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Lilien im Sommerwind

Lilien im Sommerwind

Titel: Lilien im Sommerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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beiden.«
    »Tory.« Er legte ihr eine Hand in den Nacken und drückte ihren Kopf an seine Schulter. »Es hat ja schon zu etwas geführt. Warum belassen wir es nicht einfach eine Zeit lang dabei und warten ab, wie es uns gefällt?«
    Sie fühlte sich in seiner Umarmung geborgen. »Ich habe keine Eier im Haus.« Sie löste sich von ihm und sah ihn an. »Ich koche uns eine Suppe.«
    Manchmal war Essen eine Hilfe. Sie braucht sie jetzt, dachte Cade. Vielleicht brauchen wir sie beide. Sie machten eine Dosensuppe auf dem Herd warm und suchten alles zusammen, was sie für überbackene Käsetoasts brauchten. Ein nettes, heimeliges Essen an einem verregneten Abend. Mit leichten Gesprächen und einer guten Flasche Wein.
    Cade hätte die Situation ausnutzen können. Stattdessen strich er Butter auf das Brot, wie Lilah es ihm beigebracht hatte, und versuchte, sich auszumalen, wie er Torys dünnen, stacheligen Panzer durchdringen konnte.
    »Du bekämst in Beaux Reves sicher etwas Besseres als Suppe und ein Sandwich.«
    »Bestimmt.« Er stellte die Pfanne auf den Herd und rückte näher an Tory heran. »Aber ich bin gern bei dir.«
    »Dann stimmt mit dir etwas nicht«, sagte sie trocken.
    Lachend legte er die beiden Toastscheiben in die Pfanne. »Da hast du wahrscheinlich Recht. Weißt du, ich bin nämlich eine ausnehmend gute Partie. Gesund, nicht besonders anspruchsvoll, ich habe ein großes Haus, gutes Land und genug Geld, um sich über Wasser zu halten. Und abgesehen von meinem subtilen Charme mache ich auch noch hervorragende Käsetoasts.«
    »Wenn das alles stimmt, warum hat dich dann noch nicht irgendeine Frau weggeschnappt?«
    »Tausende haben es versucht.«
    »Du bist aalglatt, was?«
    »Gewandt.« Er drehte die Toasts um. »Ich bezeichne mich lieber als gewandt. Einmal war ich sogar verlobt.«
    »Tatsächlich?«, fragte Tory beiläufig, während sie Suppentassen aus dem Schrank holte.
    »Hmmm.« Cade kannte die menschliche Natur gut genug, um zu wissen, dass er ihre Neugier geweckt hatte.
    Sie hielt es aus, bis sie Teller und Suppentassen auf den Tisch gestellt und sich hingesetzt hatte. »Du hältst dich wohl für sehr klug, was?«
    »Liebes, ein Mann in meiner Position muss klug sein. Kuschelig ist es hier drinnen, bei dem Regen und so, nicht wahr?«
    »Na gut. Verdammt. Was war mit ihr?«
    »Mit wem?« Es entzückte ihn, wie sie die Augen zusammenkniff. »Oh, mit Deborah? Die Frau, die ich beinahe geliebt und geehrt hätte, bis dass der Tod uns scheidet? Sie ist die Tochter von Richter Purcell. Du erinnerst dich vielleicht noch an ihn, obwohl ich glaube, dass er noch gar nicht Richter war, als du gegangen bist.«
    »Nein, ich erinnere mich nicht an ihn. Die Bodeens haben nicht in diesen Kreisen verkehrt.«
    »Jedenfalls hat er eine reizende Tochter und sie hat mich eine Zeit lang geliebt. Dann jedoch beschloss sie, dass sie auf keinen Fall einen Farmer heiraten wollte. Zumindest keinen, der auch wirklich arbeitet.«
    »Das tut mir Leid.«
    »Es war keine Tragödie. Ich habe sie nicht geliebt. Nur sehr gemocht.« Nachdenklich teilte Cade die Suppe aus. »Sie war reizend anzusehen, man konnte interessante Gespräche mit ihr führen und ... na ja, in bestimmten wichtigen Bereichen haben wir gut zueinander gepasst. Bis auf eins. Wir wollten einfach nicht das Gleiche. Und das haben wir, zu unserer gegenseitigen Verlegenheit, ein paar Monate nach der Verlobung entdeckt. Wir haben uns dann äußerst freundschaftlich getrennt, was zeigt, wie erleichtert wir beide waren, und sie ist für ein paar Monate nach London gegangen.«
    »Wie konntest du ...« Tory brach ab und steckte sich einen Bissen Käsetoast in den Mund.
    »Red weiter. Du kannst mich ruhig alles fragen.«
    »Ich wundere mich nur, wie du jemanden bitten konntest, dich zu heiraten, den du dann ohne das leiseste Bedauern gehen lassen konntest.«
    Cade dachte darüber nach, während er bedächtig auf seinem Toast herumkaute. »Ein wenig Bedauern habe ich vermutlich doch verspürt. Aber ich war damals erst fünfundzwanzig und es gab beträchtlichen Druck von der Familie. Meine Mutter und der Richter sind gute Freunde, und er war auch ein Freund meines Vaters. Ich habe wahrscheinlich gedacht, ich müsse eine Familie gründen.«
    »Ziemlich kaltblütig.«
    »Eigentlich nicht. Ich fand sie nett, und wir kannten die gleichen Leute. Ihr Daddy war seit Jahren der Anwalt meines Vaters. Und da war es leicht, in ein solches Arrangement hineinzurutschen, zumal es beiden

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