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Lilienzucht (German Edition)

Lilienzucht (German Edition)

Titel: Lilienzucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Röbke
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Kochen reingesteigert. – Bis Mary Lady Josephine in die Küche geschleppt hat.
    Du hättest sie sehen sollen, es war herrlich! – Erst hat sie akribisch von allem, was fertig war, probiert, sich Rezepturen und Zutaten erklären lassen ... und Marthas Essen über den grünen Klee gelobt. Martha war glücklich !
    Und dann hat sie angefangen, einen überaus amüsanten Vortrag über Krankenkost zu halten, wobei sie ganz nebenher Dreiviertel der Speisen als ungeeignet aussortiert hat. Dann hat sie Marthas Einsatz und guten Willen gelobt und gemeint, man könne das Essen ja schließlich auch nicht wegwerfen, so gut wie es sei.“
    „Das ist auch richtig, Marthas Essen ist gut.“, merkt Victor ernst an.
    „Ihr Vorschlag war dann, alles, was für dich derzeit nicht geeignet ist, den Hausangestellten zu Mittag und Abend zu servieren ... und den Rest einzufrieren.“, fährt Jeffrey glucksend fort.
    „Himmel, um welche Mengen geht es denn da?!“, wirft Victor verdutzt ein.
    „Heute könnten wir hier sicher eine halbe Kompanie versorgen.“, meint Jeffrey grinsend. „Lady Josephine hat sicher das Schlimmste verhindert ... und schläft jetzt hoffentlich den Schlaf der Gerechten.“  Der Butler wird wieder ernster und nachdem er die Fenster wieder geschlossen hat, setzt er sich zu Victor auf die Bettkante. „Sie hat ganz schön geackert seit sie hier ist.“, fügt er hinzu.
    Wieder schaut ihn Victor verständnislos an.
    „Gestern hat sie mich doch unter vier Augen sprechen wollen, nachdem Dr. Spellman hier war.“, beginnt er. Victor nickt nur. „Sie hat mich gebeten, mit ihr deine Terminpläne für die nächsten zwei Wochen durchzugehen.“
    „Warum das denn?“, will Victor wissen, sein Blick verdüstert sich.
    „Himmel, Victor, langsam bin ich ihrer Meinung!“, entfährt es dem Butler. „Wenn du schon nicht auf deinen Körper hörst, solltest du mal in den Spiegel sehen. Du fühlst dich nicht nur grauenhaft, du siehst auch so aus; so kannst du zu keinen geschäftlichen Verabredungen. – Jedenfalls hat sie sich eingehend informiert, welche Geschäftsverbindungen besonders wichtig oder heikel sind und ich hab ihr ein bisschen von den jeweils Beteiligten erzählt ... und dann haben wir gemeinsam sämtliche Termine für diese Woche abgesagt und weil sie meinte, dass du auch danach noch Schonung brauchst, auch noch einen Großteil der Termine der übernächsten Woche.“
    Victor stöhnt genervt auf und man kann förmlich sehen, wie sein Gehirn austüftelt, wie er das alles wieder in Ordnung bringen kann, ... auch wenn es allem Anschein nach nur sehr langsam arbeitet...
    Jeffrey klopft ihm leicht auf den Oberarm. „Mach dir keine Gedanken“, sagt er mit einem Lächeln. „Sie war großartig am Telefon. Unnachgiebig wo nötig, oft entwaffnend ehrlich und sehr charmant. Sie hat für jeden den richtigen Ton getroffen.
    Dabei hat sie das Ganze offenbar reichlich Nerven gekostet. Sie hat versucht, es sich nicht anmerken zu lassen, aber vor jedem einzelnen Anruf hatte sie offensichtlich ganz gehöriges Lampenfieber, ... am Schluss hat sie sogar etwas gezittert.
    Sich dann trotzdem ohne Pause wieder an dein Krankenbett zu begeben und die Nacht quasi durchzumachen, dazu gehört schon einiges. Hut ab, kann ich da nur sagen. Und wie ich sie einschätze, taucht sie hier spätestens in einer Stunde wieder mit einer frischen Kanne Kräutertee und einer Monsterpackung Vitamin C auf.“
     
    Und tatsächlich, kaum eine Dreiviertelstunde später spaziert Josie, bewaffnet mit einer Thermoskanne in Victors Zimmer und erst nachdem sie einen eingehenden Blick auf ihn geworfen und in Stirn und Nacken die Temperatur gefühlt hat, hellt sich ihr Blick ein wenig auf.
    „Wie geht es dir heute Morgen?“, fragt sie ohne Umschweife. Sie hat dunkle Schatten unter den Augen, wirkt aber ansonsten erstaunlich frisch.
    „Guten Morgen zunächst.“, meint Victor lächelnd. „Mir tut zwar alles weh und ich fühle mich reichlich ausgelaugt, aber ich denke, es geht mit etwas besser als gestern. – Ich bin jedenfalls nicht mehr so benebelt.“
    „Gut.“, sagt Josie und atmet hörbar aus.
    Jeffrey hat die Szene grinsend aus dem Hintergrund beobachtet. „Ich gehe dann das Frühstück holen.“ Freundlich nickt er den Beiden noch zu, dann verlässt er leise das Zimmer.
    Josie hat sich indessen auf einen Stuhl neben dem Bett gesetzt und schaut Victor lange forschend, aber auch ein bisschen verlegen an.
    „Ich...“, beginnt sie zögernd zu

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