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Lilith - Wunschlos gluecklich

Lilith - Wunschlos gluecklich

Titel: Lilith - Wunschlos gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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eher zu verlieren. Doch sie ahnte, dass sich das Unausweichliche, sein Abschied, nicht ewig hinauszögern ließ, und dann hätte sie beide verloren. Erst Jordan, dann Luc. Ich wünschte, du wüsstest, dass ich dich nie verlieren will …
    Er nickte verständnisvoll. Was Lilith aber stattdessen leise vor sich hinflüsterte, war: »Ich wünschte, Jordan würde diesen Unfall unbeschadet überstehen und wieder vollkommen gesund werden.«
    Luc sah sie voller Zärtlichkeit und Mitgefühl an. »Dein Wunsch ist mir Befehl, Herrin«, antwortete er genauso leise.

Kapitel 9
    Erste Berührung
     
     
     
    S eit alle aus dem Krankenhaus zurückgekehrt waren, lag Lilith mit einem gebrochenen Herzen auf dem Bett und suhlte sich in Selbstmitleid. Es schmerzte so sehr, als loderte ein wildes Feuer in ihrer Brust. Obwohl es schon früher Morgen war, konnte sie keinen Schlaf finden.
    Luc saß auf ihrem Schreibtischstuhl, drehte sich hin und her und wartete wohl darauf, dass sie akzeptierte, was sie getan hatte. Denn diesmal hatte sie den Wunsch nicht versehentlich ausgesprochen. Sie hatte ihn willentlich genutzt und dies nicht einmal für sich. Sie hätte nichts anderes tun können, auch wenn ihr Herz mittlerweile für jemand anderen schlug, so konnte sie Jordan doch auf keinen Fall sterben lassen. Erneut entfleuchte ihr ein Schluchzen.
    »Sei bitte nicht traurig, Lilith. Du hast das Richtige getan und du weißt das.«
    Natürlich wusste sie das, aber um welchen Preis hatte sie sich für die richtige Sache entschieden? Jordans Leben zu retten entfernte sie letztendlich einen weiteren Schritt von Luc. Nun blieb nur noch ein Wunsch übrig. Wenn sie sich auch nur ein einziges Mal nicht unter Kontrolle hatte, würde sie Luc für immer verlieren … Doch konnte sie Lucs Verlust überhaupt ihr ganzes restliches Leben lang verhindern?
    Schon wieder kullerten Tränen ihre Wangen entlang. Sie würde es nicht verkraften, wenn sie ihn ziehen lassen musste, das wurde ihr nun immer schmerzlicher bewusst. Die Option, dass sie sich danach an nichts sollte erinnern können, schmälerte ihre innere Zerrissenheit und die Pein nicht im Geringsten. Lilith schnappte sich die Fernbedienung und zappte aufseufzend durch die Musikstücke der sich in der Anlage befindenden CD. Nach wie vor hielt sie es für eine gute Idee, in Selbstmitleid zu zerfließen, und so stoppte sie bei einem Song mit dem Titel ‚Für immer’. Sie liebte deutsche Liebeslieder.
    »So schlimm?«, erkundigte sich Luc, als die ersten sanften Klänge eines Klaviers aus den Boxen strömten.
    Lilith sah ihn an und erblickte einen Jungen, dem ihr ganzes Herz gehörte, und nickte stumm.
    »Dann komm …«, er lächelte ihr zu, »… ich habe eine Überraschung für dich.« Mittlerweile war Luc aufgestanden, hatte den Stuhl beiseitegeschoben und lehnte lässig am Schreibtisch.
    »So?«, fragte sie und deutete an sich hinunter, woraufhin Luc ihr lediglich eine Packung Taschentücher zuwarf, die er aus einer ihrer Schreibtischschubladen herausgekramt hatte. Lilith wischte sich die letzten Tränen von ihren Wangen, putzte geräuschvoll die Nase und setzte sich auf. »Schon wieder eine Überraschung?«, fragte sie, jetzt doch ein wenig neugierig. »Hm, und du denkst, dass du deinen Einfall mit dem Riesenrad wirklich toppen kannst?«
    Luc nickte ihr zu. »Ich denke schon … Probier es doch einfach aus«, flüsterte er mit einem breiten Lächeln auf den Lippen und hielt ihr einladend eine Hand entgegen.
    Wenn ich ihn doch nur berühren könnte … ich brauche so dringend jemanden, der mich hält, mich davor bewahrt, zu zerbrechen … Seufzend erhob sie sich aus dem Bett und schlurfte missmutig auf Luc zu. Was hatte er nur vor? Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihr wie beim letzten Mal beim Styling zu helfen. Vorsichtig riskierte sie im Vorbeigehen einen Blick in ihren großen Ankleidespiegel. Hilfe … Sie sah aus wie ein Zombie.
    Nur knapp vor seiner Hand blieb sie stehen und wartete darauf, dass sein Fingerschnippen sie beide an einen Ort beförderte, der ihre kaputte Seele auch diesmal wieder heilen würde. »Und? Wo geht’s heute hin?«, fragte sie stoisch, weil er keine Anstalten machte, sie von hier verschwinden zu lassen. , Das Lied begann ein weiteres Mal von vorn, denn die Musikanlage stand auf Replay.
    »Nimm meine Hand und sag du es mir«, raunte er ihr zu.
    Sein Lächeln war einzigartig und bewirkte, dass sich ein tiefer und gequälter Seufzer klagend aus Liliths

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