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Lilienzucht (German Edition)

Lilienzucht (German Edition)

Titel: Lilienzucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Röbke
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Ihnen anbieten, Sie vorsichtig mit dem Waschlappen zu säubern. Es wäre sowieso gut, die entsprechenden Stellen noch einmal einzusalben.“
    „Ja, Sie haben Recht.“, stimmt Josie unumwunden zu. „Ich hätte auch selbst darauf kommen können, dass Duschen keine so gute Idee ist.“ Lächelnd schaut sie sich um. „Wo soll ich meine ramponierten Knochen platzieren?“
    Mary überlegt einen Moment, dann deutet sie auf die Frisierkommode. „Am besten, Sie setzen sich umgekehrt auf den Stuhl vor dem Spiegel, dann müsste ich ohne Probleme überall hin kommen.“, meint sie und Josie begibt sich ohne weitere Umschweife auf den zugewiesenen Platz, während sich Mary ins angrenzende Badezimmer begibt, um eine Schüssel mit heißem Wasser, Waschlappen und Handtuch zu holen.
    „Es geht Ihnen wirklich besser.“, stellt sie erleichtert fest, als sie alles bereitgestellt hat.
    „Ja, deutlich.“ Josie seufzt erleichtert auf und lächelt ihr dankbar zu. „Ich bin zwar immer noch reichlich verspannt, aber immerhin ist die Migräne soweit eingedämmt, dass ich mit dem Rest selber fertig werde.“
    Eine Sekunde lang starrt das Hausmädchen sie ungläubig an - offensichtlich hatte sie eine etwas andere Antwort erwartet – doch dann taucht sie den Waschhandschuh ins heiße Wasser, während Josie den Bademantel über die Schultern streift und einfach nach unten fallen lässt.
    Mary hält inne und betrachtet einen Augenblick eingehend das Tattoo auf ihrem Rücken.
    „Das ist wunderschön.“, sagt sie dann mit beinahe andächtigem Staunen in der Stimme. „Die Lilien sehen toll aus auf Ihrer Haut...“
    Josie lächelt sie durch den Spiegel an. „Das sollten sie auch.“, meint sie zwinkernd. „Sie haben mich nämlich ein kleines Vermögen und noch so einiges andere gekostet.“
    „Hach...“, meint Mary und fährt mit zwei Fingern verträumt die Konturen entlang, „mein Freund versucht auch ständig, mich zu einer Tätowierung zu überreden, ... aber ich traue mich nicht mal, ein kleines machen zu lassen. Das tut ziemlich weh, oder?“
    „Das kommt auf die Körperstelle an“, gibt Josie lächelnd zurück; die kreisenden, malenden Finger auf ihrem Rücken scheinen sie nicht zu stören. „und natürlich darauf, wie schmerzempfindlich Sie sind. – Ich bin es leider. Sogar sehr.“, seufzt sie mit einem vergnügten Glitzern in den Augenwinkeln. „Aber wenn man einmal damit anfängt, muss man da durch. Wie sieht denn das aus, mit einem unfertigen Tattoo rumzulaufen, bei dem man nicht einmal erkennen kann, was es sein soll?“
    Mary fällt in ihr leises Kichern ein und macht sich nun endlich von dem Anblick los, um der jungen Frau die Verbände an den Handgelenken abzunehmen, damit sie sie waschen kann.
    „Ich schätze, die werden wir nachher auch besser wieder einpacken.“, findet sie, nachdem sie die Schürfwunden begutachtet hat.
    Josie nickt nur, sie ist schon froh, dass das Abnehmen der Binden nicht schmerzhaft war, obwohl die Wunden noch ziemlich nässen. Als nun Mary vorsichtig beginnt, ihren rechten Arm abzuwaschen, wendet sie verblüfft den Blick auf den Waschhandschuh, den das Mädchen dazu benutzt.
    „Was ist das für Material?“, fragt sie neugierig.
    „Das ist Seide.“, erläutert Mary freundlich. „Ich dachte, das ist noch das Angenehmste für Sie. Außerdem wird es auf den nässenden Wunden nicht kleben bleiben oder festhängen.“ Sachte fährt sie mit der Arbeit fort, während Josie leise aufatmend die Augen schließt.
    „Das fühlt sich toll an...“, meint sie mit einem verträumten Lächeln.
    Mary beobachtet im Spiegel beinahe hingerissen, wie sie die behutsame Behandlung genießt; nur hin und wieder kräuselt ein kleines Runzeln Josies Stirn, wenn Mary einen der tieferen Schnitte säubert.
    „Sagen Sie mir, wenn ich Ihnen wehtue.“, sagt das Mädchen leise und ihr warmer Atem, der sachte Josies Ohr streift, schickt wohlige Schauer durch ihren Körper, sodass sich dort eine leichte Gänsehaut bildet.
    „Schon in Ordnung.“, antwortet die Lady abwesend und lächelt wieder. „Ganz lässt sich das wohl kaum vermeiden.“
    Behutsam tupft das Mädchen nun die Arme mit einem weichen Handtuch ab, damit Josie nicht zu frieren beginnt, dann macht sie sich an den geschundenen Rücken. An einigen Stellen zuckt Josie dabei leise kichernd zusammen, allerdings scheint sie die ganze Prozedur so sehr zu genießen, dass ihr Körper sich allmählich fast von allein Marys Händen entgegen zu recken scheint

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