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Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hab nicht gefragt, was du machen solltest , sondern was du machen willst .«
    »Ich …« Es dauerte einen Moment, bis er den feinen, aber alles entscheidenden Unterschied begriff. »Wenn wir ein Baby kriegen, will ich heiraten.«
    »Okay, dann nimm dir eine Stunde oder mehr Zeit und überleg, was du ihr sagen willst. Du findest sicher eine Lösung, Owen, denn Lösungen sind schließlich deine Spezialität. Sobald du so weit bist, kannst du rübergehen und ihr sagen, dass du unter vier Augen mit ihr reden möchtest. Allerdings wäre es nicht schlecht, vorher herauszufinden, ob sie tatsächlich schwanger ist. Nicht dass du dich lächerlich machst.«
    »Du hast recht. Himmel, mir ist ein bisschen …«
    »Etwa schlecht?«
    »Nicht wirklich. Eher ein bisschen schwindelig. Ich hätte nie gedacht, dass mir mal so etwas passieren würde …«
    »Weil du es nicht geplant hast, meinst du, dass es nicht in deine Welt passt. Doch es gibt Dinge, mit denen man sich arrangieren muss und es auch kann«, sagte Beckett und schlug ihm aufmunternd auf die Schulter.
    Nach einer Stunde fand Owen, dass er sich genug abgeregt hatte, und ging durch den strömenden Regen hinüber zur Pizzeria und zu Avery. Würziger Soßenduft schlug ihm entgegen, aber zum ersten Mal verlockte er ihn nicht zum Essen.
    Avery kassierte gerade bei einem Gast und zwinkerte ihm fröhlich zu. Erneut stieg Zorn in ihm auf. Das konnte sicher nicht der rechte Augenblick für kesses Zwinkern sein.
    »Du kommst genau im richtigen Moment«, erklärte sie. »Der Ansturm ist vorüber, und ich wollte gerade rübergehen, um zu sehen, was ihr Jungs schon alles abgerissen habt.«
    »Ich muss mit dir reden.«
    »Sicher, setz dich. Ich sag nur schnell Franny Bescheid, dass sie übernehmen soll. Willst du ein Stück Pizza?«
    »Nein. Und ich muss oben mit dir reden. Unter vier Augen.«
    »O verdammt, hört sich ernst an. Ist drüben etwas schiefgelaufen?«
    »Damit hat es nichts zu tun.«
    »Womit dann?«
    »Avery.« Seine Stimme klang plötzlich drohend, sodass sie überrascht die Brauen in die Höhe zog. »Oben, jetzt. Nur du und ich.«
    »In Ordnung, meinetwegen. Aber mach mir bloß nicht meine gute Laune kaputt.« Sie ging in Richtung Küchentür. »Franny? Gehst du bitte für eine Weile nach vorne?« Sie zog ihre Schürze aus, hängte sie an einen Haken und sah wieder Owen an. »Weshalb bist du so sauer?«, fragte sie, als sie vor ihm durch die Tür nach draußen trat. »Ich hab nichts getan, was dich verärgern könnte.«
    »Bist du dir da so sicher?«
    Inzwischen war Avery ebenfalls verärgert. »Also, raus mit der Sprache, wo liegt verdammt noch mal dein Problem?«, sagte sie ziemlich rüde, während sie die Tür zu ihrer Wohnung aufschloss.
    Seine sorgfältig einstudierte, vernünftige Rede wollte ihm einfach nicht mehr einfallen, und so polterte er unbeherrscht los. »Warum, zum Teufel, hast du mir nicht gesagt, dass du vielleicht schwanger bist?«
    »Wie bitte?«
    »Jetzt tu nicht so. Ich hab dich vor ein paar Stunden im Drugstore in Hagerstown gesehen, als du diesen Test in deinen Einkaufskorb geworfen hast.«
    »Du …« Sie stemmte die Fäuste in die Hüften. »Du hast mir nachspioniert?«
    »Red keinen Unsinn. Ich hab Besorgungen dort gemacht und dich zufällig entdeckt. Und zwar vor dem Regal mit den Tests. Herrgott, was ist nur mit dir los, dass du mir das verschwiegen hast? Ich dachte, wir wollten einander vertrauen und uns respektieren. Was du tust, sieht anders aus. Es wäre doch nichts dabei gewesen, es mir zu sagen.«
    »Vielleicht liegt das Problem darin, dass ich es gar nicht bin.«
    »Dass du was nicht bist?«
    »Schwanger, du Hornochse.«
    Er hätte nicht sagen können, was genau er in dem Augenblick empfand. »Der Test war negativ?«
    »Nein, der Test war positiv«, erklärte sie, während sie ihr iPhone aus der Hosentasche zog.
    Sein Herzschlag setzte aus. »Wenn er positiv war, dann bist du doch schwanger. So langsam kapier ich überhaupt nichts mehr.«
    Sie drehte ihr Handy so, dass er das Bild von dem Stäbchen mit dem blauen Streifen sah. »Es war Clares Test – ich hab ihn nur für sie besorgt.«
    »Beck hat nichts davon gesagt. Wenn Clare schwanger wäre, wüsste er es und würde es mir und Ry erzählen.«
    »Er weiß es noch nicht. Clare will es ihm sagen, wenn sie alleine sind. Damit es ein besonderer Moment für Beckett wird. Wärst du nicht ein solcher Kontrollfreak, würdest du das verstehen. Sie hat mich gebeten, es niemandem zu

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