Lilienzucht (German Edition)
ich es vergesse...“, beginnt er und Josie fährt amüsiert der Gedanke durch den Kopf, dass er das Folgende ganz sicher nicht vergessen hatte. „Bis Sonntagabend kannst du natürlich nach Herzenslust dein neues Spielzeug ausprobieren, Kleines, aber spätestens Sonntag Null Uhr verschwindet der Vibrator gut gereinigt in deiner Nachttischschublade!“ Vergnügt registriert er das feine Rosa, das in Josies Gesicht kriecht ... und dass es schon nicht mehr so intensiv ist, wie es das sicher noch vor zwei Wochen gewesen wäre. „Außerdem möchte ich, dass du vorerst nicht mehr deinen Genitalbereich rasierst. – Wann erwartest du eigentlich deine Periode?“
Josie überlegt einen Moment verwirrt. „Hm, wenn ich mich recht entsinne, müsste es eigentlich schon in ein paar Tagen soweit sein.“, sagt sie schließlich.
„Das trifft sich ausgezeichnet. Gib mir bitte Bescheid, wenn sie vorbei ist; eine SMS genügt.“
„In Ordnung, Mylord.“, antwortet Josie. Victor will sie schon entlassen, doch ihr brennt noch eine Frage auf den Lippen.
„Was denn noch, Kleines?“, hakt er freundlich grinsend nach.
„Ähm“, stammelt Josie ein wenig unsicher und legt nachdenklich einen Zeigefinger an ihr Kinn, „aber die Beine darf ich rasieren, Mylord, oder?“
Victor nickt lächelnd. „Natürlich, Kleines. – War das alles?“
„Äh, ja, Mylord.“
„Gut, dann bis morgen, Kleines.“, sagt er und gibt dem Chauffeur mit einen winzigen Handzeichen zu verstehen, dass er die Wagentür öffnen soll.
18 Blindes Vertrauen
Als Josie am nächsten Morgen aufwacht, ist es bereits spät am Vormittag. Jedenfalls geht sie davon aus, denn die Sonne scheint mit solcher Vehemenz in ihr Schlafzimmer, dass sie beschließt, die Augen lieber noch einen Moment lang geschlossen zu halten, um sich erst einmal in Ruhe an das grelle Licht zu gewöhnen. Irgendetwas hat sie geweckt, doch sie kann sich partout nicht erinnern, was es war und da ihr Geist noch viel zu träge ist, darüber nachzudenken, schwelgt sie stattdessen noch ein Weilchen in dem wunderbaren Gefühl, das ihr schwarzes Seidennegligee bei jeder noch so leisen Bewegung auf der Haut auslöst. Es fühlt sich fast wie ein zärtliches Streicheln an...
Sie seufzt leise, als ihr einfällt, dass es eventuell ihr Handy gewesen sein könnte, das sie aus Morpheus’ Armen geholt hat.
Während sie sich vorsichtig streckt, öffnet sie langsam die Lider ... und blickt gleich darauf vollkommen verdattert in zwei dunkle Augen, dessen amüsiertes Funkeln ihr nur allzu bekannt ist.
„Guten Morgen, meine Liebe.“, sagt Victor weich, während Josie sich hastig aufsetzt. „Zeit aufzustehen.“
Grinsend stellt er das gut gefüllte Frühstücktablett in seinen Händen auf dem Bett ab und setzt sich vorsichtig auf die Bettkante, um der immer noch ziemlich verdutzen Lady einen sanften Kuss auf die Stirn zu hauchen.
„Morgen.“, antwortet sie verwirrt und fragt sich, ob sie wirklich so fest geschlafen haben kann, dass sie ihn nicht hat kommen hören...
„Du siehst aus, als hättest du eine erholsame Nacht gehabt.“, stellt Victor gut gelaunt fest.
„Ja, schon...“, nickt Josie. „Aber...“
Victor streicht sachte mit den Fingerspitzen über ihre Wange. „Mach dir keine Gedanken, dass du mich nicht gehört hast“, sagt er leise ... seine tiefe Stimme hat plötzlich einen außerordentlich beruhigenden Klang bekommen, „du hattest eine anstrengende Woche; wahrscheinlich hast du einfach ein bisschen tiefer geschlafen als sonst.“
Geradezu beiläufig gießt er ihr Tee aus einer kleinen Kanne ein und reicht ihr anschließend die Tasse. „Greif zu, Kleines!“, fordert er lächelnd, „Ich möchte nicht, dass du mit leerem Magen zu deinem Termin kommst. Es wird nämlich ein paar Stunden dauern.“
Josie schaut ihn fragend an, auch wenn ihr längst klar ist, dass es keinen Sinn hat, ihn um genauere Informationen zu bitten.
Leise seufzend und mit einem resignierenden Achselzucken nimmt sie einen Schluck Tee, in der Hoffnung, so wenigstens die Müdigkeit aus ihrem Körper zu vertreiben.
Eine Viertelstunde später ist sie tatsächlich vollkommen wach und obendrein bestens gelaunt, denn Victor hat sie auf sehr charmante Art genötigt, praktisch das gesamte Frühstückstablett zu leeren, sodass sie jetzt nicht ganz sicher ist, ob ihre leichten Bauchschmerzen vom üppigen Essen kommen oder doch eher vom Lachen.
Grinsend nimmt Victor schließlich das Tablett vom Bett und bedeutet
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