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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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wummernden Bass in seinen Ohren an und begann mit einer kleinen Vorführung.
    Â»Mit deinem auf dem Boden schleifenden Bauchlappen wirkt das sehr beeindruckend. « Matt applaudierte anerkennend.
    Strychnin verbeugte sich, stellte den MP3-Player ab und hüpfte neben Lilith auf den Stuhl. »Ich habe eine Nachricht für Euch, Eure Ladyschaft.«
    Â»Sag mal, riechst du etwa angebrannt?«, fragte sie stirnrunzelnd.
    Â»Ich bin heute als Stromprüfer eingeteilt und habe schon zwei elektrische Schläge von falsch zusammengebauten Schock-Tannenbäumen abgekommen«, erzählte er stolz. »Da wird einem ganz schön heiß, aber Arthur meinte, ich sei ein wahrer Menschenretter.«
    Â»Ein Glück, dass du unkaputtbar bist«, stellte sie fest. »Was sollst du mir denn ausrichten?«
    Â»Die Zutaten für die Stinkbomben-Grußkarten gehen bald zur Neige und Eure Tante lässt fragen, ob Ihr morgen nach der Schule in der Crepusculelane Nachschub besorgen könntet.«
    Dass Mildred Strychnin vorgeschickt hatte, bedeutete wohl, dass ihre Tante immer noch eingeschnappt war. Denn natürlich hatte sie mittlerweile erfahren, dass Lilith vor dem Rat der Vier für die Werwölfe gesprochen und in ihrem Namen einen Antrag gestellt hatte. Wohl oder übel musste Lilith ihr daraufhin erzählen, wie dieser außergewöhnliche Kontakt zustande gekommen war, auch wenn sie dabei einige Details ihres nächtlichen Ausfluges beschönigt hatte. Zum Beispiel hatte sie mit keinem Wort die Seelengrubler erwähnt und in ihrer Version musste Mildred wohl den Eindruck gewonnen haben, dass sie den eingezäunten Bereich des Friedhofs nicht verlassen hatten. Der Ärger, der Lilith erwartete, war sowieso schon groß genug. Allerdings rechnete sie Mildred hoch an, dass sie nicht zu Cynthia gegangen und Emma bei ihr verpetzt hatte.
    Â»Du kannst meiner Tante ausrichten, dass das kein Problem ist. Ich werde dran denken.«
    Â»Alles klärchen, Eure Ladyschaft!« Er schaltete wieder den MP3-Player an und hoppelte singend zur Kellertreppe zurück: » I’m on the highway to hell, on the highway to hell, highway to hell, I’m on the highway to hell  …«
    Emma zog ihren Notizblock hervor, den sie zur Sicherheit unter dem Tisch versteckt gehalten hatte. »So, wo warenwir stehen geblieben? Wir brauchen eine Leiter – und was noch?«
    Â»Meine Socken.«
    Emma blinzelte sie verständnislos an und Lilith grinste. »Na, du meintest doch, ich könnte jeden einzelnen meiner Socken in einem eigenen Zimmer deponieren, und wenn wir schon mal dort sind, kann ich gleich damit anfangen, Nightfallcastle zu beziehen.«
    Vorsichtig lief Lilith über den Schnee, der in der Crepusculelane zu einer kompakten, rutschigen Masse festgetrampelt worden war, und steuerte umgehend auf Madame Sabatiers Geschäft zu. Ihre Nase war taub vor Kälte und sie stieß einen dankbaren Seufzer aus, als sie im Inneren des Ladens von einer wohltuenden Wärme empfangen wurde.
    Â»Lilith! Schön, dich zu sehen«, rief Madame Sabatier, die auf einer Leiter vor einem Regal mit Giftessenzen stand. Mit einem tönernen Krug im Arm stieg sie herab und strich sich eine widerspenstige Locke hinter das Ohr. »Wie geht es dir?«
    Â»Ganz gut, danke.«
    Â»Da bin ich aber froh.« Obwohl außer ihnen niemand im Raum war, senkte sie ihre Stimme: »Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass du dir diesen elenden Dorftratsch zu Herzen nimmst.«
    Leider hatte Scropes Einsichtigkeit nicht lange angehalten, und sobald sie aus Benin zurückgekehrt waren, hatte er Lilith weiterhin als Mörderin der Hydra angeschwärzt. Dabei steigerte sich die Empörung über Amaros Tod umein Vielfaches, nachdem er offenbart hatte, wie viel die Anschaffung des Tieres gekostet und was für ein gewaltiges Loch dies in die Haushaltskasse Bonesdales gerissen hatte.
    Â»Ich versuche es zu ignorieren«, erwiderte Lilith. Ȁndern kann ich sowieso nichts daran.«
    Wenn es nur tatsächlich so einfach gewesen wäre. In Wahrheit setzte ihr das Misstrauen, das ihr plötzlich entgegenschlug, erheblich zu. Auf dem Schulhof wurde hinter ihrem Rücken getuschelt und jedes Mal wenn sie über die Devilstreet lief, verfolgten sie die skeptischen Blicke der Dorfbewohner.
    Â»Die Leute reden nur gerne, aber eigentlich meinen sie es nicht böse. Ich glaube jedenfalls kein Wort von

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