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Lilith - Wunschlos gluecklich

Lilith - Wunschlos gluecklich

Titel: Lilith - Wunschlos gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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überhaupt, dass ihre Stirn schmerzte? Irgendwie hatte sie das Gefühl, sich wirklich an dem Sargdeckel aus ihrem Traum die Stirn gestoßen zu haben.
    Hoffentlich war dies alles nur ein Traum, und er war bald für immer verschwunden. Lilith betete diesen Satz Hunderte Male vor sich hin. Die ganze Zeit, auch unter der Dusche. »Hoffentlich ist der Typ bald verschwunden …« Selbst, als sie sich danach die Haare trocken föhnte und als sie Make-up auflegte.
     
    Daraufhin verfolgte sie dieser Satz wie ein Mantra an diesem Morgen – wieder und immer wieder, bis sie in ihr Zimmer zurückkehrte.
    »Du bist ja immer noch hier«, knurrte sie, als sie sah, wie selbstverständlich es sich Luc auf ihrem Bett gemütlich gemacht hatte. Doch insgeheim war sie froh, dass er nicht verschwunden war. Er nervte sie … ja, aber aus irgendeinem Grund hoffte sie, dass dies nicht ewig so weitergehen würde. Er musste doch kapieren, dass er ihr so keinen Wunsch entlocken konnte.
    »Hast du jetzt einen Wunsch?«, konterte er.
    Lilith schnaubte und sie hörte selbst, dass sie sich anhörte wie eine Seekuh, die nach ihrem Jungen rief. Es war wohl doch besser, wenn er verschwand. Sie konterte ebenfalls mit absolutem Ernst: »Nein, nein und nochmals nein!«
    »Dann bleibe ich«, antwortete er zuckersüß.
    »Ist das eine Drohung?«, fragte sie und sah ihm provozierend in seine grasgrünen Augen. O mein Gott … wenn er doch nur nicht so verboten gut aussehen würde. Er trug die gleichen Klamotten wie in der Nacht zuvor, war wahrscheinlich ungeduscht und noch genauso arrogant, dennoch würde sie, ohne mit der Wimper zu zucken und am liebsten sofort, in seinen muskulösen Armen versinken.
    »Wenn es dein Wunsch ist.« Er lachte.
    Lilith wurde schlagartig klar, dass sie ab sofort vorsichtiger mit ihren Gedanken umgehen musste. Diesmal versagte ihre Stimme, also schüttelte sie nur ihren vor Scham inzwischen bestimmt rosarot angelaufenen Kopf. Es machte sie ganz nervös, ihn so zu sehen. So entspannt, so total Herr der Lage. Sie wusste, dass er momentan am längeren Hebel saß und er wusste, dass sie es wusste.
    Das konnte doch alles nicht wahr sein …
    Sie atmete noch einmal tief durch, wedelte kapitulierend mit einer Hand in seine Richtung und spazierte zur Tür. Sie hatte schon genug Zeit mit ihm verschwendet. Ihr blieben nur noch läppische fünfzehn Minuten, ehe Jordan aufkreuzen und ihre Nachbarn mit seiner unmelodischen Dreiklanghupe nerven würde.
    »Wo willst du hin?«
    »Zur Schule? Ich meine … wenn es dir nichts ausmacht«, antwortete sie, jetzt wieder gelassen, fast schnippisch, spürte aber zeitgleich, wie sein hypnotischer Blick eine innere Hitze in ihr aufsteigen ließ. Seine Augen brannten sich regelrecht durch ihr Rückgrat hindurch, und sie fühlte sich schlagartig fiebrig. Dieses neuartige Gefühl würgte ihr die Luft ab.
    Sie musste definitiv hier raus.
    Plötzlich und völlig unerwartet stand er hinter ihr und schob ihr eine Haarsträhne hinters linke Ohr. »Ich komme mit«, säuselte er in ihren Nacken.
    Lilith überkam eine Gänsehaut, als hätte sie gerade eben die absolut geilste Musik des Universums gehört.
    Alle Härchen an ihrem Körper stellten sich in seiner Nähe, wegen seiner beinahe erfolgten Berührung, seines Atems in ihrem Nacken, seiner dunklen, melodischen Stimme wie elektrisch geladen auf und verursachten ungeahnte Gefühlsregungen. Sie konnte ihr Erschaudern gerade noch in letzter Sekunde unterdrücken. Sie wollte nicht, dass er bemerkte, wie sehr ihr seine Gesten, wie sehr er ihr, unter die Haut ging.
    Bleib cool, ermahnte sie sich. Und so blickte sie ihn lässig mit unbeteiligter Miene über die Schulter hinweg an. »Wenn es sich nicht vermeiden lässt.«
    Leider nahm er die Einladung etwas zu wörtlich, denn er folgte ihr sofort in die Küche, in der schon ihre Eltern beim Frühstück saßen.
    »Hast du nun einen Wunsch?«, löcherte er sie erneut. »Ich meine, du könntest dir auch wünschen, dass ich endlich mal die Klappe halte.«
    Lilith ignorierte ihn. Als Jordans Hupe ertönte, und sie ihre Tasche packte, verließ er mit ihr das Haus und ließ sich in Jordans Wagen unbemerkt auf den Rücksitz gleiten.
    »By the way …«, ertönte seine nervige Stimme zu ihr nach vorn, »… hat Madam nun endlich einen Wunsch? Ich werde langsam ungeduldig.« Sein Tonfall hatte sich verändert. Er schien verärgert zu sein, denn die zweite Hälfte seines Satzes glich einem Knurren, das bestimmt jeden

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