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Lilith - Wunschlos gluecklich

Lilith - Wunschlos gluecklich

Titel: Lilith - Wunschlos gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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Luc schicksalsergeben. »Aber ich … ich liebe Lilith wirklich aus tiefstem Herzen, und mir bleibt nichts zu tun, als darauf zu vertrauen, dass sie doch noch das Richtige tut.«
    »Hm, wäre das denn wirklich das Richtige für sie? Sich zu erinnern?«
    Luc nickte. »Ja, wäre es, glaub mir, Jack. Auch sie liebt mich … ich weiß es, hier drin!« Er tippte sich auf die Stelle, an der normalerweise ein menschliches Herz schlug.
    »Dein Wunsch ist mir Befehl«, flüsterte Jack.
    Luc erschrak und starrte Jack an, der nur mit den Schultern zuckte. »Sieh es als Abschiedsgeschenk, so oder so.« Er fuhr mit der Hand über Lucs Teeglas und nur Sekunden darauf konnte er sie sehen – Lilith. Ihr unverhoffter Anblick schnürte ihm die Kehle zu.
    »Lilith …«
    Doch gleich darauf verfluchte er sich für seinen Wunsch und auch Jack, der ihn erfüllt hatte. Sein Magen krampfte sich bei ihrem Anblick zu einem kleinen, harten und schmerzenden Ball zusammen. So wollte er sie in seinen letzten Stunden definitiv nicht in Erinnerung behalten. Das war nicht sie! So kannte er sie nicht, nicht so.
    Sie kniete inmitten ihres Zimmers auf dem Fußboden und weinte bitterlich. Ihre Arme hatte sie verkrampft um ihren Körper geschlungen. Die Knochen ihrer Finger schimmerten hell durch ihre angespannte Haut. Es sah aus, als hätte sie Angst, auseinanderzubrechen, ließe sie sich selbst los. Sie wiegte sich aufschluchzend vor und zurück, immer wieder, bis sie mit schmerzerfülltem Blick vornüber stürzte und mit ihren Fäusten auf den Boden einschlug.
    Luc konnte diesen Anblick nicht länger ertragen und fegte das Glas vor Pein aufstöhnend mit einer wütenden Handbewegung vom Tisch.
    »Du weißt selbst am besten, dass sich Wünsche nicht immer so entwickeln, wie der Wünschende es gern hätte«, sagte Jack etwas verständnislos neben ihm.
    Gerade, als er etwas erwidern wollte, stoppte ihn das Erscheinen der Bedienung. Sie las flugs die Scherben vom Boden auf und wischte anschließend die Reste des Tees vom Tisch.
    »Es tut mir leid«, entschuldigte sich Luc bei ihr. Jack nickte.
    »Kein Problem.« Die Bedienung lächelte. »Das kommt vor. Mach dir keinen Kopf.« Ehe er sich versah, hatte sie ihm mit den Worten »Geht aufs Haus« erneut ein Glas Jasmintee serviert.
    »Machs gut, Luc«, säuselte Jacks Stimme noch wie vom Wind getragen an seine Ohren.
    Ihm blieben noch zwei Stunden, neunundfünfzig Minuten und elf Sekunden stumpfe Einsamkeit.

Kapitel 23
    Die Erinnerung
     
     
     
    J ack wusste, er sollte sich nicht einmischen, aber wenn er richtiglag, hatte Luc schon längst gewonnen. Er war immer noch ein wenig verwundert über Lucs Wutausbruch vor einigen Minuten. Hatte Luc eben nicht richtig hingesehen, oder lag er mit seiner Vermutung falsch? Es ging ihn nichts an, aber der Aufenthalt in der Menschenwelt hatte ihn wohl schon mehr verweichlicht, als es gut für ihn war. Er sorgte sich. Luc war sein Bruder und er konnte sich nicht damit abfinden, dass er sterben sollte.
    Seit drei Tagen war er nun in der Menschenwelt und hatte es sogar geschafft, gleich vier Meister in dieser Zeit zufriedenzustellen. Hey, das war sein neuer persönlicher Rekord. Jack schüttelte ergeben den Kopf. Menschen … gib ihnen drei Wünsche und sie drehen total durch und das meist binnen kürzester Zeit.
    Nun wurde es für Jack Zeit, endlich wieder nach Aslas zurückzukehren, bevor er sich noch zu sehr um Luc sorgte. Diese Gefühlsduseleien machten ihn noch ganz kirre oder wie sollte er sich sein Verhalten sonst erklären? Er hatte einem ehemaligen Dschinn einen Wunsch erfüllt … und das sogar, ohne dass dieser sein Meister war. Jack musste definitiv nach Hause, aber zuvor wollte er verbotenerweise einen kleinen Zwischenstopp bei Lilith einlegen.
    Er schloss die Augen und dachte an Lucs große Liebe. Nur einige Sekunden später fand er sich inmitten ihres Zimmer wieder. Lilith saß immer noch auf dem Boden und weinte. Nicht mehr so hemmungslos wie vor einigen Minuten, aber dennoch genug, um Jack ein kleines Lächeln zu entlocken. Ja, er hatte recht, sie hatte sich an Luc erinnert. Sie hatte tatsächlich die Wunschkugel genutzt … Noch immer schwirrten zarte Reste des goldenen Wunschstaubs durch ihr Zimmer. Kluges Mädchen .
    Mist! Schon wieder gewann sein Mitleid die Oberhand. Luc hatte wirklich genug gelitten. Jack würde dieser Lilith einen kleinen Tipp geben müssen, denn wie es aussah, kam sie nicht selbst auf die Idee, sich in Bewegung zu setzen,

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