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Lilith - Wunschlos gluecklich

Lilith - Wunschlos gluecklich

Titel: Lilith - Wunschlos gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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nach. Der einzige Unterschied, er lag auf der Decke.
    »Danke, Luc.«
    »Schon gut, aber gewöhn dich nicht dran …«
    Sie schenkte ihm ein Lächeln, das er nicht deuten konnte, aber er befürchtete, seine Warnung kam zu spät.
    »Gute Nacht, Luc.«
    »Schlaf gut, Lilith.«
    Sie löschte das Licht.
    Es dauerte lange, bis sie schließlich zur Ruhe kam. Ständig öffnete sie ihre Augen und blinzelte in die Dunkelheit, nur, um zu sehen, ob er noch anwesend war. Im Zimmer war es stockfinster, und da sie ihn wohl optisch nicht immer entdecken konnte, griff sie auch einige Male nach ihm, was ihr natürlich nicht weiterhalf.
    »Ich bin noch hier«, beruhigte er sie immer wieder aufs Neue, bis sie kurz nach zwei Uhr morgens endlich einschlief.
    Sie lag ihm immer noch zugewandt und ihr Atem ging beruhigend gleichmäßig. Ihre Hand lag ausgestreckt auf seiner Hälfte des Bettes, direkt vor seinem Gesicht. Sie roch so gut. Süße Mandeln. Nur ein Mal  … Sie wird es nicht bemerken.
    Nachdem Luc das Ringen um seine Ehre und mit sich selbst verloren hatte, stabilisierte er seine äußere Hülle und streckte zaghaft die Hand nach ihr aus. Unsicher verharrte er über ihrem Gesicht. Sollte er wirklich? Nein, er sollte nicht, aber er wollte es. Luc ließ den Arm sinken und strich federleicht über ihre Wange.
    Ihre Haut war … Sie war wunderbar weich und warm und er spürte, wie ihr Blut darunter lebhaft pulsierte. Ein eigenartiges Kribbeln machte sich unter seinen Fingerspitzen breit, und als es plötzlich abebbte, wiederholte er seinen Fehler. Er berührte sie erneut.
    Mit einem Mal zuckte Liliths Hand nach oben und ergriff die seine. Er befürchtete schon, sie wäre aufgewacht, aber nach einigen Schrecksekunden stellte er fest, dass sie immer noch tief und fest schlummerte. Ihre Bewegung war lediglich ein Reflex auf seine Berührung gewesen.
    Er ließ seine Hand noch ein wenig in ihrer liegen, genoss die Wärme und Sanftheit ihrer Finger, die fest mit seinen verschlungen waren, ehe er sich in den frühen Morgenstunden von seiner stabilen Hülle trennte. Dann wartete er darauf, dass sie erwachte, denn er wollte unbedingt in das tiefe Blau ihrer Augen eintauchen.

Kapitel 6
    Unausgesprochene Wünsche
     
     
     
    L iliths Hand glitt im Halbschlaf über die Kissen.
    »Bin noch hier«, flüsterte Luc.
    Zaghaft öffnete sie die Lider und blickte geradewegs in seine turmalingrünen Augen. Ihre Hände lagen aufeinander … oder besser, verschwommen ineinander. Obwohl sie seine Hand nicht spüren konnte, fand sie es schön anzusehen. Sie sah ihn fragend an.
    »Du hast heute Nacht nach mir gesucht … Als du meine Hand gefunden hattest, wurdest du ruhiger, also ließ ich sie in deiner.«
    Sie nickte und hoffte inständig, dass sie im Schlaf keine allzu peinlichen Dinge von sich gegeben hatte.
    Immer noch bewegte sich keiner von ihnen, sie blickten sich nur weiter unverhohlen in die Augen. Dieses Grün … Wenn sie ihn doch nur berühren könnte …
    »Du weißt, du könntest es dir wünschen«, raunte er.
    Sie lächelte ihn an.
    »Was?«
    »Kein nerviges … Wenn es dein Wunsch ist, heute Morgen? Du überlässt tatsächlich mir die Wahl?«
    Nun lächelte auch er. »Du bist der Mensch, du hast immer die Wahl.«
    »Im Ernst?«
    Er nickte und zog langsam seine Hand zurück. Sie hätte gern erneut danach gegriffen, aber sie wusste, es hatte keinen Sinn.
    »Was hast du heute vor?«
    Sie blickte von ihrer Hand auf, sie fühlte sich nun irgendwie seltsam verloren. Urplötzlich überfiel sie die Angst, dass er wieder verschwinden könnte. Als er gestern nicht bei ihr war, fühlte sie sich ausgebrannt und lustlos, zu nichts imstande. Es war, als würde ein Teil in ihr fehlen, wenn sie nicht wusste, wo er war. Sie hatte keine Ahnung wieso, aber sobald sich Luc in ihrer Nähe befand, ging es ihr schlagartig besser. Obwohl auch das nicht ganz der Wahrheit entsprach. Wenn sie ihn heute Morgen ansah, flatterten Tausende kleine Miniaturschmetterlinge durch ihren Magen und brachten darin alles schrecklich durcheinander. Sie flatterten so sehr, dass es fast schmerzte, ihn zu betrachten, und trotz allem konnte sie ihren Blick nicht von seinem schönen Wesen abwenden.
    Er musste einfach bleiben und sie wusste auch genau, was sie dafür tun musste. Sie durfte sich nie wieder etwas wünschen …
    »Dies und das …«, gab sie gelangweilt von sich. »Ich wollte mich später mit den Mädels im Cadillac treffen, aber das kann ich absagen.« Auf

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