Bodeen bitte holen?«, fragte die Frau.
    »Natürlich. Entschuldigen Sie mich bitte einen Moment. Warten Sie hier.« Sie eilte ins Hinterzimmer und schloss die Tür hinter sich. »Das FBI ist da.«
    Tory blickte auf. »Hier?«
    »Sie stehen draußen. Ein Mann und eine Frau.

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