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Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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werden wir beide uns unterhalten. Jetzt fahr erst mal los«, forderte sie ihn auf, während er bereits nach seiner Jacke griff. »Ich werde hier absperren.«
    Sie folgte ihm mit ihren Blicken, streichelte die beiden Hunde, die sich links und rechts an ihre Beine schmiegten und zu ihr aufschauten. »Er ist eindeutig in sie verliebt. Nur bin ich mir nicht sicher, ob er selbst das bereits in der ganzen Tragweite erkannt hat. Und was Avery betrifft, die scheint noch weiter davon entfernt zu sein.«
    Sie sog den Duft des Holzöls und des Sägemehls tief ein und schloss wehmütig die Augen. Für einen Augenblick glaubte sie, ihren verstorbenen Mann zu spüren, der flüchtig ihre Wange berührte. »Für uns beide war es einfacher, nicht wahr, Tommy?«, sagte sie. »Wir brauchten nicht lange nachzudenken – wir wussten gleich, dass wir füreinander geschaffen waren. Kommt, Jungs«, rief sie ihre Hunde. »Schließen wir die Werkstatt und machen uns auf den Heimweg.«
    Er ging zuerst ins Restaurant, wo Dave, die Hände voller Pizzateig, hinter dem Arbeitstisch stand.
    »Ist Avery hinten?«, fragte er.
    »Sie fährt gerade Pizza aus, kommt aber noch mal her. Du weißt ja, dass sie unseren Fahrer gefeuert hat, oder?« Er grinste.
    »Könntest du das Absperren heute eventuell übernehmen?«
    Dave zog die Brauen hoch, während er weiter Tomatensoße auf dem ausgerollten Teig verteilte. »Sicher …«, sagte er zögernd.
    Noch bevor er etwas hinzufügen konnte, griff Owen bereits nach seinem Handy und wählte Becketts Nummer. »Du musst mir einen Gefallen tun.«
    Zwanzig Minuten später, als er mit einem Bier am Tresen hockte, trat Avery mit von der Kälte geröteten Wangen durch die Tür. »Es fängt an zu schneien«, sagte sie zu Dave. »Zum Glück bleibt bislang nichts liegen, und so ist das Fahren kein …«
    Sie unterbrach sich, als sie ihn bemerkte. »Owen, was tust du hier?«
    »Ich muss mit dir reden.«
    »Ich hab gerade Pizzas ausgefahren.« Sie schwenkte die Styroporkisten, die als Wärmebehältnisse dienten. »Und ich muss …«
    Er stellte sein volles Bierglas hin und stand auf. »Komm mit«, sagte er, nahm ihre Hand und zog sie in Richtung Hintertür.
    »Ich muss gleich wieder los.«
    »Beckett springt für dich ein.«
    »Was? O nein, das geht nicht.«
    »Du wirst mit mir reden. Und zwar jetzt.«
    »Später, versprochen. Lass mich erst die Lieferungen erledigen, absperren und …«
    »Beck fährt Pizza aus, und Dave macht den Laden zu.«
    Er sah, wie ihre Augen kampfeslustig aufblitzten. »Es ist mein Restaurant und nicht deins.«
    »Trotzdem läuft der Laden ohne dich, bis wir miteinander gesprochen haben.«
    »Das ist doch totaler Schwachsinn.«
    Als sie sich an ihm vorbeischieben wollte, packte er sie wortlos, warf sie sich über die Schulter und marschierte zur Hintertür hinaus und hinauf in den ersten Stock.
    »Bist du jetzt total verrückt geworden?« Sie versuchte, sich ihm zu entwinden, trommelte ihm mit den Fäusten auf den Rücken. »Das wirst du mir büßen«, rief sie zornig.
    »Ich sollte dich einfach auf den Kopf fallen lassen, wenn du so weitermachst. Vielleicht bringt dich das ja zur Besinnung.« Er klemmte ihre Beine unter einen seiner Arme, zog mit seiner freien Hand sein Schlüsselbund aus der Jackentasche und suchte nach dem Schlüssel zu ihrer Wohnung.
    »Owen, ich warne dich.«
    Er öffnete die Tür und stieß sie mit dem Fuß wieder zu, war ständig auf der Hut, dass sie nicht zum Angriff übergehen konnte. Schließlich wusste er, wozu sie im Zorn fähig war. Da sie ihm langsam zu schwer wurde, schleppte er sie erst einmal zu ihrem Bett.
    »Denk am besten gar nicht daran …« Bevor sie den Satz zu Ende bringen konnte, war er schon über ihr und hielt ihre Arme links und rechts des Körpers auf der Matratze fest. »Reg dich erst mal ab«, empfahl er ihr.
    »Sehr witzig!«
    »Verdammt, jetzt spiel dich nicht so auf und rede mit mir. Ich werde dich erst loslassen, wenn du versprichst, dass du nicht schlägst, nicht trittst, nicht beißt und nicht mit irgendwelchen Sachen nach mir wirfst.«
    Das Blitzen in ihren Augen verstärkte sich, und dann brach ein Feuerwerk los. »Was gibt dir das Recht, so mit mir umzuspringen? Bildest du dir etwa allen Ernstes ein, du könntest einfach in meinen Laden spazieren, meinen Leuten Anweisungen erteilen und mir in aller Öffentlichkeit vorschreiben, was ich tun und lassen soll?«
    »Nein, das bilde ich mir nicht ein, und es tut mir leid, dass ich zu diesem

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