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Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verhielt, schien das Problem aus seiner Sicht gelöst.
    Bis sie im Nick-und-Nora-Zimmer aufeinandertrafen.
    Als nämlich am Ende eines langen Arbeitstags Owen die Tür zu diesem im Art-déco-Stil gestalteten Raum öffnete, um eine Lampe anzuschließen, fand er dort Avery vor, die gerade eine Stehlampe zusammenbaute.
    Sie drehte kurz den Kopf. »Das Ding besteht aus hundert Einzelteilen.«
    »Wird aber bestimmt sehr hübsch.«
    »Gleich hab ich’s. Ich muss bloß noch die Kristalltropfen reinhängen. Die da sind schon fertig«, sagte sie und deutete auf zwei Tischlampen, die links und rechts des großes Bettes auf Glastischen standen. »Ich bin nämlich heute das Lampenmädchen.«
    Er wollte gerade einen Scherz anbringen, ob er dann der Birnenjunge sei, weil er eine Kiste voller Leuchtkörper dabeihatte, unterließ es aber lieber. Ihr Verhältnis war nicht mehr so zwanglos wie früher.
    »Hör zu, Avery …«
    »Schaut mal!« Hope kam in Schal und Mantel durch die Tür gerannt. »Ist die nicht grandios?«, rief sie und hielt eine kleine Art-déco-Skulptur hoch, die ein Paar darstellte.
    »Und so passend. Das könnten Nick und Nora sein.« Avery nahm ihr die Statue ab und drehte sie bewundernd zwischen ihren Händen.
    »Ein Geschenk von Bast’s. Sie ist perfekt für diesen Raum.« Hope sah sich kurz um und stellte die Statue auf die von Owen angefertigte Holzabdeckung der Heizung. »Auch die Stehlampe ist umwerfend. So, wie sie glitzert, sieht sie einfach herrlich glamourös aus. Avery, wenn du hier fertig bist, kannst du vielleicht rüberkommen ins J&R. Dort wollen wir die wunderschönen alten Häkelarbeiten deiner Großmutter aufhängen, die wir zwischenzeitlich gerahmt haben. Nur sind Justine und ich uns nicht sicher, wohin sie sollen. Eine dritte Meinung wäre da nicht schlecht.«
    »Mach ich gerne. Sobald die Lampe zusammengebastelt ist. Okay?«
    »Super, und dann ist Schluss für heute. Übrigens: Clare kommt abends zu mir. Wir wollen gemütlich kochen, Wein trinken, quatschen … Was ist mit dir? Hast du Zeit?«
    »Ich wüsste nichts Gegenteiliges, muss aber vorsichtshalber meine Leute fragen.«
    Nachdem Hope gegangen war, hängte Avery die letzten Tropfen in die Lampe und schaltete sie an. »Schau dir dieses Funkeln an, wenn sie brennt«, sagte sie.
    »Ja, wirklich schön. Hör zu, Avery, ist zwischen uns alles okay?«
    Nach einem Augenblick gespannter Stille sah sie flüchtig zu ihm auf. »Da ist ja schon wieder dieses Unwort.«
    »Also bitte.«
    Sie zog die Brauen hoch und sah ihn prüfend von unten an. »Ich bin okay. Und du?«
    »Ich auch. Es ist nur …«
    »Es ist alles okay. Es war nicht mein erster Kuss, Owen.«
    »Nein, aber …«
    »Lass es dabei: kein Problem.«
    »In Ordnung«, stimmte er zu, wenngleich er genau wusste, dass es nicht stimmte. Im Grunde fühlte sich alles sehr problematisch an.
    Er wechselte das Thema. »Ich nehm das Verpackungsmaterial gleich mit, denn ich muss sowieso jede Menge Zeug rausbringen.«
    »Ja, gerne. Super.« Sie wandte sich zum Gehen. »Oh, hättest du noch Zeit, den Spiegel aufzuhängen? Den mit dem Strahlenkranz. Hope hat die Stelle an der Wand markiert.«
    Owen nickte, während sie schon zur Tür heraus war. »Schönes Wochenende, falls wir uns nicht mehr sehen«, rief sie ihm über die Schulter zu.
    »Ebenfalls.«
    Stirnrunzelnd schaute er ihr hinterher, bevor er mit einem kräftigen Fluch seinen Bohrer holen ging.
    »Ist zwischen uns alles okay?« Avery schwenkte ihr Weinglas. »Was für ein Idiot.«
    Clare, die neben ihr auf dem Sofa in Hopes Wohnzimmer saß, lächelte die Freundin an. »Er weiß wahrscheinlich nur nicht, wie er damit umgehen soll.«
    Avery sah das anders. »An dem Abend im E&D wusste er das sehr genau.«
    »Sei nicht so hart. Beckett hat sich anfangs auch ziemlich seltsam aufgeführt – vielleicht ist das ja eine Eigenart der Montgomerys.«
    »Aber bei euch war nach dem ersten Kuss alles klar, oder?«
    »Ja, das schon.« Clares Lächeln wirkte warm und ihr Blick verträumt. »Auf jeden Fall. Bei euch liegt das anders – so lange, wie ihr euch kennt …«
    »Das ist Jahrzehnte her.«
    »Was ist Jahrzehnte her?«, erkundigte sich Hope, die soeben mit Obst und Käse aus der kleinen Küche kam. »Um was geht es eigentlich? Ich weiß bisher nur, dass ein Geist dich anrempelte, dass es zu einem heißen Kuss kam und Owen anschließend erschreckend lahm war.«
    »Mehr ist dazu nicht zu sagen.«
    »Und was ist Jahrzehnte her? Lief da mal was? Ihr

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