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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Verhandlung geplant, doch Mildred hatte lediglich verraten, dass sie sich keine Sorgen mehr zu machen brauche. Lilith konnte nur hoffen, dass Sir Elliot in den vier dicken Gesetzesbüchern auf einen Paragrafen gestoßen war, der ihr aus der Patsche helfen konnte.
    Regius hatte den kompletten Deckstein bereits fein säuberlich mit Runen beschriftet und vervollständigte nun mit konzentrierter Miene die letzte Reihe. Lilith machte sich nicht einmal die Mühe, die Runen zu entziffern, sicherlich handelte es sich um einen komplizierten Zauberspruch.
    Die Anspannung, die in der Luft lag, war fast greifbar. Selbst Scrope hielt den Mund und verzichtete darauf, seine giftigen Kommentare zu verbreiten. Nervös knetete Lilith ihre Finger, als sich neben ihr plötzlich eine stinkige Rauchsäule zu formen begann.
    Â»Strychnin«, stöhnte sie auf. »Du solltest doch daheimbleiben.«
    Der kleine Dämon hatte die Ohren seitlich angelegt und sah sie mit tränenerfüllten Augen an. »Entschuldigt, Eure Ladyschaft, ich musste Euch noch einmal sehen.« Er rannte in seinem watschelnden Gang auf sie zu und klammertesich an ihrem Bein fest. »Vielleicht … vielleicht werdet Ihr heute verbannt und dann werden meine unwürdigen Äuglein Euer hässliches Antlitz nie mehr erblicken. Das wäre so tragisch!«
    Â»Und es wäre deshalb so tragisch, weil du ins Schattenreich zurückkehren musst, wenn ich verurteilt werde, nicht wahr?«
    Â»Nein!« Er sah entsetzt auf. »Weil ich Euch in mein Dämonenherz geschlossen habe, Fürstin der Dunkelheit. Ich habe nämlich etwas Denkarbeit geleistet und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Behandlung meines früheren Herrn nicht so großartig war, wie ich immer gedacht habe.«
    Lilith zog überrascht eine Augenbraue hoch. Bisher hatte Strychnin von ihrem Großvater immer voller Verehrung gesprochen und behauptet, sie erreiche weder das wunderbar gute Aussehen seines früheren Herrschers noch seine unerbittlichen Führungsqualitäten.
    Â»Seine Garstigkeit und die Tritte, mit denen er mich bedachte, waren in Wahrheit vielleicht gar kein Ausdruck seiner Zuneigung, und auch als er versucht hat, mich umzubringen, war das wohl …«
    Â»Er wollte dich umbringen?«, unterbrach ihn Lilith schockiert.
    Â»Das war sicherlich nur ein Versehen! Die Armbrust, mit der er auf mich geschossen hat, war wahrscheinlich nur falsch eingestellt. Allerdings hat es ganz schön gepikst.« Strychnin nickte bekräftigend, während er sich über seine linke Dämonenpobacke rieb. »Was ich damit sagen möchte: Ihr seid die beste Herrin, die ich jemals hatte. Alle warenimmer gemein zu mir, nur Ihr nicht, und ich …«, er begann, heftig zu schluchzen, »bin Euch so ein schlechter Diener.«
    Â»Quatsch, das stimmt doch gar nicht!« Sie lächelte ihn aufmunternd an.
    Â»Das Portal wird sich gleich öffnen«, informierte Mildred sie.
    Â»Hör zu, Strychnin, ich gebe mir Mühe, heute zu gewinnen, und dann kannst du mir zeigen, was für ein vorbildlicher Dämonendiener du sein kannst. Einverstanden?«
    Er wischte sich über die Wangen und nickte ihr mit ernster Miene zu. »Ich werde Euch der beste Dämonendiener sein, den Ihr jemals hattet.«
    Â»Davon bin ich überzeugt.« Auf der Suche nach seinen geliebten Hackfleischbonbons kramte sie in ihren Jackentaschen herum, doch das Einzige, was sie fand, war ihr MP3-Player, den sie Strychnin, ohne lange zu überlegen, in die Hand drückte. »Hier, damit kannst du dich ablenken, während ich bei der Verhandlung bin.«
    Er sah misstrauisch auf die baumelnden Kopfhörer. »Ist das etwas zu essen?«
    Â»Nein, damit hört man Musik, das wird dir bestimmt gefallen. Und jetzt geh bitte wieder zurück, okay?«
    Er nickte pflichtbewusst und begann, sich in seine Rauchwolke einzuhüllen. »Viel Glück, Eure Ladyschaft!«
    Â»Und Finger weg von Misses Clearwaters Katze, hast du gehört?«, schrie sie ihm hinterher. »Sie wird weder gegessen noch wird zur Appetitanregung an ihr herumgelutscht!«
    Â»Herzallerliebst«, spöttelte Scrope. »Du vertraust doch nicht allen Ernstes dieser stinkigen Dämonenkröte, oder?«
    Â»Er ist gar nicht so übel, Zachary«, verteidigte Mildred ihn. »Seit er bei uns ist, lässt sich im Keller keine einzige Maus mehr blicken.«
    Â»In drei Sekunden

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